Eigentlich wäre es - den entsprechenden politischen Willen vorausgesetzt - relativ einfach, einen gesellschaftlichen Wandel zu erreichen:
1. Illegaler Tabakhandel sollte schwerer bestraft werden - vor allem auch bei den Käufern. Wer mit unverzollten Zigaretten erwischt wird (egal ob zum Verkauf oder "Verzehr"), sollte mindestens mit 60 Tagessätzen (zu mind. 20,- Euro) bestraft werden.
2. Die Kosten für die medizinischen Behandlungen typischer Rauchererkrankungen sind auf den Tabakpreis umzulegen oder von Rauchern bei Eintreten privat zu tragen. Das würde den Zigarettenpreis wohl locker verdoppeln. [1]
und der wichtigste Punkt:
3. ein umfassender Schutz derjenigen, die ihren Körper keinem blauen Dunst aussetzen möchten [2]. Dazu gehört in erster Linie die Durchsetzung der vorhandenen gesetzlichen Bestimmungen - und das mit aller Schärfe.
Ich will nicht das Rauchen kriminalisieren - aber die bewusste oder fahrlässige und damit vermeidbare Schädigung und Belästigung von Mitmenschen durch das Rauchen.
Sicher werden jetzt Raucher aufschreien, ich würde sie diskriminieren und ungerecht behandeln - aber der Vergleich mit den Schießübungen in der Fußgängerzone ist gar nicht so daneben, nur dass hier die Gefährlichkeit für die Unbeteiligten offensichtlicher ist.
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[1]
Ein ähnliches Prinzip empfehle ich übrigens auch für Alkohol - z.B. 30,- Euro Alkoholsteuer je Liter Ethanol (damit wird eine Flasche Wodka/Weinbrand/Whisk(e)y um ca. 9 Euro teurer, eine Flasche Wein um ca. 2,50 Euro und eine Flasche Bier um 0,80 Euro). immer noch erschwinglich für den Genuss, aber sich richtig zu besaufen oder regelmäßig "im Tee" zu sein wird ein teures "Vergnügen".
[2]
Es gibt eine Menge Belastungen durch die Umwelt, denen wir ausgesetzt sind und gegen die wir uns nur wenig schützen können. Aber der Tabakrauch muss nicht sein - wer dem ausgesetzt ist, ist es freiwillig (dann sei es ihm gegönnt) oder durch Ignoranz von Rauchern gegen seinen Willen.