Ein Rückblick nach einem Besuch im Swingerclub Casa Blanca
Ein Rückblick
Es gibt sehr viel schöne Beschreibungen über das erste mal im Casa. Den meisten Beschreibungen können wir uns nur anschließen. Wir würden viel wiederholen, wenn wir jetzt über unser erstes mal berichten würden.
Das Kribbeln, die Angst, die Unsicherheit und wie schnell alles verflogen ist.
Aber wenn ich die ganzen schönen Beiträge lese und wenn wir uns dann darüber unterhalten wie alles angefangen hat im Casa, dann fällt uns auch immer wieder auf, wie sehr sich unser Leben im nachhinein verändert hat. Denn alle Neuen seid gewarnt !!! Wenn ihr mehr als einmal ins Casa geht, wenn ihr auf den Geschmack gekommen seid, dann ändert sich mehr als ihr denkt.
Wenn wir heute auf unsere Zeit im Casa zurückblicken und darüber reden wie vorher alles war und wie jetzt alles ist, dann fällt uns erste richtig auf was das Casa bedeutet, jedenfalls für uns.
Der Sex:
Natürlich. Triebfeder und Urinstinkt von so vielen und von mehr als einem bewusst ist.
Natürlich war es vorher schön. Natürlich waren wir offen und neugierig, haben Neues ausprobiert und waren doch bieder und normal. Keine ausgefallenen Experimente, einfach nur schöner normaler Sex.
Und doch, da war der Alltag. Der Stress und nicht zuletzt man kennt sich seit Jahren.
Manchmal spricht man miteinander, manches sagt man nicht aus Angst, der andere könnte verletzt reagieren.
Und da war die Phantasie. Manchmal heimlich, schleichen sich die Gedanken ein, was man nicht alles gerne mal machen würde, zu zweit zu dritt.... und was davon man kann man überhaupt seinem Partner erzählen.
Natürlich redet man mit seinem Partner. Das ist schön.... das gefällt mir ..... das würde ich mal gerne machen.....
Aber wie begrenzt war der Rahmen doch. Und manchmal war es schwer einfach über Sex zu reden
Tja und dann kam das Casa. Nicht erst als wir hingefahren sind hat sich schon was geändert, nein, schon als wir über das Casa gesprochen haben. Ich möchte meinen, dass es dem ein oder anderen auch so gegangen ist.
„Swingerclub, Pärchenclub“ ui ui ui. Schnell kommt zur Sprache „ würde dich das reizen? Ist das was für uns ? Und was sind da für Leute?“
Und die Frage: wie sage ich es meiner Frau überhaupt.
Dann heißt es plötzlich „Hosen runterlassen“ denn warum willst du in einen Swingerclub?
Ich möchte wetten, dass man an diesem Punkt ein paar nette und neue Kleinigkeiten über seinen Partner gelernt hat, die man auch nach vielen Jahren noch nicht kannte.
„....... das würdest du mal gerne mache ???“
Nun jedenfalls bei uns wurde das Gespräch an dieser Stelle anders als sonst. Wir haben uns wesentlich offener über unsere Phantasien unterhalten aber auch über unsere Grenzen.
Grenzen:
Schnell haben wir gemerkt, dass Grenzen wichtig sind. Und Vertrauen.
Für uns war es schön, noch einmal wirklich und bewusst zu merken , das wir uns vertrauen und respektieren. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber wenn man sich das noch einmal bewusst macht, das man sich vertraut, dann ist es eine wunderschöne Erfahrung.
Die Grenzen des anderen nicht nur zu respektieren, sondern ihm auch das Gefühl zu geben, das man auf ihn aufpassen wird. Er wird im Casa nicht zu schaden kommen.
Für einander da sein und nach dem anderen zu schauen. Gemeinsam in die Welt des Casa abzutauchen und sich auf einander verlassen zu können.
Im übrigen ist es einen wunderschöne Erfahrung im Casa zu sehen, das alle Paare aufeinander acht geben. Jeder schaut ob sich sein Partner wohl fühlt, ob alles in Ordnung ist. Nirgendwo ist mir das so intensiv aufgefallen, wie im Casa.
„.... gefällt meinem Partner das, ist es ok für ihn ?“
Man achtet wieder mehr aufeinander. Egal wie lange man schon ins Casa geht.
Und man spricht viel mehr miteinander. Grenzen verschieben sich.
Am Anfang will man vielleicht nur alleine sein mit seinem Partner. Wenn man ein paar mal im Casa war vielleicht nicht mehr. Also diskutiert man zu Hause. Über das Erlebte und über das was man sich vorstellen kann.
Man fängt an wesentlich mehr miteinander zu reden.
Das Casa ist eine intensive Erfahrung, gerade bei den ersten paar Besuchen.
Die Menschen:
Nun wenn man uns beide in einen volle Bar gesteckt hätte, dann hätten wir vielleicht an so einem Abend jemanden kennengelernt und ein Bier zusammen getrunken, oft wären wir aber sicher auch unter uns geblieben. Denn im Grunde sind wir eher ruhige Menschen.
Nun, nach ein paar Besuchen im Casa und im Chat hat sich das ein wenig verändert. Nicht beim ersten mal, aber nach ein paar Malen.
Man ist doch ein wenig offener, wenn man sich in Unterhose gegenübersitzt. Und alle die ins Casa gehen haben zumindest ein Gemeinsamkeit.....
Und die Menschen sind alle genau so normal wie man selber, nur dass alle ein wenig offener und netter im Umgang miteinander sind.
Niemand fällt über einen anderen her. Eher im Gegenteil. Da wird doch sehr vorsichtig entweder gefragt oder manchmal getastet ob das denn so in Ordnung ist, ob man streicheln darf und wenn nicht, dann ist keiner böse.
Getastet wird sowieso fast nur „oben“ und da auch eher vorsichtig fragend als einfach verlangend.
Und ja, die meisten Paare reden gerne vorher miteinander und lachen zusammen ehe sie vielleicht was miteinander haben.
Und so lernen wir beständig neue nette Menschen kennen. Unterhalten uns zu Hause darüber und freuen uns, unseren Bekanntenkreis erweitert zu haben. Und man merkt sehr schnell, das man mit manchen Problemen und Gedanken nicht alleine ist.
Und wir haben viel gelacht im Casa.
Zu Hause:
Ich glaube, niemand sollte denken, er geht einfach nur nach Hause und alles ist vorbei.
Wenn man das Casa betritt und die Türe sich schließt, dann lässt man die Welt da draußen hinter sich und taucht ab in einen andere.
Aber wenn man das Casa wieder verlässt, dann nimmt man ein bisschen davon mit.
Denn zu Hause sprechen wir über das Erlebte, lächeln und lassen so manches noch mal Revue passieren. Und das Casa klingt so manches mal noch einige Tage später im heimischen Ehebett nach....
Und man wird zum Verschwörer.
Gemeinsam hat man ein Geheimnis das man nicht unbedingt mit jedem teilen will.
Weder mit den Kindern, den Eltern der Oma oder auch den Freunden.
Manchmal freut man sich diebisch und schmeißt sich verschwörerische Blicke zu, wenn man mal wieder erklärt, das man zusammen rausgeht oder in die „Disko“ fährt und erst spät in der Nacht oder am nächsten Tag wiederkommen wird.
So soll es auch schon Eltern gegeben haben, die das ganze Wochenende verschwunden waren....
Auch so was verbindet.
Also müssen wir alle warnen die noch nie im Casa waren.
Passt auf !
Ihr werdet miteinander reden wie nie zuvor, auch wenn ihr das Casa vielleicht nie mehr besuchen werdet. Die Erinnerung bleibt.
Ihr werdet eine gemeinsame Erfahrung machen, die ihr beide teilen werdet
Ihr werdet manchmal in Gedanken auf einem Stuhl sitzen und lächeln und keiner weiß warum
Es kommt ein neuer Wind in eure Beziehung
Und plötzlich seid Ihr, die ihr vorher noch ganz normale Menschen ward, Swinger.
Mit allen Vorurteilen, die euch begegnen werden.
Und wenn ihr denkt, weil ihr noch nicht im Casa ward, ihr seid vielleicht anders als wir, die wir schon im Casa waren.
Wenn ihr denkt ihr seid doch nur ein normales Paar.
Dann werdet ihr feststellen, das Swinger auch nur normale Paare sind.
Nur ein wenig verändert durchs Casa.
Ein bisschen glücklicher
ein wenig lockerer
und mit vielen süßen Erinnerungen.
Elfi und Andreas