"Gendern" - welche Chancen bringt das für die Gesellschaft?
Ein schon viel diskutiertes Thema......von dem mich interessiert, wie es von nonbinären Menschen empfunden wird.
Als Hypothese gebe ich eine 'alte Weisheit' zu bedenken:
Die Sprache widerspiegelt das Denken. Die lakonische Frage stellt sich beinahe von selbst, die dann lautet: "Gilt das auch umgekehrt?"
Das würde bedeuten, dass ein 'besonderes Sprechen' in der Lage wäre, 'das Denken anderer Menschen' zu beeinflussen.
Die 'Dialektisch-Behaviorale Therapie' (DBT, auch als dialektische 'Verhaltenstherapie' bezeichnet), wird mittlerweile zur Behandlungs von Persönlichkeitsstörungen, insbesondere bei den sog. 'Borderline-Störungen', sehr erfolgreich angewendet. Einen der Kerne dieser Methode bildet das sog. 'Neurolinguistic Programming' (NLP), das jedoch leider in einer sehr missbräuchlichen Weise vonseiten der Sekte "Sientology" eingesetzt wird.
In Kenntnis der Fakten, was dazu nötig ist, damit die Sprache in der Tat in die Lage versetzt wird, das Denken nachhaltig zu beeinflussen, erteile ich schon einmal aus einem professionellen Blickwinkel heraus dem Irrglauben eine Absage, dass dieses überall grassierende "Gender-Neusprech" fähig wäre, das Denken der Menschen für eine tolerantere Sicht von Genderrollen, Genderfluid und dergleichen zu beeiflussen.
Meine These bleibt:
Die Sprache widerspiegelt das Denken, nicht aber formt die Sprache das Denken, jedenfalls nicht in förderlicher Weise. Dazu noch ein plastisches Beispiel:
Markus Lanz formulierte in einem seiner Talks gegenüber einer Frau den Satz:
"Sie sind also jemand, der... (danach folgte die Beschreibung einer Haltung oder einer Einstellung bzw. 'Meinung' dieser Frau).
Germanisten und Linguisten wissen, dass 'jemand' als "generisches Maskulinum" zu charakterisieren ist und demzufolge NICHT nach einem sprachlich 'maskulinem' Bezug verlangt. Markus Lanz' Anmoderation hätte also - in 'gender-gerechter' Weise - viel eher lauten müssen: "Sie sind also jemand, DIE...", sofern es sich bei der Angesprochenen um eine Frau handelte.
Qod erat demonstramdum (Was zu beweisen war)! Die Sprache widerspiegelt das Denken und nicht umgekehrt.
Nicht allem will ich darin vorgegriffen, aber mit einigen provokanten Thesen der Diskussion ein wenig eine Richtung gegeben haben.