Frau von B.
Empfänge kann ich nicht ausstehen.
Stundenlanger Smalltalk, immer nett und freundlich, vielfach Leute, die man nicht riechen kann.
Aber unser Seniorchef ließ es sich nicht nehmen, in jedem Jahr Ende Januar einen „Kick-Off“ Empfang zu geben.
Das ließ er sich ordentlich was kosten. Er, der sonst bei jeder Investition so tat, als müsse er um seine Existenz fürchten.
Eingeladen waren sämtliche Kunden und Geschäftspartner, die A-Kunden wohnten in dem 5*****-Hotel, in dem auch der Empfang stattfand.
Als Vertriebsleiter war das natürlich eine Pflichtveranstaltung für mich.
Ich hatte mich also in meinen Smoking geworfen und war eine halbe Stunde vor Beginn eingelaufen.
Unser „Pate“, wie wir ihn auch nannten, war schon vor Ort, nahm mich zur Seite und vertraute mir noch eine Spezialaufgabe an.
Frau von B., Vorstandsmitglied unseres besten Kunden, hatte erstmals ihr Kommen zugesagt.
Ich wurde dazu verdonnert, mich um die Dame zu kümmern, die Honneurs zu machen und ihr ansonsten Honig ums Maul zu schmieren. Das hatte mir gerade noch gefehlt.
Ich hatte von Kollegen gehört, sie sei eine arrogante Zicke, mit Vorsicht zu genießen, Haare auf den Zähnen. Wenn ich vorher davon gewusst hätte, hätte ich mich auf der Homepage des Unternehmens ein wenig schlau machen können, aber so blieben mir nur die spärlichen Informationen , die der Alte mir gab: 51 Jahre alt, BWL-Studium, Golferin.
Da hatte ich wenigstens ein Thema.
Ich schwang damals auch den Schläger, allerdings wenig ambitioniert. Nette Freunde betonten immer wieder, dass das, was ich auf dem Platz ablieferte, eine ganz neue Sportart sei, jedenfalls kein Golf.
Dann trudelten die ersten Gäste ein, die ich begrüßte. Die meisten waren mir natürlich bekannt und es ergaben sich kurze Gespräche.
Frau von B. hatte am späten Nachmittag eingecheckt, befand sich also bereits im Hotel.
Die Dame brauchte offensichtlich, denn nach eine Stunde war sie immer noch nicht aufgetaucht.
Dann sah ich plötzlich unseren Paten mit einer Frau an seiner Seite auf mich zusteuern.
Das musste sie sein. Ich konnte sie nicht richtig sehen, weil zu viele Leute davor standen.
Doch dann umkurvten sie einen Tisch und kamen auf mich zu.
Ich war sehr überrascht. Ich hatte mir ein Bild gemacht, das augenblicklich zerplatzte.
Aufgrund der Schilderungen hatte ich mit einer unnahbaren Geschäftsfrau gerechnet, für die dieser Empfang bestenfalls eine lästige Pflicht sei, die man so schnell wie möglich hinter sich zu bringen hat.
Vor mir stand nun das genaue Gegenteil: Sie war mit den hohen Hacken etwa so groß wie ich, ihr rotes schulterlanges Haar leuchtete weithin und betonte ihren hellen Teint. Sie trug ein schwarzes, hochgeschlossenes, langes Kleid mit Seitenschlitz, eine dreireihige Perlenkette, dazu die passenden Ohrstecker und ein Armband sowie eine schwarze Abendtasche.
Ein sorgfältiges, dezentes Make-Up betonte ihr markantes Gesicht.
Ihre Erscheinung erinnerte mich ein wenig an Milva.
Sie war ohne Zweifel die Attraktion des Abends und ich hatte den Eindruck, sie spielte diese Rolle mit Vergnügen.
Der Chef machte uns bekannt: „Herr S. wird heute Abend ihr persönlicher Assistent sein. Er hat mir versprochen, Ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen“.
Das alte Arschloch, musste er denn so auf den Putz hauen.
Ich würde diese Aufgabe ja nun mit einem gewissen Vergnügen wahrnehmen, hätte aber meine Rolle gerne selber definiert.
Ich glaubte, in den Mundwinkeln der Dame einen spöttischen Zug zu bemerken, als sie sagte:
„Wenn dem nicht so sein sollte, werde ich mich bei Ihnen persönlich beschweren“.
Dann hakte sie sich bei mir ein: „Ich habe Durst, führen Sie mich bitte zur Bar“, und ich tat, wie mir geheißen.
Auf dem Weg dorthin konnte ich ihr Parfum erkennen, OPIUM, von Yves Saint Laurent.
Das hatte eine Verflossene einmal benutzt, daher war es mir bekannt.
Ich bemerkte, dass ich dieses Parfum sehr passend fand und konnte den ersten Pluspunkt verbuchen. Sie war überrascht, dass ein Mann überhaupt in der Lage war, ein Parfum zu bestimmen und dann auch noch mit Namen zu benennen.
Ich vermied, ihr zu sagen, dass es das einzige Parfum war, das ich nennen konnte.
Sie entschied sich für ein Glas Champagner, ich selbst nahm einen Cocktail ohne Alkohol, ich wollte einen ganz klaren Kopf behalten.
Wir schlenderten ein wenig durch die Leute und setzten uns schließlich im Atrium an einen kleinen Tisch. Wir plauderten über die Chancen und Risiken einer einzelnen Frau im Vorstand eines großen Konzerns, über Geschäftsabläufe und landeten schließlich bei der Freizeitgestaltung, dem Golfspiel.
Wir tauschten Erfahrungen aus über verschiedenen Golfregionen und Plätze, über die Zusammensetzung der Leute, die man dort antrifft und ich konnte feststellen, dass wir mit unserer Einschätzung ziemlich gleichauf lagen.
Sportliche Betätigung in schöner Natur, geeignet den Kopf frei zu machen, viele nette Leute, aber auch ein hoher Anteil Schickimicki, die dort auflaufen, um sich zu produzieren.
Sie wurde mir immer sympathischer.
Dann wurde das Buffet eröffnet und wir verschafften uns erst einmal einen Überblick, um nicht Gefahr zu laufen, nach 2 Metern satt zu sein und die besten Häppchen zu verpassen.
Mittlerweile gingen wir sehr locker miteinander um und die zunächst lästige Pflicht wandelte sich zu einer vergnüglichen Begegnung.
In einem zweiten Raum hatte eine Band die Instrumente aufgebaut und mir schwante Fürchterliches. Ich hatte noch nicht ganz zu Ende gedacht, da setzte die Musik ein, Frau von B.s Miene hellte sich auf und sie schaute mich vielsagend an.
„Ich möchte gerne Tanzen, denken Sie an Ihr Versprechen“.
Ich stand auf, machte einen gehorsamen Diener und führte sie zur Tanzfläche.
Da war es wieder, das spöttische Lächeln.
Die Band spielte die derzeit gängigste Discomusik und ich bemühte mich, eine gute Figur abzugeben, aber ich musste bei den schnellen Stücken wenigstens keine Führungsrolle übernehmen.
Ein Blick auf meine Geschlechtsgenossen zeigte dann auch, das ich nicht negativ auffiel.
Dann wechselte die Band das Genre, Soul und R&B waren angesagt.
Frau von B. legte ihren linken Arm auf meine Schulter und wir bewegten uns zunächst etwas zaghaft zwischen den übrigen Paaren.
Die Tanzfläche füllte sich und es wurde enger. Ihr Arm auf meiner Schulter schob sich ein wenig weiter in meinen Nacken, sie stellte Körperkontakt her, ich konnte ihren Atem an meinem Ohr spüren und der Duft ihres Parfums mischte sich mit dem ihrer Haare.
Mir wurde ein wenig seltsam, auch ohne Alkohol.
„Es ist Jahre her, seit ich das letzte Mal getanzt habe“, hauchte sie mir ins Ohr, „ich hatte ganz vergessen, wie angenehm es sein kann“. Dabei berührte sie mit ihren Lippen mein Ohrläppchen und ich bekam eine Gänsehaut.
Zu allem Überfluss regte sich nun auch etwas in meiner Lendengegend, wie peinlich.
Ich versuchte meine Hüfte ein wenig zu drehen, um zu vermeiden, dass Frau von B. die Beule bemerkte, die sich langsam in meiner Hose bildete.
Gott sei Dank machte die Musik eine Pause und Frau von B. wollte die Gelegenheit nutzen, ihr Make-Up zu kontrollieren.
Das war mir sehr Recht, so konnte ich auch versuchen, mich ein wenig abzukühlen und die Angelegenheit zumindest in eine bequemere Lage zu bringen.
Ich hoffte, die Pause würde lange andauern.
Frau von B. erschien wieder, bester Laune, ein wenig frisches Rouge aufgelegt und freute sich auf die nächste Tanzrunde.
Ich holte uns zwei neue Drinks, wir plauderten ein wenig und dann setze die Musik wieder ein mit schnellen Rhythmen.
Ich hatte gehofft, ihre Lust aufs Tanzen könne ich damit stillen, aber sie hatte offensichtlich kein Interesse.
Wir redeten über alles Mögliche und dann leuchteten ihre Augen, als „Strangers in the Night“ erklang. Das Schicksal meinte es nicht gut mit mir.
Die Tanzfläche war voll und diesmal ging Frau von B. sofort auf Tuchfühlung.
Ich spürte ihren Busen, ich roch diese Mischung aus Parfum und Frau und ich fühlte, wie sie ihr Becken an mich drängte.
Die Musik hörte ich längst nicht mehr. Ich bewegte mich mechanisch und versuchte, meine Erregung zu unterdrücken. Aber wie macht Mann das?
Langsam richtete er sich auf, das konnte nicht lange unbemerkt bleiben. Ich spürte wie die Hand in meinem Nacken etwas stärker zugriff, sie sog die Luft deutlich spürbar ein und atmete dann mit einem ganz leisen Stöhnen in mein Ohr aus.
Sie hatte es also bemerkt, aber ihre Reaktion war ganz anders, als ich befürchtet hatte.
Ich hoffte nur, dass den anderen Gästen nichts auffiel. Aber die Meisten hatten schon ordentlich Alkohol genossen und waren sehr mit sich selbst und ihren Partnern beschäftigt.
Plötzlich sah ich den Paten an eine Säule gelehnt. Er hatte uns beobachtet und hielt zum Zeichen seiner Zufriedenheit kurz den Daumen nach oben, dann war er wieder verschwunden.
„Lassen Sie uns was trinken“, sagte Frau von B. als die Musik aussetzte.
Sie steuerte die hinterste Ecke der Bar an, eine Nische, die nur uns beiden Platz bot.
Als ich ihr auf den Hocker half, raffte sie das Kleid so, dass der Seitenschlitz nun fast bis zur Hüfte reichte. Der Anblick ihres nackten Schenkels war entzückend.
Ich hatte bis dahin garnicht bemerkt, dass sie keine Strumpfhose trug.
Wir bekamen unsere Drinks und Frau von B. ging ein völlig belangloses Thema an.
Für die anderen Gäste waren wir nur ab Brusthöhe sichtbar und ich spürte plötzlich, dass eine Hand leicht über mein Hosenbund fuhr.
Während sie mit der rechten ihren Cocktail rührte und schwatzte, drückte sie mit der linken nachdrücklich meinen Schwanz, der sich gegen diese Behandlung durch heftiges Aufbäumen wehrte.
Da ich mein Versprechen gegeben hatte, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen, begab ich mich mit meiner freien Hand ebenfalls auf Wanderschaft.
Als ich ihren Schenkel berührte, hielt sie in ihrer Erzählung inne, schloss kurz die Augen und atmete tief ein. Dann tat sie obenrum wieder so, als sei nichts gewesen.
Ich hatte mich ein wenig mehr seitlich gestellt, sodass ich mich jetzt an ihrem Hintern reiben konnte, während meine Hand weiter wanderte, unter ihrem Kleid verschwand, was ihr ein weiteres Stöhnen entlockte.
Ihre Stimme klang jetzt ein wenig belegt und ihre Erzählung war auch nicht mehr so flüssig.
Sie musste immer wieder Pausen einlegen.
Sie hatte beide Hände auf dem Tresen liegen und ich bemerkte, dass sie sich zuweilen so fest hielt, dass ihre Knöchel weiß wurden.
Ich legte die letzten Zentimeter zwischen ihren Beinen zurück und berührte dann ihr Höschen.
Sie zuckte und hatte nun einen flehenden Ausdruck in den Augen.
Wenn sie gewollt hätte, dass ich mich zurück halte, wäre ein Wort ausreichend gewesen.
So strich ich leicht mit den Fingern über den Seidenstoff, der in der Mitte sehr feucht geworden war und ein wenig klebrig. Sie schloss die Augen wieder und ihr Atem wurde schneller.
Sie rutschte ein wenig nach vorne, sodass meine Hand einen besseren Zugang finden konnte.
Ich legte meine Hand auf ihre Mitte und drückte dann mit dem Mittelfinger das Höschen in ihre nasse Spalte.
„Huh“, machte sie und klammerte sich mit beiden Händen am Tresen fest.
Dann ergriff sie meine Hand, führte sie aus ihrem Schoß und sagte mit leicht zitternder Stimme:
„In fünfzehn Minuten, Zimmer 433“.