Hat da jemand einen Knall gefordert???
Kannst du haben...
Die Nichtraucher sollen also woanders hingehen, wenn der Rauch sie stört?... Da frage ich mich doch, was wohl der Raucher am Nachbartisch sagt, wenn ich nach beendeter Mahlzeit meine Vuvuzeela heraushole und minutenlang kräftig reinpuste, weil ich das Getröte so entspannend finde. Und zudem sage ich ihm dann, er könne ja woanders hingehen, wenn ihn irgendwas daran stört. Ich vermute mal, dass ich selbst in WM-Zeiten ziemlich flott unter allgemeinem
und
aus der Gaststätte rausfliegen würde.
Nur damit hier keine Mißverständnisse aufkommen. Ich habe früher selbst geraucht und es stört mich auch heute nicht im Geringsten, wenn jemand in meiner Gegenwart pafft. Aber ich habe meine Rauchaktivitäten auf Bereiche begrenzt, in denen sich niemand gestört fühlte und wenn ich mir nicht sicher war, dann bin ich trotz meiner jungen Jahre, so wie es Anstand und Erziehung von mir gefordert haben, dafür vor die Tür gegangen. Rücksichtnahme bedeutet nämlich nicht, dass man erwartet, dass andere etwas (anstandslos) ertragen müssen oder weggehen sollen, sondern, dass man selbst auch mal auf etwas verzichtet. Und in dem Punkt gebe ich @******n07 gerne recht. Traurig, dass es für alles mögliche Regelungen geben muss, vor allem, wenn etwas selbstverständlich sein sollte.
So. Jetzt noch mal eine kleine Ergänzung zu den Zivildienstleistenden, einfach um ein paar recht abenteuerliche Vermutungen zum Zivildienst, die sich hier teils so andeuteten, auszubremsen.
Meine Zeit ist zwar schon ein paar Jährchen her und es hat sich schon einiges geändert. (Bei mir waren es z.B. noch 13 Monate und ich hatte dafür deutlich weniger Sold bekommen als ein Wehrdienstleistender, das hat sich ja mittlerweile angepasst.)
Aber die wesentlichen Dinge dürften geblieben sein.
Ein Zivildienstleistender ist nämlich jemand, der seinen Wehrdienst verweigert hat. Er ist kein Arbeitnehmer und unterliegt, wie jeder Soldat, dem Wehrdienstrecht. Die meisten machen das auch heute noch, weil sie keinen allzu großen Sinn darin sehen, zu lernen, wie man sich an seine Mitmenschen heranpirscht und erschießt und nicht etwa, weil sie keinen Bock auf Disziplin haben. Der Dienstleistende kann sich um eine Stelle bewerben, aber er hat keinen Anspruch darauf, ihm kann eine Dienststelle auch ohne weitere Begründung zugewiesen werden und er ist verpflichtet diese anzutreten. Einer meiner Mitzivis wurde mehr als 250 km von seinem Wohnort eingesetzt, weil seine Verweigerung erst nachträglich anerkannt wurde. Soweit also dazu, dass die nicht herumreisen wollen. Und seine Fahrkarte nach Hause, musste er, zwar ermäßigt, durchaus selbst bezahlen.
Ein Dienstleistender hat auch nicht etwa einen Vorgesetzten, bei dem man sich mal eben beschweren gehen kann, sondern einen Dienststellenleiter, dem er Weisungsgebunden ist. In vielen Einrichtungen wird diese Aufgabe oft von der Verwaltungsleitung wahrgenommen..Ums nochmal deutlich zu machen, dieser Dienststellenleiter ist im zivilen Bereich das, was in der Kaserne der Kommandant ist. Kurze Anmerkung hierzu: Verwaltungsleiter haben oft die Angewohnheit, sehr wirtschaftlich zu denken und in einzelnen Bereichen nicht mehr Geld auszugeben, als unbedingt erforderlich ist. Ist ja, im weiteren Sinne, auch deren Job.
Der Zivildienstbeauftragte hat eigentlich eher eine Mittlerfunktion. Er soll unter anderem dafür Sorge tragen, dass die gesetzlichen Regelungen für den Zivildienst eingehalten werden. Er kann dem Dienststellenleiter keinerlei Vorschriften machen, sondern lediglich Vorschläge unterbreiten.
Und nun, liebe Kelene, bitte nicht zu sehr ärgern, noch was zu deinem Anliegen, deine Zivis solten auch mal auf etwas bestehen, schon alleine für die, die nach ihnen kommen. Auch wir, immerhin 4 an der Zahl, hatten damals den einen oder anderen vermeintlichen Mißstand ändern wollen. Gemeinsam mit dem Zivildienstbeauftragten...Haben wir sogar geschafft, einen Kompromiß zu finden. Mit dem Erfolg, disziplinarisch anmutender Einschränkungen in anderen Bereichen. Z.B. etwas, worüber ich heute nur noch lachen kann: Wir waren verpflichtet an allen drei täglichen Mahlzeiten teilzunehmen, konnten wir aufgrund unserer Dienstzeit an einer der Mahlzeiten nicht teilnehmen, wurde dieser Ausfall nicht etwa, wie allgemein üblich in Geld ausgezahlt, sondern in Naturalien. Wir bekamen ein paar Scheiben Brot, Wurst, Käse und eine Flasche Saft...
Im übrigen, ist der Dienststellenleiter, anders als in der Regel ein Arbeitgeber, der sich an Betriebsvereinbarungen halten muss, nicht verpflichtet, gemachte Zugeständnisse auch so beizubehalten. Er darf das ohne weiteres wieder ändern. Also ist es eher zweifelhaft, ob die nachfolgenden Zivis, etwas von dem Aufbegehren der Aktuellen haben werden.
Sorry, dass ich ein wenig vom Thema weggekommen bin, also als Schlußsatz, um wieder dahin zurückzukommen.
Seid rücksichtsvoll, nett und hilfsbereit zueinander, auch wenn es zwischen diesen sich immer weiter ausbreitenden, gierigen, rücksichtslosen und ichsüchtigen manchmal gar nicht so einfach ist.