Geschichte der Nylons - Der Stoff aus dem die Träume sind...
Hallo ZusammenSicher haben sich schon einige von Euch gefragt, woher die Nylons kommen, bzw. wie sie entstanden sind. Im 2006 habe ich diesen Artikel gelesen, der einen kurzen Einblick in die Historie der Nylons gibt.
Grüässli
Nyli
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66 Jahre Nylon: Der Stoff aus dem die Träume sind
Diese Faser ließ Träume von Schönheit und Erotik wahr werden: Nylon revolutionierte die Mode- und Dessous-Welt und hat Wirtschafts- und Kulturgeschichte geschrieben. Vor 66 Jahren wurden die ersten Nylons auf der Weltausstellung in New York präsentiert.
Wie viele bedeutende Erfindungen ist auch Nylon eher ein Produkt des Zufalls. Für den Chemiekonzern DuPont untersuchte der Amerikaner Wallace Hume Carothers die Reaktion kleiner Atomverbindungen. Ihn interessierte besonders, warum sich manche Moleküle zu Kunststoffen zusammen lagern, andere hingegen nicht. Per Zufall stieß Carothers dabei auf ein Polymer, das sich in lange und geschmeidige Fäden ziehen ließ: Nylon war erfunden.
Der Kampf um die Nylons
Es waren vor allem die vielseitigen Eigenschaften von Nylon, die seinen Erfolg begünstigten. Es ist sehr hart, relativ temperaturbeständig, nur schwer brennbar und es lässt sich färben. Kurzum, Nylon ist noch heute eine der besten chemischen Fasern überhaupt. Der Siegeszug begann, als zwei Jahre nach seiner Entdeckung das Nylonprodukt schlechthin auf den Markt kam: der Nylonstrumpf. Vorgestellt wurde er auf der Weltausstellung 1940 in New York und seine Wirkung war einfach anziehend. Kein Wunder: Er war feiner und transparenter, aber gleichzeitig viel strapazierfähiger als die damals gängigen Strümpfe aus Seide oder Kunstseide.
Als die erste Produktion kurz darauf in die Läden kam, kam es zu tumultartigen Szenen. Die Amerikanerinnen prügelten sich beinahe um das hauchzarte Beinkleid und innerhalb weniger Stunden waren über vier Millionen Paar verkauft. Der zweite Weltkrieg sorgte allerdings erst einmal für ein jähes Ende des Polyamidrausches. Die zivile Produktion von Nylon wurde eingestellt und die Faser fortan nur noch für Fallschirmseiden, Tarnanzüge und andere militärische Zwecke produziert. Das hatte aber auch gute Seiten: Seine Bedeutung für die Kriegswirtschaft beschleunigte die Forschung und Weiterentwicklung des wichtigen Kunststoffes.
Nur noch mit...
Erst nach dem Krieg waren Nylons auch in Europa zu haben. Mit ihnen verband sich der Traum von einem besseren Leben, auf dem Schwarzmarkt galten sie zeitweise als Ersatzwährung. Schnell wurden sie weltweit zum unverzichtbaren Zubehör von Filmstars und Mannequins. Hollywood-Diven wie Marilyn Monroe oder Sophia Loren brachten sie besonders elegant zur Geltung und auch die Pin-up-Girls posten nicht mehr ohne.
Die Ära der echten Nylons ist längst vorbei, Feinstrumpfhosen traten an ihre Stelle, Lycra und Elasthan wurden beigemischt. Die einst berühmtesten Nahtstrümpfe der Welt sind heute kaum noch zu haben: Weltweit gibt es nur noch eine Hand voll Webmaschinen, die sie herstellen können. Diese Maschinen sind knapp 20 Meter lang und wiegen bis zu 12 Tonnen. Die Letzte ihrer Art stammt aus dem Jahr 1956 und steht in England.
In anderen Bereichen ist Nylon aber noch immer unschlagbar. Überall dort, wo Elastizität, aber gleichzeitige Festigkeit erwünscht ist, wird es eingesetzt. So werden Sicherheitsgurte, Airbags, Seile, Fischernetze mit Nylon verstärkt. Bauteile in Automobilen, Computern und Minimotoren enthalten es genau so wie Sportbekleidung oder Teppichböden.