@*********lerin
So, wie versprochen: Danke auch für Deine Einschätzung. Doch leider eines vorweg: Auch bei Dir habe wie bei etlichen anderen JClerinnen den Eindruck, daß Du die Realität nicht richtig siehst.
Deine Empfehlungen wende ich jetzt (wieder) seit gut 15 Jahren an. Das sind für mich alles längst keine neuen Erkenntnisse. Auch Deine Buchempfehlungen kenne ich, teilweise schon vor Jahren gelesen. Und von außen betrachtet könnte ich mit dem bisher Erreichten durchaus zufrieden sein. Trotz neuer gesundheitlicher Probleme fühle ich mich heute unterm Strich deutlich besser als noch vor 5 bis 10 Jahren.
Doch es gibt, gerade in diesem Milieu wie es der JC bedient, immer wieder neue Impulse, die neue Begehrlichkeiten wecken.
Dabei gehe ich den Weg ja nicht zum ersten Mal: Schon als ich Anfang bis Mitte 20 war, war ich vor die schier unlösbare Aufgabe gestellt, die Partnerin fürs Leben zu finden und nutzte wirklich alle damals zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, sie zu lösen. Schließlich hatte ich so viele Zettelchen mit Telefonnummern, daß ich gar nicht mehr alle Kontakte durch Dates abarbeiten konnte. Dennoch dürften es in 4 1/2 Jahren an die 70 Mädchen/Frauen gewesen sein, die ich traf und kennenlernte. Doch die Antwort war mehr oder weniger stets die Gleiche: "Sorry, du bist nicht mein Typ......laß uns doch lieber Freunde bleiben....Partnerschaft, Liebe (..Sex)? Keine Chance!".
Dennoch setzte ich diesen Weg unbeirrt fort, auch wenn es mich 2 Jahre in der Berufsausbildung zurückgeworfen hat, weil ich damals im Studium ein freier Mann war und mich außer meinen Hobbys tagtäglich fast nur noch mit Partnersuche beschäftigt habe. Denn es war für mich einfach eine Existenzfrage geworden und irgendwie merkte ich von einem verpatzten Date zum nächsten, dennoch auf dem richtigen Wege zu sein, weil die Rektionen der Frauen von Mal zu Mal ein ganz klein wenig positiver zu werden schienen. Sodaß ich mir sagen konnte, jetzt ist nur noch der Weg das Ziel. Und beim vorletzten erfolglosen Date merkte ich dann auch den Punkt, an dem ich's verbockt hatte! Einfach aus purer Aufregung ein falsches Wort im entscheidenden Moment des körperlich Näherkommens! Aber wenigstens wußte ich, beim nächsten Mal hast du's endlich geschafft! Und wenige Wochen später war es soweit: Ich traf die Frau, die meine Frau des Lebens wurde und mit der ich heute länger zusammen als Du auf der Welt bist.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen, daß nicht nur eine gehörige Portion Glück dabei war, denn ich weiß, Du mußt als Mann bei der Frau im genau richtigen Moment kommen (zur rechten Zeit am rechten Ort). In wahrscheinlich meinem eher speziellen Fall kommt noch etwas hinzu: Ich habe bei einer Frau nur eine Chance, wenn ich mit einer ganz persönlichen "Heldentat" bei ihr punkten kann.
Heute, etwa 35 bis 40 Jahre später sind die Rahmenbedingungen komplett anders. Viele heutige Vorteile (Internet, Online-Dating, Gewinn an Menschenkenntnis, Wegfall des Einsamkeitsdrucks, uvm) werden durch andere Nachteile (Ehefrau, Familie/Kinder, kranke/pflegebedürftige Angehörige, eigene gesundheitl. Probleme, Zeitmangel/Logistik) wieder kompensiert.
Für die aktuelle Zielgruppe (ONS, Swingerclub, Paare als 2.Mann) fällt die Option "Heldentat" leider nahezu weg. Und damit kommt das eigentliche alte Grundproblem von damals erneut zum Tragen: Ich kann mir die Frauen vom Typ her einfach nicht leisten! Auch wenn mein "Beuteschema" heute nicht mehr ganz so in Stein gemeißelt sein mag wie damals, muß eine Frau attraktiver sein als ich selbst es bin, damit sich bei mir Gefühle zeigen. Dagegen läßt sich nun einmal nichts tun. Und das ist viel eher der eigentliche Knackpunkt, damals wie heute!
Aber es ist vermutlich der einzige Alternativentwurf zu den wirklich vielen jammernden, verzweifelten, teils aggressiven, teils völlig resignierten Männern hier im Forum, die es ausschließich auf den direkten Weg ("Ich will jetzt sofort tollen Sex mit attraktiven Frauen!") probiert haben.
Damit sprichst Du jetzt jedoch ein echtes gesellschaftliches Problem an, das konsequent ignoriert und tabuisiert wird: Es gibt eine unerermeßlich hohe Dunkelziffer an sexuell unbefriedigten Männern, die kaum eine Chance auf einen Sexkontakt oder gar eine feste Beziehung in absehbarer Zeit haben. Dabei genügt schon einziger Blick in die Bevölkerungspyramide: Männerüberschuß! Das natürlich ist es nicht allein, denn trotz aller Emanzipation etc. bleibt die Frau bei der Partnersuche bis heute i.d.r. passiv- Egal was gesucht wird -Beziehung, ONS, Sex im Club.
Hier wären gerade Portale wie der Joyclub gefordert, die Anschreibmöglichkeiten an Frauen zu begrenzen bzw. vorzufiltern. Gerade heute hat mir eine Bekannte wieder geschrieben, wie sie hier tagtäglich mit Dutzenden von Mails, teils öbszöner Art, regelrecht zugemüllt wird und ganz einfach die Lust verliert, noch irgendwem zu antworten. Das Traurige sei, daß die wenigen netten und für sie möglicherweisen Männer dabei untergehen und übersehen werden. Eine andere Online-Bekannte hatte schon nach einem Tag das erste Hoteldate! Ohne Profilbild, ohne Echtheitssprüfung und bei noch gar nicht vollständigem Profil!
Ich meine deutlicher kann die Misere dieses Mißverhältnisses Männer - Fraum kaum sein!
Unter den jetzigen Bedingungen wird Online-Dating das Problem nicht lösen können. Da müßte ein ganz neues Konzept her.
t.