„Liebe TE,
was sich mir nach all dem Gesagten noch als Frage stellt: Warum meint er, Absprachen treffen zu SOLLEN, wenn sie gar nicht von Dir gefordert sind?
Abseits davon, dass das Brechen von Absprachen Mist ist und billige Rechtfertigungen die Sache noch übler müffeln lassen, scheint mir, dass hier viel Scham und Unsicherheit seitens deines Partners im Spiel ist.
Wie ich Dich verstehe, ist Dir Kontrolle, bzw. Sicherheit ein hohes Anliegen. Das ist legitim, und offensichtlich versucht er, Dir über seine Versprechen genau das Gefühl von Sicherheit zu geben, von dem er glaubt, Eurer Beziehung zu dienen und Dich nicht zu verlieren. Dass er das mit dem Brechen seiner Versprechungen genau ad absurdum führt, ist ihm vielleicht so peinlich, dass er seine Scham weder Dir noch sich selbst eingestehen kann/will.
Ich habe keinen Einblick in Eure OB, ob einseitig, beidseitig, wer auf die Idee gekommen ist, wie offen und ehrlich ihr beide da mit euren Gefühlen umgegangen seid etc. Aber es hört sich für mich nach einer großen Unsicherheit, tatsächlichem oder auch nur gefühltem Druck und einer gehörigen Portion Scham an. Vielleicht macht es für Euch Sinn, noch einmal genauer die Beweggründe für die OB und Eure jeweiligen Positionen anzuschauen, um mehr Klarheit in sein Gefühl des Absprachen-Treffen-Sollens zu kriegen und in die Frage, was Dir die gewünschte Sicherheit geben könnte.
Danke für Deinen Beitrag,
Bin gerade nur am Handy, deshalb kann ich nicht so ausführlich schreiben.
Besagtes Treffen mal außen vor gelassen, will er mir mit seinerseits ausgesprochen Dingen, Sicherheit geben (die ich gar nicht brauche). Also gut gemeint und sicher auch von ihm als positiv gewollt.
Als Sicherheit generell in der Beziehung brauche ich Offenheit, Ehrlichkeit und Vertrauen.
Das verstehe ich als Basis einer Beziehung. Vertrauen baut sich bei mir auf, wenn ich jemanden glauben kann, was er sagt und ich mich auf ihn verlassen kann. Da spielen sicher auch noch so Dinge wie Loyalität rein. Aber ich kann gerade schlecht alle Eigenschaften aufzählen.
Kurzum, die Idee kam von mir, die Beziehung ist beidseitig geöffnet und Unsicherheiten sind da, die aber weniger mich betreffen. Dazu möchte ich hier nichts sagen, denn das wäre sein Part. Ich bin mir nicht sicher, wie öffentlich er Dinge hier teilen möchte. Da er aber auch in dieser Gruppe ist und hier nichts heimlich läuft, wird er selber entscheiden, ob und inwieweit hier tiefer gegangen werden darf.
Ich kann und möchte tatsächlich von meiner Seite, nur auf meine Schwächen eingehen. Für mich ist es krasser, wenn sich wiederkehrend nicht an Absprachen gehalten wird, als zum Beispiel körperlicher Kontakt. Diesbezüglich empfinde ich keinerlei Eifersucht. Für andere ist es vielleicht anders. Auch er hat andere Befindlichkeiten als ich.
Platt gesagt: Ich habe Angst, wenn sich an super softe Absprachen nicht gehalten wird...was kommt da noch? Denn das gibt mir Sicherheit. Zumal diese Absprachen ja nicht von mir kommen. Wie gesagt eine Nachricht bzw. die Absprache "im Laufe der Nacht" wäre vollkommen ausreichend gewesen. Tatsächlich haben wir 3 feste Regeln und alles andere wird individuell den Gegebenheiten angepasst.
Dieses Zeitproblem ist kein Problem der OB. Es ist ein wiederkehrendes Problem, das sicher über die Jahre abgenommen hat, aber immer wieder auftaucht.
Er sagt, er kommt in 1-2 Stunden nach Hause....Es werden dann aber 3-4. Ohne Nachricht. Das die Frau aber mit Zeiten planen muss, ist in dem Moment gar nicht sein Gedanke. Das glaube ich ihm auch. Das macht es aber nicht einfacher, denn wenn ich dann schon gegessen habe oder unsere Lieblibgsserie weitergucke...dann naja findet er es auch nicht toll. Ich hätte ja schließlich warten können
Tatsächlich bin ich auf der anderen Seite auch nicht der Typ, der dann hinterher telefoniert und fragt, wann er denn nun kommt. Entweder er ist dann da und wir (Beispiel) essen dann gemeinsam oder er ist nicht da und sein Essen wird kalt. Das finde ich unnötig und gibt kein schönes Gefühl.
Also ich liebe ihn und ich kann mit ihm über alles reden, aber in gewissen Punkten reden wir nicht nur aneinander vorbei, sondern er spricht klingonisch und ich elbisch. Da gibt's dann keinen Übersetzer.
Das macht es schwer. Und mein Eingangspost steht jetzt mal stellvertretend für alle zeitlichen Absprachen, die hauptsächlich NICHT die OB meint. Die gibt es ja erst seit einem halben Jahr. Aber 5 Jahre Monogamie gibt's ja auch noch.
Aktuell versuche ich einfach einen klingonisch-elbisch Übersetzer zu finden oder meinetwegen mit Zeichensprache es zu richten.
Und regelmäßig Time-Outs zu nehmen, um sein Gegenüber zu fühlen und nicht nur zu hören. Der Tipp mit dem Zwiegespräch war toll, zumal mir uns stundenlang wirklich gut unterhalten können.
Jetzt muss ich weiterarbeiten
.....
Elbisch-Klingonisch
LG
Lilly