Zerfahrene Situation - habt ihr Ideen?

Wir sind seit Juli in einer Offenen Beziehung, die sie wollte. Ich habe zugestimmt, weil sonst das Ende der langjährigen Beziehung auf dem Spiel stand und ich nicht wollte, dass sie mich heimlich hintergeht. Seit dem Anfang hat sie Lover, mit denen sie sich bis zu zweimal pro Woche trifft, dazu kommt öfter noch ein oder zwei Kennenlern-Dates mit weiteren Bewerbern. Viel ist hier sehr egoistisch und nicht achtsam gelaufen. Wenn ich etwas zu ihrem Verhalten gesagt habe, hat sie das nicht interessiert.

Zuerst hat es mich sehr gestört, mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Was mich weiterhin stört, ist das extreme Chatten (hunderte Nachrichten pro Tag), die ständigen Realitätsbiegungen und wiederholten Regelverstöße.

Wenn sie Regelverstöße begeht, läuft es jedes Mal gleich ab. Sie kommt nach Hause, wirft mir etwas vor, was nicht stimmt, macht ein großes Theater um nichts, verweigert meine Beweise, dass ihre Vorhaltungen unsinnig sind (z.B. Fahrtdaten vom Auto) und versucht so, von ihrem Fehlverhalten abzulenken.

Ich habe wesentlich weniger Dates. Allerdings macht sie jedes Mal Theater, wenn ich ein Date habe, diskutiert mit mir stundenlang, verlangt, dass ich das vereinbarte Date für sie wieder absage oder schlägt Datepausen vor, wenn ich gerade ein Date angemeldet habe. Sie kann damit damit überhaupt nicht umgehen, wenn ich jemanden treffe. Bei ihren eigenen Dates ist das natürlich egal.

In den letzten zwei Monaten hat sie mir zweimal die Pistole auf die Brust gesetzt und gefordert, dass wir die Offene Beziehung sofort wieder schließen (zufälligerweise genau dann, wenn ich ein Date angemeldet hatte). Sie sei des Datens überdrüssig, brauche nur einen Mann, habe keine Lust mehr, wolle sich auf mich konzentrieren und mir bis zum Lebensende treu sein.

Ich habe das Schließen der Beziehung beide Male abgelehnt. Mit der Begründung, dass ihr egoistisches und rücksichtsloses Verhalten in den letzten Monaten das Vertrauen in sie so beschädigt hat, dass ich nicht glaube, dass sie wirklich monogam sein wolle und es ihr nur um die Verhinderung meines angekündigten Dates gehe.

Sie hat jeweils in der Folge dieser Gespräche und Diskussionen dann mehrfach hintereinander die maximale Erlaubnis an Dates (drei pro Woche) ausgemacht. Die Begründung: Ich wolle es ja so. (Ich habe in diesen Zeiträumen wesentlich weniger Dates vereinbart).

Nun sage ich ihr, dass es an der Zeit wäre, ihre Aussagen und Taten in Einklang zu bringen. Heißt übersetzt: Wenn Du wirklich schließen willst, solltest du nicht jede Woche das Maximum vereinbaren, sondern vielleicht mal etwas weniger daten und mehr für unsere Beziehung tun. Das versteht sie nicht.

Sie fordert aber, dass ich mir ständig etwas für sie einfallen lasse...

Wenn sie nicht auf Dates unterwegs ist, zwingt sie mich in stundenlange Diskussionen, die überhaupt nichts bringen, weil meine Argumente bei ihr nicht durchdringen und wir uns immer wieder wiederholen. Dabei kommt es auch zu Vorwürfen durch mich, die sie dann im Äpfel- und Birnenvergleich mir immer zurückspiegelt. Und das ganz egal, wie unsinnig das in der Gesprächssituation ist. Sie blockt einfach ab und verlängert jede Diskussion so auf mehrere Stunden. Sie ist dabei provokant und aggressiv, bringt auch jedes Mal das Ende der Beziehung insgesamt ins Spiel, wenn ich nicht mache, was sie will. Dabei widerspricht sie sich von Tag zu Tag, manchmal innerhalb einer Diskussion - und verkündet mir dann direkt nach einem solchen Gespräch ihre neuen, bereits ausgemachten Sex-Dates mit zum Beispiel einem Mann, der bereits seit zwei Monaten Geschichte sein soll.

Ihren Date-Partnern spielt sie etwas vor, belügt sie und gibt ihnen die Hoffnung, bald als mein Nachfolger in eine Beziehung mit ihr starten zu können. Dabei interessiert sie auch nicht, dass diese sich dann in sie verlieben.

So langsam ist meine Geduld hier am Ende. Habt Ihr Tipps, wie man aus dieser Dauerschleife und toxischen Situation rauskommen kann? Redet miteinander dürfte hier einfach wegfallen, denn das tun wir ja die ganze Zeit - nur, dass es nichts bringt.