Wenn der Kopf der Lust an der Kragen geht

Die Lust ist da, aber es passiert und nichts und das lässt die Gedanken verrückt spielen.

Dann ist die Überschrift irreführend, aber das Problem wirklich klein.

Wenn die Lust da ist, nehmt euch die Zeit, eure Körper in Ruhe zu erkunden mit Fingern, Mund, Zunge, allem, was ihr habt. Wenn man in aller Ruhe die erogenen Zonen und die Reaktionen erforscht, ohne auf die Erektion zu lauern, passieren schöne Dinge. Und wenn man das im Voraus kommuniziert, trifft man sich dann eben nicht mit Menschen, die das nicht wollen oder können.

Und, möglicherweise verschwindet das Problem damit auch komplett.

Es sind ja schon viele gute Beiträge zusammengetragen worden. Ich (m) erlaube mir nun einen weiteren Aspekt aus meiner Selbst-Wahrnehmung (und über 4 Jahrzehnten sexueller Aktivität) hinzuzufügen:

Es beginnt mit einem scheinbaren Paradoxon: Wenn ich (lange vor Joy-Zeiten und vor Offener Beziehung) keine spontane Erektion(en) in der intimen Begegnung hatte, was bei einigen Beiträgen hier (s.o.) als Zeichen von fehlender Chemie interpretiert wurde, war ich - im Gegenteil - ziemlich sicher, dass diese Frau von mir bzw. meinem Unbewussten sehr wertgeschätzt oder 'eroberungswürdig' eingestuft wurde.
Warum? Zwei psychische Dynamiken stecken (bei mir) dahinter:

a) Da mir dieser Mensch und diese Begegnung wirklich wertvoll erschien, wollte ich es auf keinen Fall 'verkacken', was den inneren Druck natürlich erhöht, der Kopf in Performance-Erwartung schaltet und prompt der Schuss nach hinten los geht.
b) Ginge es nur um Sex / Vergnügen könnte ich ohne schlechtes Gewissen egozentrierter bei mir bleiben. Da es aber angesichts der Attraktion der Frau gegenüber anscheinend auch einen emotionalen Mehrwert hat und der moderne Mann sich auf keinen Fall vorwerfen lassen will, er wäre rücksichtslos / unsensibel / egoistisch / ... nahm ich mich respektvoll soweit zurück, dass sich selbst mein bester Freund verkrümelte.

Rolf