„Wenn der Kopf der Lust an der Kragen geht
Hallo zusammen,
ich bin sonst immer stiller Mitleser und hab schon viel aus den Beiträgen hier mitnehmen können, erstmal Danke dafür.
Nun zu meinem Thema. Ich bin ein ziemlicher verkopfter Mensch und arbeite da schon sehr intensiv daran, mehr die Gedanken loszulassen .
Nun ist es aber so, dass ich die letzten drei Dates, sei es mit zwei Paar oder ein Einzeldate keine Regung unterhalb meiner Gürtellinie hatte, weil mein Kopf nicht bei der Sache war und ich mich tatsächlich nicht fallen lassen konnte.
Habt ihr Tipps für mich, wie ich das Thema angehen kann oder hat das vielleicht sogar jemand ähnlich erlebt?
Lg Gerald
Hm, an deiner Schilderung finde ich einige Aspekte bemerkenswert.
Du schreibst, Du seist verkopft und würdest daran arbeiten, das zu ändern. Warum willst Du das verändern, vermutlich in dem Sinne, nicht mehr mit dem Kopf dabei zu sein? Ich würde mich auch als ein Kopfmensch, Verstandesmensch, Mensch mit intellektuellem Schwerpunkt beschreiben. Ich hatte ähnliche Probleme wie Du. Heute hab ich sie eher weniger bis gar nicht mehr. Allerdings nicht, weil ich meinen Kopf wegschlagen könnte, sondern gerade im Gegenteil. Seit ich gelernt hab, mit allen Sinnen und wachem Verstand (das ist kein Gegensatz!!!) zu genießen, was meine Sinne als genussvoll und mein Verstand als genießenswert erachten, seit dem ist sinnlich sexueller Genuss kein Problem mehr.
Du schreibst, bei den letzten Dates sei es ruhig geblieben unten, weil oben nicht dabei gewesen wäre. Zum einen widerspricht das deinem Ansinnen zu lernen, den Kopf auszuschalten. Zum anderen war womöglich dein Kopf sehr wohl bei der Sache und hat festgestellt, dass deine Gegenüber eben nicht „genießbar“ sind. Warum solltest Du erregt werden, wenn die Signale, die dir gesendet werden, eben nicht deine Trigger positiv bedienen? Ich meine, welchen Anspruch hast Du an dich und an die Menschen, die Du sexuell erregend, „ansprechend“ finden willst? Ich sehe überhaupt kein Problem, wenn sich bei mir nichts regt, weil ich mein Gegenüber nicht „erregend“ empfinde (die deutsche Sprache ist manchmal extrem metaphorisch und gibt versteckte Hinweise darauf, auf was es eigentlich ankommt!).
Seit ich verstanden hab, den Kopf auf die selbe Stufe zu stellen, wie meinen Körper, seit dem hab ich Dates, die genau so laufen wie sie sollen, für alle. Im Kern geht es um die Umstellung einiger Worte in der selben Frageformulierung. Nicht „Wie ficke ich jemanden richtig?“, sondern „Wie finde ich den/die Richtige/n zum Ficken?“. Mein Kopf beantwortet die letztere Frage, der Körper regelt dann automatisch die erstere. Nicht entweder/oder, nicht Verstand oder Körper, sondern sowohl/als auch.