Ich bin eifersüchtig.

Hallo Janina

Gutes Thema

Ich denke nicht, dass man für das Führen einer OB eifersuchtsfrei sein muss. Auch Verlustängste dürfen sein, finde ich

Ich würde dich gern fragen, wie rational deine Eifersucht ist, aber Eifersucht ist selten rational

Für mein Empfinden gibt es in OB einerseits weniger, andererseits berechtigtere Gründe für Eifersucht
Einerseits muss man nicht eifersüchtig/ misstrauisch sein, weil man eben offener lebt und daher nicht alles skeptisch beäugen muss
Andererseits kommt man natürlich Menschen in einer Art näher, die man in monogamen Beziehungen so nicht erlebt

Wie geht dein Partner denn mit deiner Eifersucht um? Nimmt er sie dir?
Wie detailliert weißt du von seinen Begebnungen/kennst die anderen Partner:innen?

Bei meinem Partner und mir werden zb keine Details erzählt. Wenn einer von uns ein Date hatte, hat sich inzwischen eingebürgert zu fragen, wie es war und wenn die Antwort „war ok“ lautet, wissen wir jeweils, dass es nett war und wenn es eben aus Gründen nicht gut war, dann schildern wir das meist genauer

Hilft vielleicht, sich nicht so zu vertiefen in sein „hoffentlich ist die nicht besser/geiler/heißer…whatever“

Also wenn ich eines gelernt habe in OB und sogar polyamoren dann ist es dies, dass keiner eifersuchtsfrei ist. Besonders nicht wenn neue Leute dazu kommen. Die Frage ist dann einfach was ich damit mache und wie mein Partner in diesen Situationen der emotionalen Unsicherheit auf mich reagiert. Eine OB ist immer auch Arbeit mit den eigenen Baustellen und Eifersucht ist nicht "per se" was schlechtes sondern lediglich ein Zeichen, dass man da was bei sich anzuschauen hat und zu ergründen warum es so ist. Seit ich meine Eifersucht manchmal auch den Neid, Verlustangst etc nicht mehr als negativ bewerte, kann ich mit diesen Emotionen auch besser umgehen. Würde mein Partner das tun (negativ bewerten) bzw bemängeln, dann wäre er für mich auch nicht tragbat in so einem Konstrukt....es gilt, meiner Meinung nach, auch immer gemeinsam im Gespräch dem anderen dann die Sicherheit zu geben welche er/sie eben auch braucht. Eifersucht kann manchmal auch innerhalb einer OB ein gutes Warnsignal sein und es gilt dann hinzuschauen ob die Ziele wirklich noch für beide die selben sind.

Ich achte darauf, zu unterscheiden:

Hat die Eifersucht was mit der Situation zu tun, sprich: ist sie begründet? Dann ist sie ein ultra hilfreiches Gefühl und ich spreche mit meiner Partnerin darüber, wo was schief läuft.

Ist kein externer Grund für die Eifersucht erkennbar? Dann weist sie auf Selbstwert-, Angst- oder Unzufriedenheitsthemen hin, die ich vorrangig mit mir selbst klären muss.

Das darf ich dann aber auch tun, auch wenn das für meinen Partner vielleicht mal anstrengend ist. Ohne mich kompliziert zu fühlen. Ich habe nicht den Anspruch an mich, perfekt durchs Leben zu gehen.

Letztlich kann auch das Gefühl, (möglicherweise unnötig) kompliziert zu sein, wieder was mit der Situation oder eher mit mir selbst zu tun haben.

Meine Empfehlung wäre also: Lass dich nicht davon abbringen, sowohl dem Eifersuchts- als auch dem Kompliziertsein-Gefühl auf den Grund zu gehen. Das ist natürlich Arbeit, die zudem nicht immer leicht fällt. Der richtige Partner sollte dafür aber Verständnis haben und unterstützen.

Nebenbei: wenn dein Partner kein Problem mit seiner Eifersucht hat, wird er bei anderen Gefühlen vor Arbeit gestellt sein. Wir sind alle nur reichlich unperfekte Menschen, zum Glück 😊

Wenn man Vergleiche ziehen kann wie:

Die Frau ist schlanker, hat größere Brüste, immer trifft er Frauen mit kleineren Brüsten oder oder oder .... nun das kann schon Eifersucht hervorrufen.

Sich von Vergleichen lösen, nicht wissen wer die andere ist, oder was die machen ... könnte hilfreich sein.

Ich kann mich meinem VorRedner nur anschließen. Bei uns ist es ähnlich. Es gibt zu den Dates wenig Details - obwohl mich das manchmal schon reizen würde, zu erfahren, was genau meine Frau da so treibt...
Trotzdessen reden wir immer miteinander über unsere Erlebnisse, aber eben ohne zu viel Einzelheiten. Da bekommt man dann sehr schnell ein Gespür dafür, wie es um die Gefühlswelt des Partners im Falle des oder der Dates steht. Und meistens stellt sich alles "harmloser" dar, als man vielleicht denkt. Wir gehen jedenfalls mittlerweile recht locker mit allem um. Das Reden hilft da sehr! Vielleicht auch dir!?
Jedenfalls wünsche ich dir, daß du einen Weg findest, damit umzugehen. LG.

Bei meinem Ex Partner es so, dass er sich extrem von mir distsnzierte als wir unsere Beziehung öffneten. Er war so hin und weg von den neuen Möglichkeiten bze der Person die er kennenlernte, dass ich einfach nicht mehr "gesehen wurde" . Er konnte auch nicht anders und ich konnte damit auch nicht leben. Das Ziel unsere OB " der Partner bleibt die homebase" war nicht mehr gegeben. Dann entschied ich dass ich eine OB so nicht leben möchte....er will sich ausleben, nacholen....ich will das nicht mehr, hatte das schon. Somit konnte keiner dem anderen das erfüllen was dieser sich im einer OB wünschte und es gab auch keine Zukunftsvision die gemeimsam gepasst hätte. Heute lebe ich OB mit den Menschen die ähnliche Vorstellungen und Ziele haben und mit denen gibt es auch keine Eifersucht, denn sie sind nahe bei mir es ist wie gesagt immer eine Frage des "warum" und in meinem Fall war meine Verlustangst nur der wahre Blick auf das was passierte...ergo eine völlig adäquate Reaktion.

Vergleichen ist immer schwierig und klar tut man es. Das Neue ist immer reizvoller und den eigenen Selbstwert aufmöbeln sehr schwierig, besonders wenn man niemanden hat, der Partner aber schon.
Ich finde, retrospektiv sind bei Menschen die damit hadern zu viele Infos nicht gut. Ich würde glaub auch nicht dazu raten die Profile der Frauen anzuschauen. Ev wäre für dich besser, erstmal da etwas Abstand reinzubekommen. Wenn dein Partner mit seinem Kumpel einen tollen Tag hatte, freust du dich ja auch für ihn...sie die Ausflüge einfach wie das an...und wenn er dann zu Hause dich wieder wie seine Königin behadelt dann lernst du damit lockerer zu werden. Mir half es auch immer die Frauen kennenzulernen, dann wurde es weniger bedrohlich...aber alles dazwischen lässt Interpretationen offen, die einem den Schlaf rauben können.

Es wird immer jemand geben, der schlanker, schöner, witziger, attraktiver, jünger etc. ist als ich es bin.
Ich gehe "einfach" davon aus, dass mein Partner mich liebhat, weil ich "ich" bin. Und nicht wegen meiner Körbchrngröße.

Ungekehrt: Müsste dein Partner, @****89, sich Sorgen um deine Zuneigung machen wenn du jemanden träfest, der "besser ausgestattet", größer etc. als dein Partner wäre?

Ich glaube dahinter stecken verschiedene Definitionen von Liebe.

Wenn man Liebe versteht als: "Ich liebe dich weil ich bisher noch keinen besseren gefunden habe" dann ist Eifersucht aus Vergleich verständlich. Wenn man Liebe aber bedingungslos meint dann gibt es keine Eifersucht aus Vergleich 🤔

Meine Frau will nicht wissen wen ich date, weder Name noch aussehen und erstrecht keine sexuellen Details.

Nur das ich ein Date habe und fertig.

Somit bleibt kein Raum für Vergleiche und Eifersucht

„Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit“ (Søren Kierkegaard).

Bei uns hat sich das eingespielt, weil wir auch nach einem Date nach Hause kommen und wieder in die Familie eingebettet sind. Die gleiche wohlwollende Zuneigung und der Umgang miteinander. Liebe eben, sich loyal und vertrauensvoll zu sein. Das ist übrigens auch unsere Definition von Treue. Dazu habe ich eine kleine Homepage auf meinem Profil.

Wir sind aber auch eher das Paar, welches sich nach einem Date erkundigt, ob wir einen schönen Abend hatten und meist belassen wir es dann dabei. Natürlich darf jeder auch mehr nachfragen, was wir aber ohne Fragen ins Intime machen.

Wir haben immer mal wieder einen Austausch über unsere oB im allgemeinen, um auch zu schauen, dass wir noch auf der gleichen Wellenlänge sind. Das bringt uns auch sehr viel Vertrauen und Nähe und verhindert auch die Eifersuchtsschübe.

Ich auch nicht. Ganz im Gegenteil.
Es ist tatsächlich etwas, was ich mir mithilfe meiner Partner "erarbeitet" habe.

Mein Freund ist Wifesharer. Seit wir uns kennen, habe ich schon einige tolle Männer getroffen. Hat es unserer Beziehung geschadet? Ganz im Gegenteil. Er muss sich nicht den Ansatz einer Sorge machen, dass ich beim nächsten dicken Lümmel abspringe.

Ich gebe zu, umgekehrt wäre ich nicht ganz sooo entspannt wie er, weil ich es auch bisher nicht erotisieren kann. Aber sein Vertrauen in mich gibt mir auch gleichzeitig Vertrauen zu ihm.
Ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber du schreibst ja, dein Partner ist eifersuchtsfrei. Ich vermute mal er ist ein "sicherer" Bindungstyp. Etwas besseres kann dir kaum passieren. Denn er wird da sein wenn du mal wieder "kompliziert" bist.

Zum Grundproblem: Ich bin eifersüchtig.

Wenn ich eifersüchtig wäre (bin ich zum Glück extrem selten bis nie), würde ich mir zuerst die Frage stellen:
Warum empfinde ich so?

Vertraue ich meinem Partner (m,w,d - immer) nicht mehr ausreichend?
Gönne ich meinen Partner das Vergnügen nicht, dass er/sie/es durch das eifersuchtsauslösende Verhalten hat?
Bin ich neidisch darauf, was mein Partner das gerade erlebt?

Daraus leiten sich dann die folgenden Schritte logisch ab, um mit meiner Eifersucht umzugehen oder eben keine mehr zu verspüren.

Ich bin gewiss nicht eifersuchtsfrei. Als meine damalige Partnerin die Beziehung öffnen wollte, dachte ich zwar an meine eigenen Vorteile, ich bin aber vor Eifersucht die Wände hochgegangen wenn sie unterwegs war. Nun... wir haben zudem auch nicht wirklich über solche Dinge reden können, "dont ask dont tell" empfand ich zu dem Zeitpunkt auch eher als Ausdruck der persönlichen Freiheit... wie dem auch sei... ich habe mich damals durchgebissen und nach den Gründen für meine Eifersucht gesucht. Ich bin schnell bei den Stichworten "Verlustangst" und "mangelndes Selbstwertgefühl" gelandet. Nun habe ich unabhängig davon damals eine stationäre Therapie aufgrund eines Dienstunfalls mit posttraumatischer Belastungsstörung gemacht, dort hatte ich Gelegenheit, mich mal komplett zu beleuchten und zu schauen wo ich stehe. Dadurch konnte ich total viel alten Ballast bearbeiten und ich bin auch in den Monaten danach immer selbstbewusster geworden und ja, ich konnte mich selbst zum ersten Mal im Leben richtig gut leiden. Von dem Punkt an, konnte ich meiner Partnerin von Herzen schöne Erfahrungen mit anderen Männern wünschen. Leider hat meine Entwicklung auch dazu beigetragen, dass wir uns voneinander entfernt haben... aber das ist eine andere Geschichte. Auch jetzt würde es mich etwas kneifen, wenn meine neue Partnerin sich mit jemand anderem trifft, weil es in der jetzigen Beziehung eben wieder ein "erstes Mal" wäre, aber wir sind was das angeht fundamental offen und das ist für mich auch mittlerweile der Schlüssel für eine funktionierende oB. Sie hat mein absolutes Vertrauen und ich will einfach dass sie glücklich ist, auch wenn ich nicht der Grund für ihr Glück bin Umgekehrt ist es ganz genau so.

Allerdings... wir führen auch eine BDSM-Beziehung und da sind wir witzigerweise total monogam und da bestehen wir auch beide auf Exklusivität. Denke, da wäre für mich der Bereich wo Eifersucht eher ein Thema sein könnte ^^

Ich liebe diese Ambivalenz zwischen totalen Fesseln und totaler Freiheit, dafür nehme ich auch "zwickende Gefühle" in Kauf, denn ich weiß genau, dass wir über ALLES reden können und beide genug Erfahrungen mit Partnerschaften haben, wo man aus Harmoniebedürfnis heraus vielleicht eher mal eine Meinung zurückhält.

Hallo Nina, wenn das Gefühl von Eifersucht hochkommt mach dir immer bewusst ,dass es nichts an eurer Beziehung und euren Gefühlen ändern wird auch wenn die andere Frau aus deiner Sicht attraktiver , schlauer etc. scheint. Und wenn solche Attribute keinen Einfluss auf deine Beziehung und Gefühle haben. Wieso sollte man denn Eifersüchtig sein? LG

Moin Nina, es könnte dir eventuell helfen, wenn du deinen Fokus nicht auf die Fiktion - also was ist "besser oder schöner etc. - sondern auf deine Wesenszüge lenkst. Du schreibst sehr viel darüber, dass du: "anstrengend und kompliziert bist usw." Dies sind eher negative und mitunter selbststrafende Gedanken, mit denen du dir eher schadest. Diese Gedanken haben sicherlich eine Funktion: Aber sie richten sich eben gegen dich und dein Wesen. Vielleicht nimmst du dir mal einen Zettel und einen Stift zur Hand und schreibst einmal runter, was alles wunderbar an dir ist. Was ist liebenswert? Welche Wesenszüge machen dich aus? Was gefällt dir an dir am Besten? Jede "Kleinigkeit" zählt.

Wenn ich eifersüchtig bin, dann hat es eigentlich immer damit zu tun, dass ich mir meinen Wert abspreche. Das ich nicht mehr bei mir und in meiner Mitte bin. Ich outsource meinen Wert in meine Umwelt und mache mich selber schlecht.
"Das Date meiner Partnerin ist charmanter als ich, es ist lustiger, schlagfertiger, sieht besser aus, und ist natürlich auch besser beim Sex..."
Im Umkehrschluß spreche ich mir damit aber all die Fähigkeiten ab, die ich in diesem Moment für mich imaginiere. Ich versuche dann wieder auf mich zu schauen. Mich auf mich, mein wundervolles, wertvolles Wesen zu fokussieren und mir wieder selber Liebe zu geben.

sehr guter Beitrag @****imo wenn man selber kein gutes Bild von sich hat dann wird es sehr schwer neue Menschen an der Seite des Partners zu akzeptieren. Denn logisch findet sie /er den neuen Partner absolut hammer geil und sowas spürt man. Der Partner kann dann noch so sehr sagen er fände einem auch wunderbar sexy...man wird es nicht glauben weil man selber so an sich zweifelt. Man kann auch niemals die Faszination vom Partner bekommen welche sie/er für die neue Person hat, denn die bekannte Person ist eben bekannt (bis in jede Zelle)...nicht weniger geliebt, aber bekannt...sowas muss man abfedern können und man kann es lernen, ich habe es auch gelernt und mich durch mehr Selbstakzeptanz auf einen viel stabileren Boden gebracht.

Sehr toller Beitrag @****smo und wirklich sehr toll geschrieben...vielen Dank dafür

Tatsächlich musste ich überlegen, ob ich mich wirklich eifersuchtsfrei fühle. Denn ihre Abenteuer erzeugen schon manchmal ein knittriges Gefühl bei mir. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass mich die Vorstellung erregt, dass sie gerade etwas mit dem Anderen macht.
Ich verstehe meine Reaktion als eher als "Neid" auf ihre gute Erfahrung, denn als Eifersucht. Ein wenig "sie hat jetzt Sex und was habe ich?"
Warum ich mein Zähneknirschen nicht als Eifersucht empfinde liegt daran, dass ich mir ihrer so sicher bin. Hochmütig gesprochen: Wer sollte besser sein für sie als ich? Selbst wenn der Andere Graf Porno wäre, ich Punkte spätestens beim Frühstück oder im Alltag wieder.

Warum glaubst du, dass dein Freund eifersuchtsfrei ist? Sagt dein Kopf dir weil du ihm nicht so viel bedeutet, oder doch weil er sich deiner Liebe sicher ist? Glaubst du perfekt zu ihm zu passen? Und hältst du seinen "Sexdrive" für so stark, dass er dich nur deswegen für eine andere sitzen lassen könnte?

Hochmütigen Gruß
Scallawag