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Monogamie wirklich zeitgemäß?

****75 Mann
40 Beiträge
Themenersteller 
Monogamie wirklich zeitgemäß?
Hallo, ich wollte mal nachfragen, welche Erfahrungen ihr gemacht habt oder wie mit der Problematik umgegangen wird, dass oft in Beziehungen einer monogam und der Andere lieber eine offene Beziehung führen möchte. Zusammenleben ist ja ganz oft mehr als nur Sex, obwohl dieser Aspekt nicht zu vernachlässigen ist. Nun rückt die Menschheit allein schon durch das Internet und dem damit verbundenen Zugriff auf Menschen „weltweit“ von der Monogamie ab, da dadurch auch Grenzen verschwinden. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und wie geht ihr damit um? VG Carsten
***en Mann
4.174 Beiträge
Die Monogam wird genauso Ihren Platz behalten,wie andere Beziehungs Modelle ihn finden werden.
*********_bbw Frau
132 Beiträge
Im laufe der Jahre habe ich für mich gelernt, das Monogamie viel mit Ängsten zu tun hat. Verglichen zu werden, durch was besseres ersetzt werden, irgendwas anderes ist besser als in den eigenen vier Wänden. Was auch immer. Man möchte ja das was man hat nicht verlieren.
Ich sage auch, Monogamie wird immer ihren Platz haben, wie andere Modelle auch.
*****low Mann
610 Beiträge
Was hat denn der Umstand, dass ein Partner monogam, der andere nicht monogam leben will, mit dem Internet zu tun? Ist Treue bzw. Nicht monogam zu leben eine Erfindung der Neuzeit? Und was heißt, Zusammenleben sei GANZ OFT mehr als nur Sex? Heißt das manchmal schon? Und wie kommst Du auf die Idee, die Menschheit weltweit (eine noch größere Verallgemeinerung ist ja nun wirklich nicht mehr möglich!) würde von der Monogamie abrücken, weil das Internet auf Menschen Zugriff hätte und deshalb Grenzen verschwinden würden?

Hä???

Wie ich damit umgehe? Mit solchen schrägen Theorien geh ich gar nicht um.
***_6 Mann
520 Beiträge
Das sehe ich genauso wie @***en.
Alles in Ordnung solange sich ein, zwei, mehrere finden, die das gleiche Modell leben möchten.
Ich denke für eine gelingende Beziehung jedweder Art muss da schon Konsenz herrschen, sonst wird das nix. Jemanden umzustimmen zu versuchen mit Argumenten wie: „das ist nicht zeitgemäß“ ist da auch nicht zielführend. Wenn, dann muss man ein zutiefst persönliches Win-Win aufzeigen können.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Zeitgemäß ist eine Einordnung von außen. Das ist meiner Meinung nach das grundlegende Problem mit Schubladen. Ob poly, mono oder was auch immer ist doch eigentlich eine Frage des eigenen Wohlgefühls. Was für das Wohlgefühl von nöten ist, ist sicherlich sehr unterschiedlich, da wiederum von der Bewusstheit abhängig.
Daran ist auch die Vorstellung von Zielen gekoppelt, da im Regelfall eine Erwartung daran gekoppelt ist.
Ich nenne es gerne die "um Zus".
Je bewusster wir uns werden, desto freier werden wir in unserem Handeln und in der Findung von Konsenzen...
(Er)
*******o_F Mann
3.272 Beiträge
Aus der Diskussion um Monogamie und Polyamorie sollte endlich mal die Wertigkeit entfernt werden.

Es ist nicht für alle Menschen das Gleiche gut und richtig. Ich halte auch nichts von der Meinung, dass die Polyamorie das erstrebenswerte Ziel ist und die Monogamen nur noch nicht so weit sind.

Es gibt auch in der Tierwelt verschiedene Varianten, die einen sind monogam, die anderen das Gegenteil.
*****low Mann
610 Beiträge
Weg von der Diskussion um Richtig/Falsch hin zur Diskussion um zu-mir-passend/nicht-passend. Konventionen, Mainstream und „Trends“ sind mir dabei völlig sch…egal. Es muss für die Beteiligten und Betroffenen passen, einvernehmlich, im Konsens und freiwillig bewusst.
***en Mann
4.174 Beiträge
Es ist nicht Wichtig was man nun ist,sondern das man das Richtige für sich finder.

Zum Beispiel:
Bedeutet es zwangsläufig das ein Poly Veranlagten Mensch unbedingt und auf Krampf das Leben muss?.
Spricht man diesen Menschen ab eine Mongame Beziehung zu führen?
*********anze Mann
313 Beiträge
Er schreibt:

Das Internet hat m.M.n. nur mittelbar etwas mit möglichen Beziehungamodellen gemein. Es schafft neue, andere oder auch mehr Möglichkeiten mit entsprechenden Menschen in Kontakt zu treten als es das Leben zwischen Familie, Arbeit und Supermarktregal vermag.

Ich glaube aber, dass die Serienmonogamie ihre dominante Rolle in unserer Gesellschaft behalten wird.
Wir wurden über Generationen entsprechend sozialisiert und auch heute leben die allermeisten Menschen es den Kindern entsprechend vor.
In der breiten Masse gelten offene Beziehungen oder gar Polyamorie als moralisch verwerflich und da eine entsprechende Öffnung sehr viel mit Konfrontation und Auseinandersetzung mit der Partnerschaft, eigenen Ängsten, Unsicherheiten und Glaubensgrundsätzen zu tun hat was sehr anstrengend ist, ist die verlockende Bequemlichkeit in seinen gewohnten Bahnen zu bleiben oder aber, sich in aller Stille und Heimlichkeit auszuleben oft größer.
Meine Worte mögen sich vielleicht wertend lesen, sind aber tatsächlich rein sachlich gemeint.
Wer in seiner Monogamie nichts vermisst oder sich unter Druck fühlt weil man seinen Bedürfnissen nicht folgen kann, kann und darf damit durchaus langfristig glücklich sein.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Die Monogamie, also die auferlegte Beschränkung, nur einen Partner zu lieben (in der verschärften Form: lebenslang), ist ja ein relativ neuzeitliches Konstrukt.
Rein auf die Ehe bezogen stecken dahinter vor allem ökonomische und Machtinteressen. Familienbesitz ist natürlich einfacher zusammen zu halten, so lange die Familienverhältnisse klar definiert sind.

Mit der zunehmende Emanzipation (nicht nur der Frauen) öffnet sich dieser Zwand wieder.
Die Monogamie bzw. Nonoamorie wird sicherlich weiter bestehen - aber nicht mehr als gesellschaftliche Norm, sondern als eine mögliche, selbst gewählte Form des miteinander.
Polyamory ist ja nicht der Zwang, mehrere Partner haben und lieben zu müssen, sondern im Grunde nichts weiter als der Wegfall einer in einer freien Welt sinnfreien Beschränkung.
***en Mann
4.174 Beiträge
Unter Polyamorie Verstehe ich seid Jahrzehnten,nichts anderes als zur Mehrliebe fähig zu sein und nichts anderes.
Alles andere soll sich Zeigen.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Zitat von ***en:
zur Mehrliebe fähig zu sein
Und es zuzulassen - bei sich und beim Partner.
Die grundlegende Fähigkeit mehrere Menschen zu lieben hat wohl jeder, der zur Liebe fähig ist. Es dann auch selbst zu wollen ist einen Schritt weiter. Und es dann auch wohlwollend bei jedem (sich selbst eingeschlossen) uneingeschränkt zuzulassen ist dann polyamor. *zwinker*
******rat Frau
39 Beiträge
Natürlich ist Monogamie zeitgemäß.
Und wird es immer sein.
Die Frage ist eher, warum andere Beziehungsmodelle NICHT den gleichen Stellenwert haben?!
Leider sieht es ja oft so aus, dass man schräg angeguckt wird, wenn man sich als nicht monogam „outet“.
*******o_F Mann
3.272 Beiträge
Zitat von ******rat:
Natürlich ist Monogamie zeitgemäß.
Und wird es immer sein.
Die Frage ist eher, warum andere Beziehungsmodelle NICHT den gleichen Stellenwert haben?!
Leider sieht es ja oft so aus, dass man schräg angeguckt wird, wenn man sich als nicht monogam „outet“.

Guter Beitrag!!!
***en Mann
4.174 Beiträge
@******rat..
Weil es sehr wenige den Schritt wagen würden.
Der breiten Gesellschaft das zu Vermitteln,kann man Nicht von heute auf morgen und es fängt ja keiner an.
Man hätte schon viel weiter sein können.
*******egel Paar
188 Beiträge
Immer, wenn das Thema in den sozialen Medien aufkommt, bemerkt man in den Kommentaren einfach ein Weltbild, das anerzogen ist. Der Mensch lernt durch Imitation, besonders von den Eltern, und so wird auch das Beziehungsmodell über Generationen weiter gegeben. Es fehlt oft der Blick über den Tellerrand, ist gepaart mit Ängsten. Seltsamerweise fühlen sich die Leute persönlich angegriffen, nur weil jemand mehrere Partner hat. Hab ich persönlich schon in der Familie erlebt. Es wird als Angriff des eigenen Weltbilds empfunden, und nicht jeder ist dann bereit, sich zumindest für eine Toleranz zu öffnen.
*******o_F Mann
3.272 Beiträge
Die Macht der Kirche als moralische Instanz sollte nicht unterschätzt werden:

„Du sollst nicht begehren eines anderen Weib“ oder so ähnlich steht irgendwo geschrieben.
****75 Mann
40 Beiträge
Themenersteller 
*danke* Sturmvoegel für den Beitrag. Ich denke auch, dass es eine Generationenfrage ist und mit der Weltanschauung zu tun hat. Alles neben Monogamie ist noch nicht etabliert und erntet Kritik.
***en Mann
4.174 Beiträge
Vor allen Dingen muss man auch abwarten,wie sich die Dinge entwickeln.
*******Maxx Mann
11.951 Beiträge
Das monogame Modell wird doch seit uber 10 Generationen propagiert, also spätestens seit der Zeit der Romantik. Auch in allem Kunstformen. Liebt jemand mehr als einen Menschen, wird daraus ein Drama gemacht (bestenfalls geht es als Komödie durch).
Auch in der Unterhaltungsmusik: 99% der Liebeslieder sind doch Abhängigkeitshymnen.

Da wundert es wenig, dass davon abweichende Beziehungsstrukturen als abartig und als Bedrohung angesehen werden - da versteckt man sich lieber hinter festen Dogmen und passt die gelebte Realität mit Lügen und Trügereien dem normativen Idealbild an. Das finde ich deutlich verletzender und schmerzhafter als ein offener und ehrlicher Umgang mit den Menschen, die man liebt (und natürlich zu allererst mit sich selbst).

Aber die Erfahrung muss jeder für sich selbst machen und auch seine eigene Entscheidung treffen.
Ich könnte mir nie vorstellen, strikt monoamor zu leben - dann müsste ich mich selbst und/oder andere belügen oder einen Großteil meiner Gefühle unterdrücken.
***en Mann
4.174 Beiträge
Man darf aber auch nicht Vergessen, das die allermeisten Entweder mit der Polyamorie entweder Nichts anfangen können oder ein total falsches Bild davon haben.
Aller Hans Langhans mir seiner Kommune 1,
Oder wie der Momone auf TLC (Alle meine Frauen).
Da hat man es schon sehr schwer in der Gesellschaft es Richtig unter zu bringen.
Es gibt noch eine Steigerung der Unmoral: der weibliche Part möchte mehrere Männer lieben dürften … und hoopla, warum das denn?
Ich kenne das seit frühester Jugend. Diese verstörten Blicke wenn klar wird das es da nicht nur EINEN Mann gibt …

Ich denke wir sind Jahrzehnte entfernt von der Gleichberechtigung der Geschlechter UND der Gleichberechtigung der Modelle …


*
***en Mann
4.174 Beiträge
@*******a74 ..

Ja da bin ich bei Dir,nur wie ich schon schrieb, jemand muss den Anfang machen.
****Wo Paar
2.788 Beiträge
Zitat von *******a74:
Es gibt noch eine Steigerung der Unmoral: der weibliche Part möchte mehrere Männer lieben dürften … und hoopla, warum das denn?
Ich kenne das seit frühester Jugend. Diese verstörten Blicke wenn klar wird das es da nicht nur EINEN Mann gibt …

Ich denke wir sind Jahrzehnte entfernt von der Gleichberechtigung der Geschlechter UND der Gleichberechtigung der Modelle …


*

Ich denke, dass man die Realität selbst formt. Was triggert dich daran deinen eigenen Weg zu gehen?
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