„
…
für mich ist eine OB nur bis zu einem gewissen Grad gangbar. Mehr kann ich nicht und will es auch gar nicht können. Wenn sie sich dadurch zu sehr in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlt, muss sie halt die Konsequenzen ziehen.
In einem gewaltfreien Kontext ist immer der Verweigerer und Verhinderer der Stärkere, denn er bestimmt, was passiert und was nicht passiert. Nur funktioniert so eben Freiheit nicht. Es mag einen quantitativen Unterschied zwischen dem Hundezwinger und der Kette geben, aber eben keinen grundsätzlich qualitativen.
Es macht einen für mich erheblichen Unterschied, ob Regel dazu da sind, einerseits allgemeine Sicherheit und Berechenbarkeit zu erzeugen, um andererseits Chaos zu vermeiden. Oder ob Regeln dazu da sind, für den Aufsteller dieser Regeln Kontrolle und die Oberhand zu erhalten. Die Frage ist dann, ob die Regeln die Gemeinsamkeit aller oder den Einfluss einzelner gestalten.
Ich hab den Eindruck, bei den von Dir angesprochenen Regeln geht es darum, in diesen Zeiten Exklusivstatus zu haben, es wird nur mit dir kommuniziert und interagiert. Wenn das aber dein Ziel dabei ist, dann wirst Du dich in ein Paradoxon manövrieren. Du wirst dir nie sicher sein können, dass Du tatsächlich Exklusivität geniesst, sie mag nicht mit anderen kommunizieren, aber ob sie nicht trotzdem an sie denkt, das wirst Du nie sicher wissen. Du stellst dir mit diesen Regeln dann selbst eine Falle, aus der es kein Entkommen mehr geben wird. Es sei denn, Du selbst verzichtest auf solche Regeln.
Du willst, dass der Vogel freiwillig auf deine Hand fliegt? Dann lass ihr fliegen, er kann nämlich sonst überhaupt nicht freiwillig zurückkommen.