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Offene Beziehung - er will nicht

**********Feuer Mann
146 Beiträge
Ich weiß nicht, ob das Beispiel etwas hinkt, ob es tatsächlich gut gewählt ist, aber mir fällt da sofort meine Make-up Artistin ein.

Sie lebt in einer monogamen Ehe, beide sind Moslems. Sie sehr westlich geprägt, er ein Fähnchen im Wind dem immer Familie und Freunde in den Ohren liegen. Er lässt sich permanent beeinflussen wie „Mann“ zu leben hat.

Vor der Ehe hat sie ihm gesagt dass sie schlechte Erfahrungen gemacht hat und definitiv nicht noch einmal einen Mann will, der ihr das arbeiten verbieten will oder sonst wie über ihr Leben bestimmt. Das ging einige Jahre gut.

Kurzfassung: Er hat sich sehr verändert, versucht Macht und Druck auf sie auszuüben und das ganze geht so weit, dass sie fürchtet man könne ihr ihren Sohn weg nehmen und mit ihm nach Syrien abhauen, sie fürchtet gar um ihr eigenes Leben und nun hat sie den Entschluss gefasst ihren Sohn zu nehmen und zu fliehen.

Wo sehe ich die Parallelen? Sämtliche Gespräche über Beziehung, sein Verhalten, das Verhalten seiner Familie, über Werte, Rechte und Weltanschauung werden von ihm heftigst und bedrohlich niedergeschlagen, indem er ihr wütend ins Gesicht brüllt sie solle ihn nie wieder auf dieses Thema ansprechen.

Warum sehe ich hier Parallelen? Die Verweigerung von Kommunikation ist nicht nur der bequemste und einfachste Weg für Menschen die (bewusst oder unbewusst) ihren Partner unterdrücken, es ist auch der erste Schritt in eine Beziehung voller (psychischer) Gewalt.

Unter dem Stichwort „Wehret den Anfängen“ bin ich der Auffassung, dass es in einer Beziehung schwierige Aufgaben zu meistern gilt, darunter fällt auch das sprechen über sehr unbequeme Wahrheiten, Sichtweisen und Probleme. Wer die Augen verschließt und vor Kommunikation flieht, der verschließt die Augen und flieht vor der Beziehung und dem Menschen, dem man eigentlich/angeblich nahe sein möchte.
*****n71 Mann
268 Beiträge
Ich sehe auch den wichtigsten Punkt darin, ins Gespräch zu kommen. Selbst wenn man das Anliegen des Partners noch so abseitig findet, ist es unfair, jeglichen Austausch darüber abzublocken.

Zweiter Punkt: Ihm muss klar sein, dass die Bedürfnisse zunächst einmal gleichwertig sind. Ebenso wie er sich eine monogame Beziehung wünschen darf, darfst Du Dir ein anderes Modell wünschen. Da beides gleichzeitig nicht geht, muss ein Kompromiss gefunden werden. Denn nur dann können beide wenigstens teilweise ihre Bedürfnisse erfüllen und trotzdem zusammenbleiben.

Ansonsten bleibt nur die Trennung oder der Weg in heimliche Abenteuer.
**********Feuer Mann
146 Beiträge
Heimliche Abenteuer sind meines Erachtens nach unmoralisch, falsch, verletzend, destruktiv und definitiv niemals eine Option.

Es heißt nicht umsonst VertrauensMISSBRAUCH. Der Betrogene kann extrem tiefe Verletzungen davon tragen, die im schlimmsten Falle sehr lange weh tun.
*****low Mann
605 Beiträge
Nein, @*****n71 , das wichtigste ist nicht ins Gespräch zu kommen. Das wichtigste, fundamentalste ist der Konsens in der Wertewelt. Gespräche nützen nichts, wenn nicht Augenhöhe, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung, Wohlwollen und Respekt, vorherrscht. Ohne das sind Gespräche nur Anklagen, Machtkämpfe, Ringen um Vorherrschaft zum Eigenschutz und Eigennutz. Erst mit Augenhöhe lässt sich ringen um Lösungen, alles andere mündet in Schuldfragen und Schuldzuweisungen.

Das Problem mit der Augenhöhe allerdings ist, dass man sich selbst im Anderen gespiegelt sieht. Das kann nicht jeder ertragen. Dieses Spiegelbild auszuhalten, dahin führt ein weiter Weg, zu sich selbst. Man muss sich selbst respektieren lernen, den ganzen Menschen mit seinen Vorlieben und Abneigungen, mit den Freuden und mit den Ängsten, mit den eigenen Kompetenzen und den eigenen Defiziten. Man muss sich selbst wertschätzen, um nicht in die Abhängigkeit der Fremdbestätigung abzurutschen. Und man muss sich selbst wohlwollend begegnen, um die Selbstfürsorge sich angedeihen zu lassen, die einen davor bewahrt, aus Angst vor den Konsequenzen innerlich zu verhungern, anstatt für sich selbst einzutreten. Das alles hat nichts mit Egoismus zu tun, oder mit Rücksichtslosigkeit auf Kosten anderer. Es hat aber etwas mit „Sein“ zu tun, mit Entfaltung, damit, „ganz“ zu sein oder sich wenigstens auf den Weg dahin zu machen.

Da stellt sich mir die Frage, wie es bei dir, @**********dchen , aussieht, bei dir selbst und in der Beziehung.
*****n71 Mann
268 Beiträge
Zitat von *****low:
Nein, @*****n71 , das wichtigste ist nicht ins Gespräch zu kommen. Das wichtigste, fundamentalste ist der Konsens in der Wertewelt. Gespräche nützen nichts, wenn nicht Augenhöhe, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung, Wohlwollen und Respekt, vorherrscht. Ohne das sind Gespräche nur Anklagen, Machtkämpfe, Ringen um Vorherrschaft zum Eigenschutz und Eigennutz. Erst mit Augenhöhe lässt sich ringen um Lösungen, alles andere mündet in Schuldfragen und Schuldzuweisungen.

Das Problem mit der Augenhöhe allerdings ist, dass man sich selbst im Anderen gespiegelt sieht. Das kann nicht jeder ertragen. Dieses Spiegelbild auszuhalten, dahin führt ein weiter Weg, zu sich selbst. Man muss sich selbst respektieren lernen, den ganzen Menschen mit seinen Vorlieben und Abneigungen, mit den Freuden und mit den Ängsten, mit den eigenen Kompetenzen und den eigenen Defiziten. Man muss sich selbst wertschätzen, um nicht in die Abhängigkeit der Fremdbestätigung abzurutschen. Und man muss sich selbst wohlwollend begegnen, um die Selbstfürsorge sich angedeihen zu lassen, die einen davor bewahrt, aus Angst vor den Konsequenzen innerlich zu verhungern, anstatt für sich selbst einzutreten. Das alles hat nichts mit Egoismus zu tun, oder mit Rücksichtslosigkeit auf Kosten anderer. Es hat aber etwas mit „Sein“ zu tun, mit Entfaltung, damit, „ganz“ zu sein oder sich wenigstens auf den Weg dahin zu machen.

Da stellt sich mir die Frage, wie es bei dir, @**********dchen , aussieht, bei dir selbst und in der Beziehung.

Ich glaube, Du hast das missverstanden.

All das, was Du erwähnst, mag ja gut und richtig sein, aber solange man nicht ins Gespräch kommt, solange sich eine Seite komplett verweigert, kommt überhaupt nichts zustande, auch kein „Konsens in der Wertewelt“. In dem Fall der TEin geht es ja erst einmal gar nicht um die Sache, sondern darum, die Verweigerungshaltung zu überwinden und ihr Anliegen vernünftig zu diskutieren. Wie sollte das ohne eine Gespräch gehen?

Natürlich muss das Gespräch dann von Wertschätzung, Wohlwollen, Respekt usw. getragen sein. Die glatte Verweigerung eines Gesprächs stellt aber ja nun die extremste Form der Nicht-Wertschätzung und eine Respektlosigkeit dar.
*******er66 Mann
3.039 Beiträge
Ist die Verweigerung drüber zu reden nicht auch schon ein mangelnder „Konsens in der Wertewelt“ *nachdenk*
*****n71 Mann
268 Beiträge
Zitat von *******er66:
Ist die Verweigerung drüber zu reden nicht auch schon ein mangelnder „Konsens in der Wertewelt“ *nachdenk*

Genau.
*******agen Frau
369 Beiträge
Also dass eine offene Beziehung nicht für jeden denkbar ist, finde ich an der Stelle noch verständlich

Aber mich würde die nicht zur Kenntnisnahme deines Bedürfnisses mächtig stören.
Es mangelt ja nicht nur am Wollen der Öffnung sondern scheinbar schon daran, dass er nicht bereit ist, mit dir darüber zu reden
Wenn man das weiter strickt wäre das so, als würde ich sagen „ich möchte gern mehr Zeit mit dir verbringen“ und der andere blockt jedes Mal ab und sagt, dass das für ihn nicht in Frage kommt

In meinen Augen ist das keine gute Beziehungsbasis
Klingt eher nach Verscheuchen eines lästigen Insekts

Dass es Zeit braucht und Reflektion und Auseinandersetzung ist sicher allen klar
Und u.U. bekommst du deinen Wunsch auch nicht in den nächsten 2/3 Tagen erfüllt
Aber ich würde mein Bedürfnis, darüber zu reden, ganz deutlich formulieren.

Es gibt sicher aus Situationen, in denen er zu Themen auch dein Ohr und deine Meinung/Zustimmung sucht

Wie schon mehrfach im Verlauf des Themas erwähnt, geht es hier in erster Linie sicher erstmal um die Erkenntnis, was ihm daran so Bauchweh bereitet, welche orgiastischen Bilder er ggf. dazu im Kopf hat und was er „fürchtet“

Ein spannender, wenn u.U. auch nervenaufreibender Prozess

Aber Voraussetzung ist mMn erstmal die Bereitschaft zum Dialog
***_6 Mann
511 Beiträge
Vielleicht könnte eine Paartherapie Euch, liebes @**********dchen helfen, ins Gespräch zu kommen. Nicht über die offene Beziehung vs Monogamie sondern über die konstruktive Kommunikation in der Beziehung.

Bei uns hat das geholfen.
Und ein paar Monate NACH der Therapie ist die offene Beziehung dabei herausgekommen, was vorher auch nicht denkbar gewesen wäre…
**********Feuer Mann
146 Beiträge
Jap. Reden hilft. Warum? Weil man sich, auch nach dem Gespräch, damit gedanklich auseinandersetzt. Hätte ich nicht so viel Podcast gehört wüsste ich nicht, ob ich bereit für eine offene Ehe gewesen wäre, als meiner Frau damit um die Ecke kam.
*****low Mann
605 Beiträge
Zitat von ***_6:
Vielleicht könnte eine Paartherapie Euch, liebes @**********dchen helfen, ins Gespräch zu kommen. Nicht über die offene Beziehung vs Monogamie sondern über die konstruktive Kommunikation in der Beziehung.

Bei uns hat das geholfen.
Und ein paar Monate NACH der Therapie ist die offene Beziehung dabei herausgekommen, was vorher auch nicht denkbar gewesen wäre…

Das kann ich so ohne Einschränkung unterschreiben. Das war bei uns exakt genau so. Dabei war die OB weder Ziel noch unmittelbare, geschweige konsequente, Folge der Therapie. Aber die Therapie hat dafür gesorgt, dass unser Wertekanon abgeglichen war, Ängste aufgelöst, Vorbehalte beseitigt, etc., waren. Danach war Reden erst wirklich möglich. Und dabei ist dann die OB bei herausgekommen. Das war vor mehr als 6 Jahren, wir arbeiten immer noch daran, am Reden, an der OB, an uns selbst (und nicht am anderen). Man kann sich auch in einem deutlich höheren Alter als es die TS hat, noch weiterentwickeln. Hat man die Angst davor im Griff, dann ist das ein cooles Gefühl.
********rFan Frau
165 Beiträge
Zitat von *******er66:
Ist die Verweigerung drüber zu reden nicht auch schon ein mangelnder „Konsens in der Wertewelt“ *nachdenk*

Seh ich ähnlich.

@**********dchen
Er hat seine Meinung kund getan.
Alles wurde gesagt.
Jetzt helfen nur noch Profis.
Privat, allein mit ihm,noch ein Gespräch führen,wird nichts ändern.
Im Grunde musst du eine Entscheidung treffen(ohne Profis)

Was nur noch im Raum steht, wären:
Weitermachen wie bisher.
Beziehung einseitig öffnen.
Affäre, Geliebten heimlich suchen.
Offene Beziehung.
Trennung auf Zeit, ihr bleibt als Eltern Freunde.

Ich hasse Menschen, die mich blockieren möchten. Für mich wäre klar, welche Entscheidung im Raum stehen würde. Wäre zu jung um mir sowas anhören zu müssen.
Wir Menschen sind immer in Bewegung, auch sexuell.
Wer kein Gespräch mit mir sucht und meine Ideen ablehnt, wäre raus.
****ius Mann
1.333 Beiträge
Zitat von **********dchen:

Aaaaaalso, ich liebe meinen Mann wirklich und möchte die Ehe auf keinen Fall aufgeben.

OK dann ist dein Handlungsrahmen schon mal klar.
Er sagt er will mich nicht teilen und damit ist das Thema beendet.
In Verbindung mit dem Handlungsrahmen, ist jetzt klar: Thema beendet.

Wie ich damit jetzt umgehen weiß ich auch nicht.
Eigentlich ganz einfach, entweder über:
Aaaaaalso, ich liebe meinen Mann wirklich und möchte die Ehe auf keinen Fall aufgeben.
nachdenken, oder
Er sagt er will mich nicht teilen und damit ist das Thema beendet.
Akzeptieren.

*nixweiss*

Man kann natürlich auch noch ein paar Jahre ins Land gehen lassen, sollte sich aber bewusst sein: Zeit zurück drehen geht nicht.
Denn theoretisch kann man nur in die Zukunft reisen, in die Vergangenheit jedoch nicht.
Hat übrigens Steve Hawkins in einem schlüssigen Versuch bewiesen....oder wer war das mit dem "Einladung in die Zukunft schicken, für einen Event in der Vergangenheit"? *gruebel*
*********snrw Paar
114 Beiträge
Mach es ihm schmackhaft 🤷‍♂️
**********Feuer Mann
146 Beiträge
Zitat von *********snrw:
Mach es ihm schmackhaft 🤷‍♂️

Frage: Wie?
Frage: Ändert das etwas an Verlustangst und Eifersucht?
Frage: Ändert das was an der Bereitschaft zu reden?
Frage: Ändert das was an der Offenheit dem Thema gegenüber?

Ich vermute dass alle Fragen mit Nein beantwortet werden können. Es gibt hier viele gute Beiträge mit guten Denkanstößen und Vorschlägen. Trotz allem kann man sonetwas nicht erzwingen. Selbst wenn man demjenigen Zeit gibt, damit sich der Kopf entwickeln kann: Man weiß vorher nicht wohin er sich entwickelt. Vielleicht öffnet sich der Verstand dem Thema gegenüber irgendwann. Es kann aber genauso sein, dass er sich noch weiter davor verschließt oder sich in seiner bisherigen Ablehnung bestätigt sieht.

Da hilft auch kein Schmackhaft machen, wie auch immer sich das nun gestalten soll. Reden, reden, reden. Kommunikation ist und bleibt das A und O.

Nur Unterhaltungen können offenbaren, ob man sich trennen muss, der Wunsch nach Öffnung aufgegeben werden kann, oder ob sein Kopf sich öffnen kann.
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