Wie weit geht ihr in euere offene Beziehung

Ich kann so ein bisschen fühlen, was du meinst.

Mein Mann und ich leben seit über 11 Jahren offen. Es ist immer schwieriger, Personen zu finden, zu denen man eine Beziehung aufbauen kann, die über "halt mal Spass haben" hinausgeht.

Wir möchten gerne mehr - aber sowas findet sich wirklich selten.

Mir würde es reichen jemanden kennen zu lernen nur um ab und zu mal Kaffee trinken zu gehen. Aber ich fühle mich dabei dann immer schlecht. Hab ich 2 mal gemacht. Ich habe Gefühle für meinen Partner.... und nur weil einer nett ist, reicht mir das nicht für mehr. Ist schwer zu beschreiben. Daher sage ich immer nein wenn mich einer mehr kennen lernen möchte als nur zu schreiben.

Ich hab schon gern sowas wie eine "Freundschaft-plus", und damit meine ich, dass man eben nicht nur für Sex trifft, sondern sich auch gut unterhalten kann, auch zwischen den Dates immer mal wieder whatsapp-Austausch hat und auch ab und zu mal was zusammen unternimmt, wie Essen gehen oder zusammen kochen, über den Weihnachtsmarkt laufen, evtl. ins Kino gehen oder sowas. Ich hatte in einer früheren F+ auch schon mal den Wunsch, Übernacht zu bleiben oder mal 2-3 Tage zusammen wegzufahren.
Aber... wir haben damals vor Jahren die Regel ausgemacht "nicht über Nacht". Mein Mann täte sich schwer damit, das zu ertragen, weil das Zusammen-einschlafen und -aufwachen oder gar paar Tage zusammen (mit dem "anderen") verbringen für ihn gefühlt "zu intim" ist. Er selbst hat solche Wünsche nie empfunden; ihm reichte es immer völlig, sich nur für die Zeit zum Sex mit der jeweiligen anderen Frau zu treffen. Da er außerdem aktuell nicht mehr so aktiv ist, aus gesundheitlichen Gründen, mag ich das jetzt auch nicht noch weiter in die Diskussion bringen. Also lebe ich weiter mit dieser Regel.

Mir reicht es auch, einen Mann zum Sex zu treffen. Alle anderen Sachen (Kino, Essen gehen, zusammen kochen, Weihnachtsmarkt) mache ich mit meinem Mann. Ich habe eine perfekte Beziehung und will / brauche keine 2. nebenher.

Ich denke immer: Wer liebt der gönnt. Schwierig wird es wenn man selber "zu kurz kommt". Dann wird es irgendwann schwierig mit dem gönnen können

WIr sind da grundsätzlich sehr offen. Meine Frau kennt meine Sub, ihren letzten Freund kannte ich auch. Beim jetzigen ist das anders, deswegen kann ich deine Position nachvollziehen. Das ist aber eine etwas speziellere Konstellation, sie hat im Moment nur diese eine Verbindung. Deswegen habe ich mich damit arrangiert. Andere Kontakte von mir lernt meine Frau kennen, wenn es sich ergibt, sprich wenn wir gemeinsam ausgehen und man sich trifft. Oder wenn eine Verbindung intensiver wird und sie das Bedürfnis danach hat.

In unserer offenen Beziehung stellen längerfristige Ausflüge keine Probleme dar. Wir reden grundsätzlich über die Ausflüge des anderen, als wäre er mit einem "normalen" Freund weggefahren. Ich selbst habe mit meiner Spielfreundin glücklicherweise ebenso, eine sehr harmonische F+ in der es auch Dates ohne zwingend Sex gibt. Diese offenen Beziehungen wo sich nur stumpf zum ausleben von Leidenschaften getroffen und Abends dann schon wieder Zuhause gegessen wird, wären mir nichts. Ich mag die me-time mit meiner Spielfreundin und gönne diese ebenso meiner Frau.

Mein Ansatz ist immer „gleiches Recht für alle“

Anfangs hatten wir einige Regeln aufgestellt und da war auch „keine Übernachtung“ dabei, weil mir das auch zu intim und nah schien
Nach einiger Zeit musste ich aber eingestehen, dass ich die Option auch gern nutzen würde, wenn ich mich mit jemandem so wohl fühle

Insofern wurde die Regel gekippt

So handhabe ich das inzwischen häufiger: „Würde ich es auch gern nutzen? Ja! Dann kann ich meinen Partner dahingehend nicht einschränken“

Offene Beziehung bedeutet Auseinandersetzung mit der eigenen Sozialisation. Die eigene Tagesform, der jeweilige Lebensumstand.... in Dauerschleife.

Kommunikation ist unumgänglich.
Mal bin ich neugierig sogar eifersüchtig, mal ist es unwichtig und nur ein positiver Zugewinn.

Längerfristiges entwickelt sich von allein. Beziehung kann man nicht erzwingen. Warum gibt es denn derzeit so viele Singles und neuerdings Datingburnouts

Für uns kein Problem - wir haben immer gesagt das Herz ist ja mit dabei und hat keinen Ein-Aus Schalter. Mein Mann hat inzwischen eine Freundin, die fast zur Familie gehört und für uns war es immer selbstverständlich, alle Partner kennenzulernen.
Anders als offen funktioniert das für uns nicht - und ja, es ist trotzdem auch mal schwierig.

Eifersuchtsfrei und komplett frei von negativen Gefühlen ist eine Illusion.
Es kommt darauf an, wie man damit umgeht.

Es klingt ein wenig, als sei es bei euch nicht 100% stimmig. Deine Frau hat ein schlechtes Gefühl wenn sie geht und du bist neidisch, dass sie länger weggehen könnte und auch möchte. Gleichzeitig sucht deine Frau nicht auf joy, wo man seine Beziehungen offen deklariert. Das bedeutet sie sucht auf Portalen wo Leute Lebenspartnerschaften suchen oder aber Seitensprünge. Finde ich nicht ideal.

Das nicht kennen lernen dürfen der F+ ist für mich ein weiteres Zeichen der Unstimmigkeit. In einer Ehe kennt man doch gegenseitig die Freunde und unternimmt auch zusammen was. Weshalb sollte das bei F+ anders sein? Nicht kompatible Freunde machen das Leben kompliziert.

Wäre es für euch nicht stimmiger, in Clubs oder auf Partys zu gehen, ggf alleine? Dort baut man sich mit der Zeit ein Netzwerk auf ähnlich wie in einem Kegelclub oder der Feuerwehr. Solche Vereine machen manchmal auch Reisen mit Übernachtung. Das ist psychisch viel einfacher abzugrenzen, finde ich. Übernachten bei Singlefrauen, das ginge für mich zu stark in Richtung Polyamorie. Das müsst ihr ausdiskutieren, ob ihr das wollt.

Da bin ich anderer Meinung. Es kommt wohl auch auf die Gründe an. Ich muss die Partner meiner Frau nicht kennen und sie möchte das auch bei mir nicht. Obwohl wir von den Leuten erzählen. Wir sind überein gekommen, dass uns all die Details nichts bringen und es dem anderen einfach gönnen, wenn er eine gute Zeit haben kann. Ich habe auch Freunde, welche sie nicht kennt, umgekehrt auch, unabhängig von der offenen Bezeihung. Wir sind ja schliesslich individuen, welche auch ein eigenes Leben haben, neben der Partnerschaft.

Das ist dann für mich keine offene Beziehung sondern Swinger, im Beisein des Partners.

Eine offene Beziehung definiert sich für mich als die Möglichkeit, selbstbestimmt die Sexualität mit den Personen zu haben, mit welchen ich dies möchte, was selbstverständlich auch für meine Partnerin gilt.

Aber auch die Definition, wie weit geht es, macht schlussendlich jedes Paar für sich selbst aus. Und ja, es kann schwer sein, jemanden passendes zu finden. Ist aber auch bei einer konventionellen, romantischen Beziehung nicht anders.

Und dann entwickelt sich über die Jahre auch das Konstrukt meist weiter, wenn man als Paar im Austausch bleibt. Ich würde mich heute nicht mehr in einer offenen Bezeihung befindlich bezeichnen sondern Polyamor lebend. Gefühle sind immer dabei, wir streben beide langfristige Beziehungen an um uns den Genuss, den wir uns wünschen, zu haben. Unsere Kernbeziehung tangiert dies nicht, es hat uns gefestigt.


Die Definitionen von offene Beziehung und Polyamorie nehme ich von Polysophie.info
offene Beziehung: "wenn Partner:innen sexuelle, nicht-romatische Beziehungen unabhängig von einander verfolgen"
Polyamorie: "die Annahme, dass es möglich, gültig und lohnenswert ist, intime, sexuelle und/oder liebevolle Beziehungen zu mehr als einer Person zu unterhalten"

Genauso handhaben wir das auch.
Ich glaube, damit grenzt man am Ende auch noch andere Menschen von seiner Hauptbeziehung ab und setzt diese verstärkt in den Focus.
Wenn wir unsere Kontakte noch persönlich kennen würden, wäre das für uns noch irgendwie eine "Beziehung zu dritt oder viert"; zu sehr involviert käme uns das vor - und das fühlt sich für uns irgendwie seltsam an.


Sehr gut zusammen gefasst, besser kann man es fast gar nicht ausdrücken.

Eifersucht oder Neid?

Eifersucht ist die Angst, den anderen zu verlieren. Eine offene Beziehung funktioniert aus meiner Sicht dann, wenn die Beziehung selbst gefestigt ist und keine grossen Baustelle hat. Arbeiten an der Eifersucht muss vorallem derjenige, welcher sie verspürt. Immer unter der Voraussetzung, das Wohlwollen vom Partner ist vorhanden.

Neid ist dann eher das Gefühl, etwas zu verpassen, was man auch möchte. Kommunikation ist da sehr wichtig. Aber für mich kein Grund, den Partner einzuschränken.

Hi. Wir sind seit September in einer Offenen Beziehung. Zuerst er, ich jetzt seit 3 Wochen auch. Wir finden, dass eine OB nur mit Vertrauen klappen kann. Und wir kennen unsere Partner, weil auch die Partner für uns Beide vertrauensvoll sein müssen. Das kann man nur beurteilen, wenn man den Anderen kennt. Aber schließlich wollen wir wissen, dass wir beide gut aufgehoben sind, um uns unserere 2. Zweisamkeit auch genießen zu können. LG Gerd und Marion

Hey Ho,
Bei uns läuft es ähnlich wie bei einigen von euch.
Meine Frau hat deutlich mehr Verabredungen bzw. die Möglichkeit dazu als ich.
Es ist glaube ich auch einfach dem Herrenüberschuss hier und auf anderen Plattformen geschuldet. Hinzu kommt das Verabredungen spontan abgesagt werden.

Übernachtungen waren für uns bislang auch tabu. Dieses Tabu wackelt aber aktuell etwas da wir beide den Reiz, nicht auf die Uhr zu schauen da am Morgen die lieben Kleinen das Schlafzimmer stürmen, reizvoll finden. Eine Beziehung kann/darf/sollte? sich auch weiterentwickeln.

Dazu 2 Sachen. Ich würde nie die Dates aufrechnen. Männer haben hier ihre Möglichkeiten. Und Frauen ganz andere Probleme.

Aber der 2. Punkt ist mir auch wichtig. Raus, Auszeit, keine Kinder oder Uhr. Ich sag daheim Tschüss und komme, wenn man sich denn kennt und versteht, ziemlich entspannt am nächsten Tag heim. Davon hat dann auch die ganze Familie was😜

Wir leben seit 8 Jahre, in einer offenen Beziehung. Mein Mann und mein Freund kennen sich. Auch ich kannte mein Mann seine damalige Freundin. Er ist zur Zeit ohne.
Sexuell ist das natürlich alles getrennt. Aber wenn wir alle zusammen Essen oder mal Feiern, wird unsere Ehe mit Respekt behandelt. Das heisst nichts passiert vor den Augen meines Mannes oder vor meinen.

Ja das hat alles so vor und Nachteile heißt es immer. Doch ich denke eher es kann gut sein aber auch nicht. Doch eins da bin ich mir sicher, es gibt kein richtig oder falsch. Jeder muss für sich UND die eigene Beziehung das finden was einem gut tut. Mein partner hatte eine F+ bis vor kurzem. Da hat er auch übernachte. Mal eine oder auch mal zwei Nächte. Klar war ich innerlich..... aber das ist gut so. Weil das zeigt das einem der Partner nicht egal ist. Ich hingegen habe da irgendwie nicht so das "Glück "mit F+ ist auch nicht schlimm. Nur manchmal etwas ärgerlich.
Auch er hatte ein Problem damit als ich meinte es wäre gut die andere Person zu kennen oder auch mal was zusammen zu machen. Ganz so sicher ist er sich bis jetzt zwar immer noch nicht aber ganz verweigern tut er es auch nicht.
Also lebt es so wie ihr es wollt. Aber immer auch so das ALLE Beteiligten sich wohl fühlen . Dann läuft es.