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Was für Regeln gibt es bzw. sollte es geben

****ius Mann
1.294 Beiträge
Hm, in eine "vermeintlich" monogamen Beziehung kann jeder geraten. Fragt doch kein Mensch zu Anfang "ach übrigens, Monogam, ist klar?".
Ganz im Gegenteil, das wird angenommen, also verliebt man sich, mehr und mehr kommen die Bedürfnisse nach mehr hoch.

Gut wäre es da mal zu quatschen, den Punkt verpassen jedoch viele, und aus eigener Erfahrung weiß ich, an dem Punkt es anzusprechen ist erst mal auch nicht leicht.

Tja, dann macht Mann einen noch größeren Fehler...wie hier eben passiert...

Aber als dann der Mist (sorry für die Ausdrucksweise) auf den Tisch liegt, versuchen beide konstruktiv damit um zu gehen. Warum? Ich denke beide lieben sich, darum.

Sie versucht es offen, er... wird mittlerweile auch seine Läuterung erhalten haben.

Ich habe erst mal Respekt vor beiden, das so offen in Joy zu teilen in der Hoffnung Lösungsansätze für sich und die eigene Beziehung zu finden.

Vertrauen? Klar, müsste erst mal wieder aufgebaut werden, oder kann man z.B. sagen dass "nur sexuelles Vertrauen" abhanden gekommen ist und das Vertrauen in die Liebe und das gemeinsame Leben noch vorhanden ist? Darauf ließe sich ja was aufbauen.

Ich denke nicht alles ist schlecht, sonst wäre die TE nicht hier im Forum um für sich und ihren Mann einen Weg zu finden.
****_65 Frau
12 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ung:
Verstehe ich es richtig, dass dein Mann sich jetzt weiterhin mit der Frau trifft, mit der er dich vorher betrogen hat? Ich stelle es mir schwierig vor, eine Beziehung zu öffnen bzw. die vereinbarten Regeln zu erweitern, nur um einen vorherigen Regelbruch quasi nachträglich zu legitimieren. Habt ihr das vorher richtig besprochen und du hast dein Okay gegeben? War es die einzige Option, die auf dem Tisch lag, oder stand zum Beispiel auch zur Debatte, dass die Affäre einfach beendet wird?
Ich frage deshalb, weil ich deinen Standpunkt in der ganzen Geschichte noch nicht wirklich verstehe. Knapp auf den Punkt gebracht, weswegen hast du dich für die Öffnung der Beziehung entschieden?

Nein, es ist nicht die Frau, mit der er mich betrogen hatte.
*********d_75 Mann
9 Beiträge
Guten Morgen!

Ich finde, dass es mehr Abmachungen als Regeln sein sollten. Regel, klingt für mich so einseitig oder hart und auch nach Kompromiss. Und aus meiner Sicht gibt es bei Kompromissen auch immer eine/r der nicht 100% zufrieden ist.

Am Anfang unserer offenen Beziehung vor zwei Jahren hatten wir uns auch eine Liste mit Regeln gemacht. Mit der Zeit verschwanden die und oder wurden "weicher". Natürlich ist es gut und auch wichtig, dass es Abmachungen gibt. Es wiederspiegelt auch die Erwartung an den Partner und seine eigenen Gefühle.

Also, was haben wir zum Beispiel für eine Abmachung?

  • "Zum Frühstück sind wir wieder zu Hause", da wir noch Kinder haben, die zwar wissen, dass wir eine offene Beziehung führen, aber es trotzdem etwas irrtierend finden, dass wir uns mit anderen Treffen. Haben wir vereinbart, dass wir spätestens zum gemeinsamen Frühstück wieder zu Hause sind.
  • Wir sagen einander mit wem und wo wir uns treffen. Und machen auch den Standort übers Mobiltelefon sichtbar für den anderen.
  • Wir sagen einander wenn wir uns mit dem Sportfreund/in nicht wohl fühlen. Also wenn Sie mit jemandem abmachen möchte, aber das nach Stress und Ärger riecht oder auch nach vermeidbarem Drama, dann teilen wir es mit. Der Partner kann, immernoch entscheiden, ob er/sie das Date durchziehen möchte, oder eben nicht.
  • Keine Treffen in unserem Bett. Das ist für uns die Homebase und die ist heilig.

Wir empfinden diese Abmachungen als sehr fair und wohlwollend.

Ich wünsche Euch einen tollen Tag...

-andreas
*********eart Frau
1.469 Beiträge
Ich finde das Wort Regeln inhaltlich auch sehr treffend:
"nach bestimmten Regeln, Gesichtspunkten gestalten, abwickeln; ordnend in bestimmte Bahnen lenken, in eine bestimmte Ordnung bringen."

Wir haben selbst "Festlegungen" für uns getroffen (ähnlich euren) und betiteln diese als Regeln. Und weichen auf oder justieren nach oder lassen weg. Je nachdem wie sich Situationen über die Jahre entwickeln.

Denn ob es nun Festlegung, Abmachung oder Regeln heißt, im Grunde ist es doch m.E. das Gleiche. *zwinker*
Jedes Paar sollte für sich etwas Passendes finden und damit zu Recht kommen.
*********eart Frau
1.469 Beiträge
Zum Ursprungs-Thema aber noch ein kleiner Tipp an @****_65 - vielleicht schaust du mal hier rein; am Ende könnte es eine Hilfestellung für dich sein:

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****_65 Frau
12 Beiträge
Themenersteller 
Guten Morgen,
Lieben Dank für Eure Antworten, die mich weiterbringen.

Eine Frage drängt sich mir da noch auf, was ist wenn Gefühle aufkommen?
Oder der 3. Part gerne mehr unternehmen möchte (Ausflüge etc)?
*****low Mann
574 Beiträge
Die können tatsächlich aufkommen, aber das kann dir auch an der Supermarktkasse passieren, dass dir jemand in die Augen schaut und es macht Klick.

Die Frage ist nicht, ob sie aufkommen, die Frage ist, wie man dann damit umgeht. Da wird es dann schwierig, wenn man in einer „Entweder-Oder-Welt“ lebt, wenn man in den Bündeldefinitionen der Konvention lebt. Dass das nicht falsch verstanden wird, ich verurteile diese Perspektiven nicht, aber es hat in diesem Kontext, der hier zur Debatte steht, entsprechende Konsequenzen.

Wenn ein Bündel besteht aus „Sex habe ich nur mit meinem Lebenspartner (Sex & eine Partnerschaft)“, oder aus „kein Sex ohne Liebe (Sex & Liebe)“, oder „Sex nur innerhalb einer Beziehung (Sex & Beziehung)“, oder „Lieben kann man nur einen Menschen (Liebe & Exklusivität)“, etc., dann können Abweichungen davon nur entweder kategorisch abgelehnt und ein Umgang damit verweigert werden, oder es kommt zu sehr schmerzhaften Spannungen. Aus meiner Sicht führt dieses Bündeldenken auch zum Fremdgehen, da wirken dann gleich ein paar davon gleichzeitig, weil die man nicht im Stande ist, diese Bündel für sich aufzuschnüren.

Was ist also, wenn Gefühle aufkommen? Es kommt darauf an, welches der Bündel nur das schmerzhafteste ist. Ich hatte dieses Problem vor einigen Jahren auch und es hat mir ziemlich zu denken gegeben.
Als erstes hab ich festgestellt, dass die Gefühle zu einer Frau außerhalb die Gefühle zu meiner Frau innerhalb meiner Lebenspartnerschaft nicht infrage gestellt haben. Ich hab gelernt, dieses Bündel „Liebe & Exklusivität“ aufzudröseln. Ich hab dabei gelernt, dass ich Liebe als großes Maß von Zuneigung an mehrere Menschen gleichzeitig geben kann, dass ich das zudem ohne Ranking tun kann, dass ich dieses Exklusivdenken aufgeben konnte. Ich weiß nicht, ob mich das zu einem polyamory Menschen macht, aber Zuneigung zu mehreren Menschen gleichzeitig empfinden kann ich heute, ohne dass ich daraus irgendeinen Anspruch auf irgendwas erheben würde.
Als Nächstes musste ich mir gezwungenermaßen Gedanken machen, was ich denn nun damit anfange, mit diesen Gefühlen. Ich für mich bin dann zu der Erkenntnis gekommen, dass ich zwar Zuneigung hau zwei Frauen empfinden kann, aber nur eine Lebenspartnerschaft führen kann und auch will. Meine Lebenspartnerschaft aber nicht infrage zu stellen hat mich in den Zustand versetzt, die Zuneigung zur zweiten Frau zulassen zu können. Meine Lebenspartnerschaft ist heute das Substrat für eine Offene Beziehung, in der es sehr wohl und ohne Ansprüche Zuneigung auch zu anderen Menschen geben kann. Meine Lebenspartnerschaft ficht das nicht an. Ich hab das Glück, sowohl eine Lebenspartnerin zu haben, die das ebenso sieht (gelernt hat mit mir zusammen), als auch Menschen, die damit konstruktiv und akzeptierend umgehen können.

Was es dazu allerdings braucht, das ist Transparenz in alle Richtungen, Verständnis auf allen Seiten, den Respekt vor den Beziehungsbindungen in den betroffenen Beziehungen, die Sicht, dass eine ggf. nicht vorhandene Exklusivität (oder an erster Stelle stehen) keine Abwertung ist, das Wohlwollen, dass es allen Beteiligten und Betroffenen gut geht. Dann kann eine Offene Beziehung eine echte Bereicherung werden, ich glaube, ich hab da ganz schön Glück gehabt, aber es funktioniert.
*******ung Mann
728 Beiträge
@****_65
Es kommt darauf an, was das für Gefühle sind. Ein leichtfüßiges, aufregendes Verknallt-sein gehört, finde ich, fast schon obligatorisch dazu, um so ein Abenteuer richtig spannend zu machen. Je nach Gegebenheit kann das sogar eine Bereicherung für die feste Beziehung sein, wenn dieses Kribbeln im Gespräch "überspringt".
Wenn es mehr wird und sich zu einem tieferen Verliebt-sein entwickelt, kommen wir in den Bereich der Polyamorie. Ich kenne Paarkonstellationen, für die das auch völlig problemlos funktioniert. Meistens gibt es dann trotzdem eine klare Hierarchie bzw. eine Hauptbeziehung.
Das Risiko, das natürlich immer besteht, ist, dass mindestens eine beteiligte Person irgendwann das Gefühl bekommt, dass es mit dem anderen Partner besser harmoniert als in der Hauptbeziehung. Aber ich denke, dieses Risiko gibt es ja nicht nur in offenen Beziehungsformen. Dasselbe passiert Tag für Tag in zahllosen Beziehungen, in denen eigentlich Exklusivität vereinbart ist.
Natürlich ist das dann ein Problem und ich kann voll verstehen, dass man sich darüber Sorgen macht. Was ich mir aber andererseits denke: Ich will doch nicht, dass mein Gegenstück nur deswegen mit mir zusammen ist und bleibt, weil es keine Alternativen gibt bzw. weil er oder sie an einer Kette hängt, die zu kurz ist, um die Alternativen zu erreichen. Was mich wirklich glücklich macht und was ich als Zeichen größter Wertschätzung empfinde, ist, dass sich für mich entschieden wird, obwohl alle anderen Optionen erlaubt sind, obwohl alle anderen Wege offenstehen. Ich kann mir 100% sicher sein, das meine Kleine mit mir zusammen ist und ihre Zeit mit mir verbringt, weil sie es wirklich von Herzen will. Und andersherum ist es genauso.

Das sind jetzt alles persönliche Sichtweisen aus meiner Perspektive. Es ist natürlich völlig legitim, Regeln mit seinem Partner zu vereinbaren, die an irgendeiner Stelle eine Grenze ziehen... z.B.: Sobald es über das leichtfüßige Verknallt-sein hinausgeht, ist Schluss. Letztlich geht es darum, dass ihr euren eigenen Weg findet, der für euch funktioniert und mit dem ihr euch wohlfühlt.
*****low Mann
574 Beiträge
Konsens ist der Schlüssel zu vielem in einer Offenen Beziehung, ein Konsens auf Basis von Gleichberechtigung. Und ein Konsens ist kein Kompromiss.
****_65 Frau
12 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ung:
@****_65
Es kommt darauf an, was das für Gefühle sind. Ein leichtfüßiges, aufregendes Verknallt-sein gehört, finde ich, fast schon obligatorisch dazu, um so ein Abenteuer richtig spannend zu machen. Je nach Gegebenheit kann das sogar eine Bereicherung für die feste Beziehung sein, wenn dieses Kribbeln im Gespräch "überspringt".
Wenn es mehr wird und sich zu einem tieferen Verliebt-sein entwickelt, kommen wir in den Bereich der Polyamorie. Ich kenne Paarkonstellationen, für die das auch völlig problemlos funktioniert. Meistens gibt es dann trotzdem eine klare Hierarchie bzw. eine Hauptbeziehung.
Das Risiko, das natürlich immer besteht, ist, dass mindestens eine beteiligte Person irgendwann das Gefühl bekommt, dass es mit dem anderen Partner besser harmoniert als in der Hauptbeziehung. Aber ich denke, dieses Risiko gibt es ja nicht nur in offenen Beziehungsformen. Dasselbe passiert Tag für Tag in zahllosen Beziehungen, in denen eigentlich Exklusivität vereinbart ist.
Natürlich ist das dann ein Problem und ich kann voll verstehen, dass man sich darüber Sorgen macht. Was ich mir aber andererseits denke: Ich will doch nicht, dass mein Gegenstück nur deswegen mit mir zusammen ist und bleibt, weil es keine Alternativen gibt bzw. weil er oder sie an einer Kette hängt, die zu kurz ist, um die Alternativen zu erreichen. Was mich wirklich glücklich macht und was ich als Zeichen größter Wertschätzung empfinde, ist, dass sich für mich entschieden wird, obwohl alle anderen Optionen erlaubt sind, obwohl alle anderen Wege offenstehen. Ich kann mir 100% sicher sein, das meine Kleine mit mir zusammen ist und ihre Zeit mit mir verbringt, weil sie es wirklich von Herzen will. Und andersherum ist es genauso.

Das sind jetzt alles persönliche Sichtweisen aus meiner Perspektive. Es ist natürlich völlig legitim, Regeln mit seinem Partner zu vereinbaren, die an irgendeiner Stelle eine Grenze ziehen... z.B.: Sobald es über das leichtfüßige Verknallt-sein hinausgeht, ist Schluss. Letztlich geht es darum, dass ihr euren eigenen Weg findet, der für euch funktioniert und mit dem ihr euch wohlfühlt.

Lieben Dank

Und da kommt schon die nächste Frage auf ... sorry, dass ich soviel fragen muss.

Kennt man sich - also habt man kontakt untereinander (?), ist das dann schon Polyamorie?
Bzw. Wisst ihr wer der/ die neue Partner(in) ist?
*******ung Mann
728 Beiträge
Zitat von ****_65:
Lieben Dank

Und da kommt schon die nächste Frage auf ... sorry, dass ich soviel fragen muss.

Kennt man sich - also habt man kontakt untereinander (?), ist das dann schon Polyamorie?
Bzw. Wisst ihr wer der/ die neue Partner(in) ist?

Gar kein Ding! Frag ruhig. Dafür ist das Forum ja da. *g*

Auch die persönlich Bekanntschaft kann man so handhaben, wie es für die eigene Konstellation am besten passt.
Bei uns ist es so, dass meine Kleine ein paar Frauen kennt, mit denen häufiger mal was gelaufen ist. Mit einer ist sie mittlerweile sogar gut befreundet und wir planen gerade einen Clubbesuch zu dritt. *g* Bei spontanen Abenteuern, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wiederholen werden, ist das nicht nötig. Da erzähle ich ihr nur, dass es so ein Abenteuer gegeben hat, und beantworte gegebenenfalls Fragen, wenn sie besonderes Interesse an Details hat.
In der anderen Richtung habe ich einen Mann kennengelernt, mit dem meine Kleine sich getroffen hat. Das war eine etwas komische Situation, weil ich ihn eigentlich ganz sympathisch fand, er mich aber, wie ich später erfahren habe, aus irgendeinem Grund echt nicht leiden konnte. Meine Kleine hat den Kontakt irgendwann abgebrochen, weil es sie genervt hat, von ihm erzählt zu bekommen, was ich für ein Arsch sei. Sowas kann natürlich auch passieren in einer offenen Beziehung und man muss sich dann überlegen, wie man damit umgehen will.

Kurz noch am Rande zur Begrifflichkeit: Polyamorie bedeutet grob gesagt, dass man mehrere Menschen zugleich wirklich liebt. Oftmals geht das einher mit mehreren gleichzeitig geführten Beziehungen. Bei uns ist das nicht der Fall. Wir sind vollauf glücklich mit einer einzigen Beziehung und der offene Aspekt bezieht sich bei uns wirklich nur auf Sex, bzw. auf einzelne Dates, die möglicherweise mit Sex enden.
Zum Thema Polyamorie gibt es hier aber mit Sicherheit auch Expertinnen und Experten, die dazu mehr und vor allem Fundierteres sagen können als ich.
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