Ein Erklärungsversuch...

Nun, dass wir Menschen das Bedürfnis nach Stabilität und langfristiger sozialer Bindung in uns haben, schließt ja nicht einmal aus, dass man solche engen, stabilen und langfristigen Beziehungen auch zu mehreren Menschen unterhält.
Und das machen wir ja auch - zu den eigenen Eltern, Geschwistern, Kunden, aber auch zu besten Freunden bzw. Freundinnen.

Das Problem erwächst dann, wenn mindestens einer von zwei Partnern in so einer langfristig angelegten sozialen Bindung einen Exklusivitätsanspruch erhebt.
Und das ist eine Folge sozialer Prägung, die seit der Romantik sehr stark auf genau diese ausschließliche Eins-Zu-Eins-Beziehung ausgerichtet ist.

Hier wird nach meinem Verständnis der Versuch unternommen, den "Drogenrausch" der Verliebtheit auf den Rest des Lebens auszuweiten. Für wen das funktioniert und wer damit glücklich ist, der hat darin seinen Weg gefunden.

Aber ich halte es für falsch und verletzend, diese strikt monogame Exklusivität von anderen zu erwarten oder gar zu verlangen (genau so wie anders herum jemanden zu einer polyamoren oder auch nur promisken Lebensweise überreden zu wollen, wenn er sich doch mit nur einem Partner wohl fühlt).

Wichtig ist hier für mich die notwendige Toleranz jedem Freund oder Partner gegenüber, der für sich ein anderes Modell bevorzugt, um im Leben glücklich zu sein. Und das gilt eben auch in alle Richtungen.

Naja, "erklärt" nicht unbedingt, sondern einfach behauptet. 😉

Aber das ändert nichts an dem Fakt, dass es so ist.

Und wer in dem von ihm bevorzugten Modell nicht wirklich glücklich wird, dem gebe ich auch gern den Hinweis, sich nach einem anderen Modell oder vielleicht auch Umgang mit anderen Menschen umzusehen.

Leider sind da viele Menschen zu sehr in ihrer Erfahrungswelt gefangen und (unglücklich) eingesperrt.