„Nun, natürlich ist auch das möglich. Wie gesagt, noch befinden wir uns im Bereich der Überlegungen. Beides hat Vor- und auch Nachteile. Was den Anhänger angeht, befinden wir uns im Moment in einer Phase, von dem wir zwar ausgehen, dass das endlich mal "gelöst" wird bzw. das wir da weiter kommen und bei dem noch einige Tests ausstehen. Ergo ist das noch alles offen.
Zwei Dinge hemmen im Moment noch ein Weiterkommen: Erstens ist es ein bürokratisches "Hindernis". Obwohl mit der Zulassungsstelle vorher alles besprochen, zeigte sich erst in der Anmeldungsphase (der erste Mitarbeiter dort hatte schon alles fertig), dass noch ein Gutachten fehlt. Es gibt nur zwei Institutionen, die soetwas machen - da hängen wir nun wir jetzt in einer wochenlangen Terminschleife. Bevor nun einer seine Erfahrungen beschreibt: Wir sind in Luxemburg und da sind die Verfahren etwas anders als in Deutschland - auch wenn am Ende eine EU-konforme Sache dabei herauskommt. Also befinden wir uns im Moment in einer bürokratischen Schleife. Wir hoffen, dass alles am 9.4. gelöst ist und wir die erforderlichen Papiere in den Händen halten.
Die andere Sache ist technischer Natur. Wir haben beschlossen, dass wir den Anhänger nur mitnehmen, wenn wir einen "wasserdichten" Deckel haben. Hier gibt es Verzögerungen, weil die Lieferung des erforderliche Materials auf sich warten ließ. Wir haben eine Firma vor Ort gefunden, die uns einen Deckel aus Aluminiumriffelblech baut und er eigentlich schon lange fertig sein sollte. Nur verzögerte sich die Lieferung des Aluminiums immer mehr. Stand Freitag aber, liegt das Materiel endlich bei der Firma und die Arbeiten können beginnen.
Das jetzt erstmal nur, um den Sachstand zu erläutern und das wir diesbezüglich noch zu gar keiner Entscheidung gekommen sind. Ist das alles erstmal gelöst, testen wir, was die Fahreigenschaften inkl. Spritverbrauch so zeigen und werden für uns zu einer Entscheidung kommen.
Und jede Entscheidung birgt Vor- und Nachteile mit sich und da entscheidet jeder für sich, weil jeder damit selber klar kommen muss. So ist das nun mal im Leben. Wir waren z.B. 10 Jahre mit einem Wohnmobil unterwegs (Citroën Jumper III, langer Radstand). Für uns vollkommen ok, auch wenn wir auf ausgebaute Straßen angewiesen waren. Andere wiederum schwörten in der Zeit auf PKW mit (zum Teil riesigen) Wohnwagen und waren zusätzlich auf Straßen auch noch auf Campingplätze angewiesen. Dann hatten wir im Bekanntenkreis Leute, die keinen Wohnwagen ziehen, aber auf den Platz nicht verzichten wollten. Also waren sie mit (für unsere Vorstellungen) riesigen Wohnmobilen unterwegs. So what - jeder soll sich wohlfühlen.
Ganz grob (ohne Feintuning) gibt es für uns drei theoretische "Reiseaggregatzustände":
Kurz (z.B. verlängertes WE) - mittel (2 bis 4 Wochen) - lang (über 4 Wochen). Daraus ergibt sich dann die Logistik (auch abhängig von Reiseland und -ziel; wobei wir finden dass gerade in diesen Dingen der Weg das Ziel ist). Sind wir also "nur" ein verlängertes WE unterwegs, geht es auch ohne Dachzelt und erstrecht ohne Anhänger. Da reicht das Auto alleine und der Platz
für uns allemal (mein Cousin würde die Hände über den Kopf zusammenschlagen
). Da sind wir "junggeblieben": Matratze rein, fertig (überspitzt beschrieben). Bei zwei bis vier Wochen sollte es dann schon etwas ausladender sein - Stichwort Dachzelt etc. Tja, und bei den ganz langen Touren, über 4 Wochen hinaus - da (so die Überlegung und in Australien beeindruckt abgeschaut) - soll dann der Anhänger zum Einsatz kommen. Da "wandert" dann das Dachzelt auf den Anhänger. Und da wir mit ziemlich teuren Fotoequipment reisen, haben wir diese Dinge dann lieber im Auto und verstauen Dinge wie z.B. Bekleidung, Proviant etc. im Anhänger. Und wir können den auch mit aufgestellten Dachzelt abgekoppelt stehen lassen und müssen für Tagesfahrten, die wieder am Übernachtungsort enden, nicht alles wieder zurückbauen und verstauen. Ja, es gibt ganz sicher Leute, die ohne Anhänger von Europa über Westafrika bis nach Kapstadt fahren, es gibt aber auch Leute, die das mit Anhänger machen. Und das werden wir nun in diesem Jahr testen.
Was Geschwindigkeit und Spritverbrauch angeht, so haben wir bisher "erstaunliche" A-ha-Erlebnisse gehabt. Als Träger und Dachzelt montiert waren, zeigte der Spritverbrauch keine signifikanten Veränderungen. Das hat uns überrascht, wir hätten mit einem deutlichen Mehrverbrauch gerechnet. Und wir hatten von Juni bis Ende Oktober Träger und Dachzelt montiert. Auch bei Fahrten mit 100 km/h-Anhänger (nur in DE gibt es diese "komische" 100 km/h Regel auf Autobahnen) war bei Strecken über 500 km der Verbrauch nicht deutlich höher (im letzten Jahr sogar in Kombi Dachzelt und Anhänger). Vielleicht liegt es daran, dass der Anhänger komplett im Windschatten des Zufahrzeuges liegt.
Was ich damit sagen will, dass ich keinen pauschalen Aussagen zustimme (oder sie ablehne). Ich teste lieber und entscheide dann.
Wobei wirklich plausible und nützliche Hinweise immer willkommen sind. Als wir mit unserer Idee "hausieren" gegangen sind, hat sich aufgrund wirklich brauchbarer Hinweise (auch hier im Forum), einiges verändert. Wir werden z.B. das Nordkap meiden, weil wir Massentourismus hassen. Wir haben Bilder vom Nordkap bei Mittsommer gesehen und tun uns das nicht an. Neues "Ziel" als Fixpunkt ist nun die Varanger-Halbinsel an der Barentssee, die auch bei Mittsommer nahezu menschenleer sein soll. Ebenso werden wir von Travemünde aus, die Fähre nach Helsinki nehmen (nochmals Danke für die Idee
@******xxx ) Sicher ist: Erreichen des Polarkreises und um den Bottnischen Meerbusen herum.
Tja, und ob nun Anhänger oder nicht - wir werden es sehen. :-)
Pauschalaussagen über Spritverbrauch sind sowieso eher schwierig. Ein Dachzelt sollte aber auf gleicher Strecke und unter gleichen Bedingungen schon zu einem Mehrverbrauch führen. Da der Verbrauch im Sommer deutlich unter den Winterverbrauch liegt, kann es natürlich sein, dass Langstrecke Sommer, Kurzstrecke Winter ausgleicht.
Bei den Speedlimits in Skandinavien sollte der Hänger auch keinen großen zeitlichen Unterschied machen.