Was mich irgendwann an der "linken Idiologie" störte ist, dass es häufig ein "richtig" und ein "falsch" gibt, selbst wenn dieser innerhalb einer Kleingruppe als Konsensbeschluss erfolgt. Dies widerspricht meiner Lebensrealität. Für mich gibt es passende und unpassende Lösungen für Lebenssituationen, die aber veränderbar sind und dadurch nicht plötzich "richtig oder falsch" werden.
Ich arbeite als Mann, als Leitungskraft, in einem frauendominierten Arbeitsbereich. Ich habe auch eine Mitarbeiterin, die fachlich sehr gut ist, vor allem in ihrem analytischen Denken, aber sie engt sich immer sehr ein in der Akzeptanz der Familien. Sie ist dadurch nicht bei den Menschen die sie betreut, sondern diese müssen ihrer Definition der Situation folgen. Sie ist noch berufsanfängerin und ich hoffe, dass sie es hinbekommen wird.
Bei Arbeitskreisen oder Fachveranstaltungen komme ich mit den feministischen Kolleginnen meißt gut zurecht. Aber es ist für mit dem Feminismus das Selbe wie mit jeder anderen Idiologie. Wenn sich die Welt verändert, muss sie sich mit verändern, oder sie wirkt irgendwann unpassend und antiquiert.
Meine erste Partnerin war in den 80ziger/90ziger Jahren in der Lesbensszene aktiv, dann hat sie mich kennen gelernt. In Hamburg gab es damals die "Frauenkneipe" als Treffpunkt vieler "Hardcore-Lesben". Ihre sexuelle Umorientierung war nicht für alle akzeptabel. Aber mit vielen ihrer Freundinnen blieben wir lange und gut im Kontakt und später war ich auf einigen Partys der einzige Heterosexuelle Mann.
Ich glaube, wenn die Gefühle echt sind und die betroffenen Menschen erkennen, dass ihr Lebensmodell trotzdem so bleiben kann wie es ist, dann ergeben sich gute Lösungen für die Zukunft. Ich hatte nie vor die lesbischen Freundinnen meiner Partnerin zu bekehren Wenn man das sexuelle mal weg lässt, sind wir doch alle in erster Linie Menschen.
Aber von einigen Freunden/Bekannten muss man sich verabschieden, "Thats Life".