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Kinky und so...

*********gerin Frau
108 Beiträge
Themenersteller 
Kinky und so...
Ahoi und Moin ihr alle,

ich führe eine ziemlich ungewöhnliche Beziehung in einem Vierer-Klüngel und habe manchmal Schwierigkeiten, oder besser gesagt Hemmungen, in der Linken Szene offen davon zu sprechen.
Kurz zusammengefasst: Mein langjähriger Beziungspartner und ich fanden im laufe der Zeit heraus, dass wir zwar beide auf BDSM stehen, aber beide devot sind. daher haben wir unsere Beziehung geöffnet, er hat dann eine dominante Frau kennengelernt und ich vor nicht all zu langer Zeit ebenfalls einen domimanten Mann. Wir verstehen uns alle super, kuscheln gemeinsam, besuchen Konzerte, machen Spieleabende etc...
Leider begegnen uns oft Vorurteile in verschiedenster Art. Mein einer Freund wurde verurteilt und als Sexist beschimpft, da er ja mit zwei Frauen gleichzeitig eine Beziehung führt. Ich wurde bemitleidet und verurteilt, da ich mich einem Mann sexuell unterwerfen mag. Mein anderer Freund wurde verurteilt weil er auf Analsex steht und es geil findet eine Frau beim Sex zu dominieren....und so weiter!
Zwei in meinem Freundeskreis haben sich sogar von uns abgewendet, weil sie mit unserem Lebensstil nicht zurecht kommen!
Ich erlebe solche Ansichten vermehrt in der linken/alternativen Szene, obwohl ich eigentlich genau dort Toleranz erwartet hätte.
Wie gehts euch mit solchen Themen? Habt ihr ähnliche Probleme, oder ist bei euch alles immer voll gechillt?

Beste Grüße
Gerade in der linken Szene, wo so viel von Feminismus gepredigt wird, sollte man erwarten dass der Horizont etwas weiter ist. Leider kenn ich da auch viele Fälle die das Gegenteil aufzeigen. Vorallem für viele Frauen ist es immer noch ein Widerspruch die eigene Sexualität mit den politischen und gesellschaftlichen Werten die man vertritt unter einen Hut zu bringen.
Wir leben selbst auch Poly mit einem anderen Mann und 2 anderen Frauen und leiten selbst einen Bdsm Verein durch den wir versuchen da aktiv aufzuklären und was zu verändern. Im privaten Bereich haben wir damit aber gar keine Probleme - wir umgeben uns einfach nicht mit Leuten die da ein Problem damit hätten oder ignorieren wenn komisch geschaut wird.
*******dDay Frau
4.799 Beiträge
Ich freue mich für euch, dass ihr ein Beziehungskonzept leben könnt, das für euch alle passt.

Sich da nicht reinreden zu lassen, weil andere dahinter Dinge vermuten, die da gar nicht sind, ist natürlich schwierig, aber nötig.

Leider gibt es intolerante Menschen auf allen Seiten. Findet man sie auf der "eigenen Seite", nervt es natürlich viel mehr als im "anderen Lager".

Aber, solange Bisexuelle sogar in Homosexuellen Kreisen massiv gemobbt werden, müssen wir uns nichts vormachen. Es wird immer Kritiker geben, die einfach keine Ahnung haben.
****nd Paar
8.039 Beiträge
Ist es nicht bei sehr, sehr vielen Menschen so, dass die genau das, wofür sie eigentlich stehen, am wenigsten können? Ich finde es nicht ungewöhnlich, unter 'angeblich linken' total spiessige Menschen zu finden. Unter den homophoben findet man ja auch viele Individuen, die es im innersten sehr reizen würde, sie aber viel zu viel Schiss haben, das auszuleben. Und so ähnlich ist das doch mit vielen Sachen. Angebliche "Naturfreunde" sind oftmals komplett naturentfremdet und haben wirklich null Schimmer von Zusammenhängen. Du findest ja auch auf Swingerpartys in den Clubs totale Spiesser *zwinker* Aber warum stört es dich, wenn sich einige abwenden? Du kannst doch eigentlich nur dankbar sein - denn das sind Menschen, die mit dir nicht so klar kommen. Ist doch nur ehrlich und richtig, wenn die sich abwenden. Wo sich eine Tür schließt, geht 'ne andere auf.
******_th Frau
229 Beiträge
Ich glaub das hat einfach was mit der eigenen Einstellung und weniger mit der Gesinnung zu tun. Kann selbst nur von mir sprechen, ich bin locker erzogen worden. Für mich ist es vollkommen egal wie jemand seine Sexualität auslebt solang er damit glücklich ist. Jeder wie er mag. Würde mir ja auch nicht rein reden lassen und wenn "Freunde" einen nicht so akzeptieren dann sollte man gut und gern drauf verzichten.
Ich habe nur einen kleinen feinen Freundeskreis die weitesgehenst auch bescheid wissen und die die es nicht wissen sind bekannte 😂.
Und bei mir ist es meist eher die Neugierde viel zu erfahren, eben über den tellerrrand schauen als zu verurteilen.
Und Thema dominieren.... Ich denke die die das nicht verstehen haben sich vllt auch überhaupt nicht damit auseinander gesetzt... Was der Bauer nicht kennt und so.
Bleibt einfach so offen, verstellt euch nicht und ich denke die richtigen wird es schon interessieren oder werden eben drüber weg gehen.
Man sollte sich doch nicht vor anderen rechtfertigen müssen denke ich und wenn andere sich darüber aufregen, dann haben sie ein Problem, nicht ihr.
In Szenen sei es links oder rechts wird immer von Toleranz oder Zusammenhalt gesprochen, aber innerhalb der Szene gibt es doch soviel Individuen das es nie klappen kann. Jeder sollte seine Meinung äußern können und erklären können und der Gegenüber erstmal drüber nachdenken und akzeptieren, anstatt gleich zu verurteilen. Innerhalb der linken Szene, hatte ich immer das Problem, daß sie in sovielen Kategorien nochmal eingeteilt war und diese oftmals unterschiedlicher Meinung war, das es oft Ärger gab. Mir war es einfach egal, weil ich meine Meinung zu Themen hatte, ich aber auch andere Meinungen akzeptiert habe. Viele konnten das nicht und waren total eingefahren, da gab es nur schwarz oder weiß.
*****rin Mann
151 Beiträge
Ein bißchen aus dem Kontext gerissen, um es mit Slime zu sagen:
IHR SEID NIX ALS LINKE SPIESSER
(ist jetzt total verkürzt etc)

Hatte und habe auch immer wieder Probleme mit "der" linken Szene. In den späten 80ern hatte ich mich geschämt, weil ich auch dann und wann das ein oder andere Dekoltee einfach Sehenswert fand, ich feststellen musste dass ich manchmal einfach gerne lieber mit einer frau ficken als quatschen wollte...
Aber da hat sich ja innerhalb "der" linken schon einiges getan, sie ist nicht mehr so Sex/Lust feindlich wie damals.
Das sich menschen deswegen von dir abwenden ist natürlich schade, aber wie meine VorrednerInnen: das waren letztlich keine Freunde, gut dass es sich nun geklärt hat.
Solange du nicht propagierst "Frauen sollten sich allgemein beim Sex unterwerfen", wer sollte dir da vor die Karre pinkeln?
Mit 33 bist du doch eigentlich alt genug um da drüber zu stehen?
LOVE SEX - HATE SEXISM
*****rin Mann
151 Beiträge
Zitat von *****ntz:
Hatte und habe auch immer wieder Probleme mit "der" linken Szene.
Aber "die" linke Szene gibt es ja nicht. Und in allen Strömungen hast du gute und schlechte Leute.
Manche schreiben sich was auf die Fahne, andere dagegen leben sogar Tolleranz. Ist halt leider nicht zwangsläufig identisch...
*******dDay Frau
4.799 Beiträge
Zitat von *****ntz:
...
Solange du nicht propagierst "Frauen sollten sich allgemein beim Sex unterwerfen", wer sollte dir da vor die Karre pinkeln?
Mit 33 bist du doch eigentlich alt genug um da drüber zu stehen?
...

Ja, isso.

Aaaaaaaaber, wenn ich mich dafür entscheiden würde, Hausfrau und Mutter zu sein, würde ich vielen Linken auch sauer aufstoßen, weil sie es als der Emanzipation "in den Rücken fallen" empfinden. Dass das meine ganz eigene Entscheidung wäre, spielt für die dann auch keine Rolle.

Einige erwarten da wohl, dass man die eigenen Vorlieben hintenanstellt, um ein größeres Ganzes zu unterstützen.

Für mich bedeutet, links und emanzipiert zu sein aber eben, dass ich selbst entscheide, was ich tue. Das will in viele Köpfe noch nicht rein.
Bevor sich jetzt hier auf "linke Spiesser" eingeschossen wird muss man sich doch die einzelnen Strömungen anschauen. Sexpositiv ist ein feministischer Begriff und als Gegenbewegung zur PorNo-Kampangne aus den 70ern. Einige Feministinnen bewerten selbstbestimmte Sexarbeit als emanzipatorisch. Polyamorie und Beziehungsanarchismus als Gegenkonzept zur heteronormativen Zweierbeziehung. Queerfeminismus greift Geschlechterrollen an und will das binäre Geschlechterkonstrukt aufheben.
Aber es stimmt auch, dass es in einigen linken Räumen meist um Grenzverletzungen geht, wenn über Sexualität gesprochen wird. Sexpositive Räume finden sich am häufigsten in queeren oder hedonistischen Zusammenhängen. Und meiner Erfahrung nach ist gerade die Punkszene voll von konservativen Beziehungskonstrukten und klassischer Rollenverteilung. Schaut mal, wie hoch der Anteil an schwulen oder bi-Männern, bzw. Transmenschen hier in der Gruppe ist.
********ious
201 Beiträge
puh...gerade voll den langen Text geschrieben und versehentlich weggeklickt *schaem*. dann nochmal ein neuer Versuch.

Wie den meisten hier ja sicherlich bekannt ist und auch schon erwähnt wurde, gibt es "die linke Szene" nicht. Da wir seit langer Zeit immer wieder politische Arbeit machen wissen wir, wie viele Außeinandersetzungen es innerhalb der radikalen Linken gibt, die teils soweit gehen, dass sich einzelne kleine Politgruppen anfeinden. Es gibt ja auch seit eh und jeh diverse Themen bei denen große Teile der radikalen Linken immer noch sehr gespalten sind.

Das Thema Sexismus bzw. Feminismus wird gerade - zu recht - sehr breit auch innerhalb der Punkszene diskutiert - denn vor allem da hat viele Jahre leider die Selbstreflexion gefehlt und es gibt auch noch viele Dinge die nicht optimal sind und auch manche Diskussionen die einfach zu weit führen.

Prinzipiell ist es nicht einfach feministisch zu sein d.h. patriachale Strukturen auflösen zu wollen, gegen die Objektivierung von Frauen zu sein und gleichzeitig D/S Beziehungen, vor allem wenn es über das Sexuelle hinausgeht völlig unkritisch gegenüber zu stehen. Dass es vor allem die Konstellation "Er dominant/Sie devot" sehr häufig gibt hat ja auch etwas mit patriachalen Strukturen zu tun.

Es sollte also durchaus okey sein mal nachzufragen ob ihr euch alle mit dem wohlfühlt was ihr tut ohne euch gleich Vorwürfe zu machen. Wenn das in Anfeindungen ausartet obwohl ihr deutlich gemacht habt, dass es für euch alle okey ist, ist das natürlich scheiße - aber sicher nicht repräsentativ für die radikale Linke.

Erwachsene Menschen, die wissen was sie tun und sich aus freien Stücken für etwas entscheiden sollten ihre individuellen Freiheiten leben wie sie möchten. Und gerade sexuelle Entfaltung sollte ein Grundsatz der Szene sein. Insoweit können wir uns dem Slogan: "Love Sex - Hate Sexism" anschließen.
********ious
201 Beiträge
Zitat von ****y79:
Bevor sich jetzt hier auf "linke Spiesser" eingeschossen wird muss man sich doch die einzelnen Strömungen anschauen. Sexpositiv ist ein feministischer Begriff und als Gegenbewegung zur PorNo-Kampangne aus den 70ern. Einige Feministinnen bewerten selbstbestimmte Sexarbeit als emanzipatorisch. Polyamorie und Beziehungsanarchismus als Gegenkonzept zur heteronormativen Zweierbeziehung. Queerfeminismus greift Geschlechterrollen an und will das binäre Geschlechterkonstrukt aufheben.
Aber es stimmt auch, dass es in einigen linken Räumen meist um Grenzverletzungen geht, wenn über Sexualität gesprochen wird. Sexpositive Räume finden sich am häufigsten in queeren oder hedonistischen Zusammenhängen. Und meiner Erfahrung nach ist gerade die Punkszene voll von konservativen Beziehungskonstrukten und klassischer Rollenverteilung. Schaut mal, wie hoch der Anteil an schwulen oder bi-Männern, bzw. Transmenschen hier in der Gruppe ist.

sehr guter Punkt. Wir selbst leben derzeit auch in einer klassischen heteronormativen Zweierbeziehung (sogar noch in einer Kleinfamilie) obwohl wir uns beide da gar nicht so wohlfühlen. Und wir sind schon seit längerer Zeit in feministischen Zusammenhängen aktiv. Aber auch da gibt es ja diverse Strömungen. Es gibt auch Menschen die sich als Feminist*innen bezeichnen und Sexarbeit ablehnen oder der Meinung sind, dass Transfrauen keine Frauen wären. In unserem Freundes- und Bekanntenkreis den wir größtenteils der "alternativen" Szene zuordnen würden leben die meisten auch in heteronormativen Beziehungen.
Zitat von *******dDay:
Zitat von *****ntz:
...
Solange du nicht propagierst "Frauen sollten sich allgemein beim Sex unterwerfen", wer sollte dir da vor die Karre pinkeln?
Mit 33 bist du doch eigentlich alt genug um da drüber zu stehen?
...

Ja, isso.

Aaaaaaaaber, wenn ich mich dafür entscheiden würde, Hausfrau und Mutter zu sein, würde ich vielen Linken auch sauer aufstoßen, weil sie es als der Emanzipation "in den Rücken fallen" empfinden. Dass das meine ganz eigene Entscheidung wäre, spielt für die dann auch keine Rolle.

Einige erwarten da wohl, dass man die eigenen Vorlieben hintenanstellt, um ein größeres Ganzes zu unterstützen.

Für mich bedeutet, links und emanzipiert zu sein aber eben, dass ich selbst entscheide, was ich tue. Das will in viele Köpfe noch nicht rein.



Also ich will an der Stelle mal ne Lanze für die Genoss:innen brechen: Ich kenne keine radikalen Feminist:innen, die andere Menschen für den Lebensstil, den sie sich wählen, ankacken. Sowas käme eher von Liberalen.
********ious
201 Beiträge
Zitat von *******dDay:
Zitat von *****ntz:
...
Solange du nicht propagierst "Frauen sollten sich allgemein beim Sex unterwerfen", wer sollte dir da vor die Karre pinkeln?
Mit 33 bist du doch eigentlich alt genug um da drüber zu stehen?
...

Ja, isso.

Aaaaaaaaber, wenn ich mich dafür entscheiden würde, Hausfrau und Mutter zu sein, würde ich vielen Linken auch sauer aufstoßen, weil sie es als der Emanzipation "in den Rücken fallen" empfinden. Dass das meine ganz eigene Entscheidung wäre, spielt für die dann auch keine Rolle.

Einige erwarten da wohl, dass man die eigenen Vorlieben hintenanstellt, um ein größeres Ganzes zu unterstützen.

Für mich bedeutet, links und emanzipiert zu sein aber eben, dass ich selbst entscheide, was ich tue. Das will in viele Köpfe noch nicht rein.

das ist aber in der Tag ein schwieriges Thema weil es halt auch einfach nicht emanzipiert ist als Frau die zugewiesene Rolle der "Hausfrau" und "Mutter" zu übernehmen. Da ist es schon sehr wichtig die Zusammenhänge zu sehen. Aber das jetzt auszudiskutieren wäre zu sehr off-topic und würde wohl auch den Rahmen sprengen.
*******dDay Frau
4.799 Beiträge
Zitat von *********rash:
...

das ist aber in der Tag ein schwieriges Thema weil es halt auch einfach nicht emanzipiert ist als Frau die zugewiesene Rolle der "Hausfrau" und "Mutter" zu übernehmen...

Falsch. Wenn ICH mich in dieser Rolle wohlfühlen würde und sie deswegen wählen würde, wäre das emanzipiert.

Emanzipation bedeutet, sich keine Rolle zuteilen zu lassen, sondern sie selbst zu wählen.
*******dDay Frau
4.799 Beiträge
Zitat von *******dDay:
Zitat von *********rash:
...

das ist aber in der Tag ein schwieriges Thema weil es halt auch einfach nicht emanzipiert ist als Frau die zugewiesene Rolle der "Hausfrau" und "Mutter" zu übernehmen...

Falsch. Wenn ICH mich in dieser Rolle wohlfühlen würde und sie deswegen wählen würde, wäre das emanzipiert.

Emanzipation bedeutet, sich keine Rolle zuteilen zu lassen, sondern sie selbst zu wählen.

Diese Rolle nur deswegen abzulehnen, weil die Spießergesellschaft mich gern darin sehen würde, hätte nichts mit Emanzipation zu tun.

*******dDay Frau
4.799 Beiträge
Oooops, wollte eigentich editieren, nicht zitieren.
*********gerin Frau
108 Beiträge
Themenersteller 
Cool, vielen Dank euch allen, dass ihr so vielfältig auf meine Frage geantwortet habt.

Natürlich ist es keine homogene Angelegenheit und es gibt die einen und die anderen Meinungen dazu... mir ist nur eben aufgefallen, dass von "Normalos" zwar Unverständnis kommt, aber keine Verurteilung. Viele bewundern unsere Lebensweise sogar, obwohl sie meinen, selbst nicht so leben zu können.
Aber gerade die Alternativ/Punk Szene in Hamburg ist da oft nicht so offen und haben selten eine ProSex-Ansicht, was ich echt schade finde.
Da ich selbst auch noch in einem linken Zentrum aktiv bin und hier viele Entscheidungen treffe oder mitgestalte, ist das Thema vielleicht noch etwas fokussierter für mich.

Mein engerer Freundeskreis ist da im Übrigen sehr gechillt mit und bringt uns viel Zuneigung entgegen... nicht dass das falsch verstanden wird *zwinker*
********ious
201 Beiträge
Zitat von *******dDay:
Zitat von *********rash:
...

das ist aber in der Tag ein schwieriges Thema weil es halt auch einfach nicht emanzipiert ist als Frau die zugewiesene Rolle der "Hausfrau" und "Mutter" zu übernehmen...

Falsch. Wenn ICH mich in dieser Rolle wohlfühlen würde und sie deswegen wählen würde, wäre das emanzipiert.

Emanzipation bedeutet, sich keine Rolle zuteilen zu lassen, sondern sie selbst zu wählen.

wie schon geschrieben ist das eigentlich ein eigener Topic und anscheinend hast du auch eine andere Definition von Emanzipation wie wir (eine rein individuelle). Das macht unsere aber nicht automatisch falsch. Du hast dir ja sicher auch bewusst eine kontroverse Hypothese ausgesucht.

Ob die individuellen Bedürfnisse und Entscheidungen über allem stehen sollten oder nicht ist wirklich eine komplexere Diskussion die wir gerne an anderer Stelle diskutieren können.
********ious
201 Beiträge
Zitat von *********gerin:
Cool, vielen Dank euch allen, dass ihr so vielfältig auf meine Frage geantwortet habt.

Natürlich ist es keine homogene Angelegenheit und es gibt die einen und die anderen Meinungen dazu... mir ist nur eben aufgefallen, dass von "Normalos" zwar Unverständnis kommt, aber keine Verurteilung. Viele bewundern unsere Lebensweise sogar, obwohl sie meinen, selbst nicht so leben zu können.
Aber gerade die Alternativ/Punk Szene in Hamburg ist da oft nicht so offen und haben selten eine ProSex-Ansicht, was ich echt schade finde.
Da ich selbst auch noch in einem linken Zentrum aktiv bin und hier viele Entscheidungen treffe oder mitgestalte, ist das Thema vielleicht noch etwas fokussierter für mich.

Mein engerer Freundeskreis ist da im Übrigen sehr gechillt mit und bringt uns viel Zuneigung entgegen... nicht dass das falsch verstanden wird ;)

Sexuelle Offenheit erleben wir hier in der "Szene" auch nicht. Vielleicht bekommen viele die Trennung zwischen Sexualität und politischem Anspruch nicht hin. Wir haben z.B. noch keine ProSex Veranstaltung aus linken Kontexten mitbekommen. Nur queere Veranstaltungen sind da ein bisschen offener.
*******dDay Frau
4.799 Beiträge
Zitat von *********rash:
...

wie schon geschrieben ist das eigentlich ein eigener Topic ...

Keineswegs. Es geht unter anderem genau darum, dass Wolkenjägerin vorgeworfen wird, sich einem Mann sexuell zu unterwerfen, würde der Emanzipation entgegenstehen. Tut es aber eben nicht, wenn es nunmal ihre freie Entscheidung ist. Emanzipation heißt, sich von den Erwartungen anderer zu befreien und eigenen Entscheidungen zu treffen. Manchmal muss man sich dafür auch von den Erwartungen "aus den eigenen Reihen" befreien.
********ious
201 Beiträge
Zitat von *******dDay:
Zitat von *********rash:
...

wie schon geschrieben ist das eigentlich ein eigener Topic ...

Keineswegs. Es geht unter anderem genau darum, dass Wolkenjägerin vorgeworfen wird, sich einem Mann sexuell zu unterwerfen, würde der Emanzipation entgegenstehen. Tut es aber eben nicht, wenn es nunmal ihre freie Entscheidung ist. Emanzipation heißt, sich von den Erwartungen anderer zu befreien und eigenen Entscheidungen zu treffen. Manchmal muss man sich dafür auch von den Erwartungen "aus den eigenen Reihen" befreien.

Der Unterschied ist, dass es bei Wolkenjägerin um das Sexuelle geht und nicht um die Beziehung an sich, die ja sonst auf Augenhöhe stattfindet. Emanzipation heißt auch sich aus Abhängigkeits- und Unterdrückungsverhältnissen zu befreien. Wenn mir meine Abhängigkeit/Unterdrückung aber nicht bewusst ist kann ich mich auch nicht davon befreien. Deswegen gibt es ja auch einen Unterschied zwischen "innerer" und "äußerer" Emanzipation und da geht es nicht um Erwartungen von außen sondern schlicht und einfach darum, dass Abhängigkeiten und "unterdrückt werden" mir nicht gut tun können, selbst wenn ich davon überzeugt bin.
*******dDay Frau
4.799 Beiträge
Ok, offenbar reden wir aneinander vorbei, weil ich von mir rede. Wenn ich, die ich zwei Ausbildungen habe und mir einen dritten Beruf autodidaktisch angeeignet habe, mich entscheiden würde, Hausfrau und Mutter zu sein, würde das für mich keine Abhängigkeit bedeuten, weil ich jederzeit meine Situation aus eigener Kraft ändern könnte.

Nach der Schule, ohne Ausbildung und andere Aussichten Hausfrau und Mutter zu werden, würde natürlich etwas völlig anderes bedeuten, nämlich, dass man sich auf Dauer von dem "Ernährer" abhängig macht. In dem Fall gebe ich Dir völlig recht.

Für mich zwei völlig unterschiedliche Situationen und weil ich es aus meiner Sicht gesehen und auch geschrieben habe, war für mich nur die erste relevant.
*****rin Mann
151 Beiträge
Manchmal muss man sich dafür auch von den Erwartungen "aus den eigenen Reihen" befreien.
Das ist schon ein wichtiger Punkt (glaube das läuft grob auf Maos "permanente revolution" heraus).
Das was erreicht wurde auch immer wieder neu zu hinterfragen bevor es sich (letztlich) konservativ etabliert.
Voraussetzung ist natürlich dass sich schon wer emanzipiert hat. Nur wer ist diese(r) wer?
Die Gesellschaft oder das Inividium?
Zitat von *******dDay:

Einige erwarten da wohl, dass man die eigenen Vorlieben hintenanstellt, um ein größeres Ganzes zu unterstützen.
Auf gesellschaftlicher Ebene muss das manchmal so sein, sich selbst hinter (im Sinne von Nachrangig) die Gesellschaft zu stellen.
auf individueller hingegen, wenn mensch selbst schon emanzipiert ist, dann gebe ich in dem Punkt wieder recht.

Dieses Dilemma aufzulösen ist halt eine politisch-strategische Entscheidung, die gehört aber definitiv HIER NICHT diskutiert.
Zitat von *********gerin:
dass von "Normalos" zwar Unverständnis kommt, aber keine Verurteilung. Viele bewundern unsere Lebensweise sogar, obwohl sie meinen, selbst nicht so leben zu können.
Aber gerade die Alternativ/Punk Szene in Hamburg ist da oft nicht so offen und haben selten eine ProSex-Ansicht, was ich echt schade finde.
Insofern ist kritisches nachfragen Seitens des privaten/politischen Umfelds schon richtig. Von beiden Seiten kann dieselbe Antwort aber anderes bedeuten. Die "Normalos" scheinen zwar tolleranter, haben sich aber im Ungünstigen Fall noch nie mit Patriarchat etc. beschäftigt. Insofern einfach das irgendwie gut zu finden.
Die andere Seite hat mehr Background, insofern mehr "Ahnung" was bei dem thema alles zu brücksichtigen ist, aber u.U. auch mehr Dogmatismus.
Wer ist denn jetzt tolleranter?
Doof und schlau gibts überall, und manchmal sind auch entgegengesetzte Meinungen beide richtig...
Kurz und knapp... Scheiß drauf und mach was dir gefällt! 😊
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