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"Seelische Abhängigkeit" - Vertrauen und Verantwortung

******ara Frau
4.469 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
"Seelische Abhängigkeit" - Vertrauen und Verantwortung
Ich muss zugeben, ich hab eine Weile überlegt ob ich dieses Thema hier zu Papier bringen möchte.

Daher möchte ich bitten, dass für jeden, der mit dieser Art BDSM nichts anfangen einfach wegzuklicken.

Bei Abhängigkeit klingeln oftmals bei vielen Menschen, auch in dieser kunterbunten Szene die Alarmglocken. Abhängkeit ist bei vielen verteufelt, denn eine Devota soll eigenständig, stark, immer dem Leben zugewant bleiben.

Und dann gibt es so Devotas, wie mich, die anfangen in genau jener Abhängigkeit ihre Stärke zu finden, den Mut zu finden, das Selbstvertrauen zu finden. Geboren aus Vertrauen, gewachsen aus den Aufgaben und dem immer tieferen herein rutschen in die Abhängigkeit und die Beziehung zu meiner Herrschaft.

Gleichzeitig ist es eine große Verantwortung für eine Herrrschaft, wenn er diese Abhängigkeit zulässt oder auch fördert. Er kann nicht einfach eine Verbindung verlassen und nicht plötzlich seine Devota alleine stehen lassen, er geht einen festen Verbund ein, dessen er sich bewusst sein muss.

Doch stellt sich mir die Frage, wo beginnt für euch Abhängigkeit und was sind eventuelle Ängste, warum man bei diesem Thema so ängstlich wird und es strikt ablehnt?

Fördern die Herrschaften dieser Gruppe die Abhängkeit eher oder bevorzugen sie die Freiheit und Eigenständigkeit der Devota?
*****r74 Mann
134 Beiträge
Ich glaube, global kann man das gar nicht beantworten.
Ich fördere es nicht, ich fordere es nicht, aber wenn es sich ergibt, genieße ich es.
Aber eher als eine Natürlichkeit. Ich mag nicht 20 x am Tag gefragt werden, welche Aufgaben ich noch aufgeben möchte. Das wäre mir zu anstrengend.

Abhängigkeiten entstehen ja nicht sofort, das entwickelt sich doch in der Regel, oder? Und wenn beide eine Beziehung eingehen, sollten sich beide der Verantwortung bewusst sein.

Wenn es sich von selbst entwickelt, wäre es dann nicht eine Selbstverständlichkeit, dass jeder mit dieser Verantwortung bewusst umgeht?

Die, die das nicht machen, sind doch dann eher die Dummdoms oder die, die noch ein paar Kerben im Bettpfosten benötigen um ihr Ego zu stärken. Die braucht doch eh keiner.

Zurück auf die Frage was ich bevorzuge? Mir ist es nicht wichtig. Wichtig ist Authentizität, Ehrlichkeit, Offenheit und das beide wollen. Sollte sich daraus eine Abhängigkeit entwickeln, okay, wenn nicht, auch okay.
So lange sich beide Pudelwohl dabei fühlen, alles gut
******ara Frau
4.469 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von *****r74:


Abhängigkeiten entstehen ja nicht sofort, das entwickelt sich doch in der Regel, oder? Und wenn beide eine Beziehung eingehen, sollten sich beide der Verantwortung bewusst sein.

Wenn es sich von selbst entwickelt, wäre es dann nicht eine Selbstverständlichkeit, dass jeder mit dieser Verantwortung bewusst umgeht?

Ich kann dir nicht genau sagen ob und in wie weit sich solch eine Abhängigkeit entwickelt. Sicherlich kann sie dies auch tun aber die Frage bleibt ja dann ob wenn es bemerkt wird man die Notbremse zieht oder nicht?

Oder steht man dazu, dass es nun so ist und belässt es dabei und geniesst es?
*****r74 Mann
134 Beiträge
Sollte das jemand für sich von vorneherein ausschließen wollen wird er/sie/es die Reißleine ziehen.
Es wird aber auch Genießer geben...

Wie gesagt, pauschal wirst Du wohl keine Antwort finden. Es gibt Menschen die mögen das, andere nicht und andere die es ausprobieren wollen/müssen.
******ara Frau
4.469 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Pauschale Antworten bringen auch keinen interessanten Austausch, daher freue ich mich auf andere Sichtweisen noch.

Manchmal erweitern diese ja auch den eigenen Horizont bei sowas.
**********dCare Mann
38 Beiträge
Abhängigkeit und der Umgang damit
Einen schönen Tag,

Tatsächlich hat mich das Thema der gewollten Abhängigkeit als expliziter Wunsch (seitens der sub) im Rahmen ihres Ziels TPE zu leben beschäftigt.

Long Story Short: Eine reale Abhängigkeit ist nur gegeben, wenn es tatsächlich nicht ohne den dominanten Partner geht. Eine solche Verantwortung lehne ich für mich selbst ab, da ich nicht sicherstellen kann, dass das Flugzeug, in dem ich sitze, nicht abstürzt. Vulgo: Wenn ich mal ungewollt aus der Beziehung aussteige, will ich dies stets im Wissen tun, dass mein geliebtes Eigentum dies auch lebenspraktisch übersteht.

In meinem Wertesystem ist die Sicherstellung der körperlichen, geistigen und seelischen Lebensfähigkeit meiner sub meine erste Pflicht. Alles Andere ordnet sich dem unter. Im Zweifel auch gegen die Vorstellung meiner sub.

Meine Zielsetzung ist da eher mich stets so konsequent zu verhalten, dass ich Leitlinien formuliere, die im Zweifel über meine Existenz hinaus Bestand haben können und nach denen meine sub Situationen selbst bewerten muss. Ganz praktisch habe ich damals zum Beispiel Regelungen zur Gestaltung der Altersvorsorge umgesetzt.

Natürlich regelt dies jede Paarung individuell nach den eigenen Werten und Erfahrungen.
Der Kay
******ara Frau
4.469 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dankeschön für die deinige Sichtweise zu dieser Thematik @*********iker

Ich denke, dass es auch oft eher in einer 24/7 oder TPE Verbindung, so wie du es beschreibst diese Abhängigkeiten gibt.

Gleichzeitig denke ich, dass es dann an der Herrschaft liegt es zu steuern, für einen möglichen Todesfall vorzubereiten, dass seine Devota geschützt ist, dass sie nicht von 100 auf 0 hinabfällt und plötzlich hilflos da steht.

Sicherlich ist bei diesen Beziehungformen immer eine gewisse Gefahr dabei, dass die Devota dann ohne ihre Herrschaft in ein tiefes Loch fällt aus dem sie nicht mehr raus kommt, sich abwendet und auch nicht richtig die Rituale, die Regeln loslassen vermag.

Ich muss zugeben, dass dies damals gerade am Anfang meiner TPE Beziehung einer der Angstpunkte war.

Diese Gedanken dadran, was passiert, wenn er mal nicht mehr ist. Wie dreht sich die Welt dann weiter, wohin führt mein Weg dann.

Heute stehe ich zu diesen Gedanken anders. Ich weiß, dass ich nicht fallen würde, weil es Menschen gibt, die da wären in den schwersten Stunde und gemeinsam es immer einen Weg gibt. Er würde schwierig werden, traurig und kräftezerrend. Aber heute weiß ich, dass ich ihn schaffen würde zumindest im Kopf und körperlich. Seelisch und im Herzen würde wahrscheinlich Löcher entstehen, die nicht heilbar wären.
*********lity Mann
310 Beiträge
Ich möchte mich meinem Vorredner anschließen und doch hat die Abhängigkeit ihre Daseinsberechtigung. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich sowohl der Dom als auch der devote Part darüber im Klaren sind, was mit ihnen passiert bzw. welche Verantwortung gerade der Dom hat. Am ehesten passend finde ich hier langjährige Beziehungen, die sich gefunden haben und auch ihr Leben miteinander verbringen wollen. Es sollte aus meiner Sicht eine Verlässlichkeit existieren, Dir ein Hineingleiten in eine Abhängigkeit erst legitimiert. Alles andere ist meiner Meinung nach gefährlich und wird gigantischen Schaden anrichten.

Auch wird man Spielpartner mit derlei klaren Vorstellungen und dem nötigen Reflexionsgrad nur sehr selten finden. Auch ich muss mich hier rausnehmen, denn auch meine dunklen Flecken lassen diese Art der Bindung nicht zu. *nachdenk*

Liebst
S_A *happy*
******ara Frau
4.469 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dankeschön für deine Sichtweise zu dem Thema @*********lity

Ich stelle gerade fest, dass sich nur dominante Herrschaften gerade äußern.

Vielleicht mag sich auch ein devoter Part später noch äußern, wie sie diese Abhängigkeit sehen und ob sie vorstellbar wäre und unter welchen Gesichtspunkten.
*******Pain Paar
256 Beiträge
Ich bin zwar kein devoter Part, schreibe aber mal stellvertretend für jene, die sich auf eine Beziehung mit mir eingelassen haben und was dabei die wesentlichen Ängste waren. Denn dort zeichnet sich für mich ein klares Bild ab.

In der heutigen Gesellschaft gelten ganz andere Werte, als es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Früher - z.B. in den 50er Jahren - oder sogar noch früher (Mittelalter) war eine gewisse Form von Abhängigkeit integraler Bestandteil der Gesellschaft. Es gab klare Regelungen und Gesetze, was z.B. ein Herr und jemand, der in Abhängigkeit zu diesem war, leisten musste. Die römische Gesetzgebung mag hier als gutes Beispiel gelten. Dadurch war es jedoch auch viel natürlicher, sich mit einem Machtgefälle zu arrangieren, es war ein Stück Normalität.

Heute ist dies sehr viel unverbindlicher, weil eben die Gleichberechtigung (ein guter gesellschaftlicher Wandel), Schnelllebigkeit und die Wegwerfmentalität auch in das Sozialgefüge Einzug gehalten haben. Beziehungen werden heute schneller beendet, sind eher ein "Deal" mit einem unsichtbaren Rechnungsblock, werden generell mit Blick auf "Benefits" eingegangen und aus egoistischen Gründen auch schnell wieder beendet (z.B. weil man eine jüngere/bessere gefunden hat). In so einer Kultur ist es überlebenswichtig, sich unabhängig und stark zu halten (den Mann zu stehen), um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein - denn dass jemand einen sorgsam herausführt in die Eigenständigkeit, so wie man hineingeführt wurde, ist eher unwahrscheinlich.

Was sich aber in allen Epochen nicht geändert hat: Wenn man einen Despoten, Narzissten oder anderweitig asozialen Partner hatte, war bzw. ist man schlimm dran. Und die Urangst, die ich immer wieder wahr nehme, ist: Wie kann ich als Devota (Frau) sicher sein, dass mein Leben nicht zerstört wird, dass mein Herr (Partner) nicht boshaft, hinterhältig, unverantwortlich usw. handelt?

Und dann schaut man sich um und überall findet man negative Beispiele. Vielleicht sogar in der eigenen Familie, im Freundeskreis und ganz sicher im Internet und in den Foren auch im Joy. Die Anzahl der negativen Erfahrungen überwiegt bei weitem. Dann liest man die ganzen schrecklichen Geschichten von körperlicher und seelischer Folter, wirtschaftlicher und psychischer Abhängigkeit. Hinzu kommt die Angst vor dem Unbekannten. Und zu guter Letzt - aber der gewichtigste Brocken - die eigenen Erfahrungen, wo man persönlich miterlebt hat, wie schlechte Männer oder Freunde einen behandelt haben und wie schwer es war, sich da wieder rauszukämpfen.

Man will sein Leben ja leben und nicht ruinieren. Und man scheut sich sein Leben in Fremde Hände zu legen, weil damit die Kontrolle abgegeben wird und das fällt schwer - selbst wenn man im Inneren fühlt, dass man gerne abgeben möchte.

Sir M.
******ara Frau
4.469 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dankeschön my Lord für die Ihre Sichtweise, wie Sie es bei Ihren vorherigen Damen kennengelernt haben.

Auch den geschichtlichen Hintergrund fand ich sehr interessant.

Sicherlich vermag es auch ein großer Teil die Zeitepoche sein, die Wirtschaftslage usw. dass sich viele Devotas scheuen in diese Art der Abhängigkeit sich bewusst zu begeben und die, die sich trauen dies offen zu zeigen und darüber auch zusprechen, denn wenn man es tut, so wird man doch wieder schnell in eine Ecke gedrängt von denen, die es nicht nachempfinden können oder vorherige schlechte Erfahrungen gemacht haben.
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