BDSM und die Entwicklung von "empatischen KIs"
Ein Thema, welches mir so für die Füße fiel, da gerade das Thema künstliche Intelligenz immer mehr Raum in der heutigen Zeit einnimmt. Profile werden damit geschrieben, Kontaktanzeigen, auf Arbeit ist es teilweise ein nicht mehr wegzudenkender Teil.Old School BDSM ist für mich stark geprägt von einer authentischen, emotionalen Verbindung zwischen allen Beteiligten dieser Verbindung, wobei wichtige Bestandteile Konsens, Vertrauen, Respekt und Empathie sind.
Wenn ich nun an einer emphatische KI denke, dann kommt in mir die Frage auf, ob und wie ein technisches System diese tiefgreifenden, menschlichen Aspekte im BDSM nachahmen könnte, daher hab ich einige Gedankengänge dazu und würde mich freuen über weitere Denkweisen und Sichtweisen dazu.
Kann eine KI wirklich fühlen, was ein Mensch fühlt?
Im Old School BDSM ist einer der Grundpfeiler der emotionale Austausch zwischen Dom und seiner Devota. Es geht nicht nur um Macht und Kontrolle sondern auch um verstehen und Mitfühlen. Es sind diese kleinen unmittelbaren, emphatischen Reaktionen, die BDSM so einzigartig und intensiv machen. Hierbei kann eine KI emphatisch programmiert sein und in der Lage sein bestimmte Verhaltensmuster zu erkennen, aber ist das am Ende wirklich ein Fühlen?
Ich denke, dass viele uns sind einig sind, dass es weit aus mehr braucht als eine KI zu "programmieren" um BDSM und die, die es ausleben zu verstehen.
Vertrauen in eine künstliche Entität?
Eine Devota gibt sich ihrem Herrn hin - nicht nur weil sie ihm glaubt, dass er technisch gesehen weiß was er tut sondern auch auf Grund der emotionalen Intuition. Vertrauen ist hierbei das Fundament, auf dem alles ruht und dieses Vertrauen wächst, je mehr man sich gegenseitig spürt, je mehr man sich gegenseitig erkennt und fühlt, was der andere fühlt.
Eine KI könnte hierbei vielleicht bei der Verhandlung der Grenzen oder bei der Überwachung der Sicherheit hilfreich sein aber sie kann niemals eine emotionale Bindung wie ein Mensch aufbauen. Daher mein innerer Gedankengang, kann man als Devota einem System vertrauen, was keine eigenen Emotionen hat?
Doch was wäre wenn man eine KI als technologische Unterstützung einsetzt statt als Ersatz?
Hierbei wäre eine möglich Ergänzung die Hilfe bei der Sicherheitsüberwachung, bei der Verhandlung von grenzen oder auch dem erfassen von psychologischen Daten, die gewährleisten, dass die Devota einen sicheren Rahmen hat in welchem sie sich bewegt.
Aber auch hierbei bleibt die Frage: Wird dieser Unterstützung etwas, was das eigene BDSM bereichert oder wird es zu etwas, dass die menschliche Essenz im BDSM abschwächt?