Blaufärbung mit Teilen der Waidpflanze
Inhaltsstoffe
Der gelb blühende und bis zu 130cm hohe Waid stammt aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Es handelt sich beim Waid um eine zweijährige Pflanze, die im ersten Sommer eine Rosette mit grünen, länglichen Blättern ausbildet. Im zweiten Jahr bilden sich die Blütenschäfte und die schwarzen Samenschoten. Isatis tictoria enthält Isatan, ein Indoxyl-5-ketogluconat
Verarbeitung der Pflanze
Zum Färben werden die geernteten Blätter eingesetzt. Sie werden an der Sonne getrocknet bis sie blaugrün sind. Anschließend werden sie so lange in Wasser eingeweicht, bis sich die Flüssigkeit etwas grün verfärbt und dann die Blätter abgefiltert. Durch Belüften des gefilterten Wassers, z.B. durch aufschlagen des Wassers mit einer Weidenrute, färbt sich das Färbegut Indigoblau.
Macht man es nach der alten Methode, so werden die frischen Blätter leicht angewelkt, gemahlen und mit Wasser zu einem Teig verarbeitet. Dieser wird fünfzehn Tage gegoren und dann zu Kugeln geformt und getrocknet. So ist der Waid lagerfähig. Nässt man den Färberwaid nun mit Ammoniak wieder an und lässt ihn nochmals trocknen, so wird er pulverisierbar, kann gesiebt werden und eingelagert oder zum Färben verwendet werden.
Beispiel zum Blaufärben von 1kg Wolle:
1kg Waid- Pulver wird in 7,5 l kalten Wasser aufgelöst
danach wird diesem Wasser 60g Hydrosulfit und 250ml 25% haltige Natronlauge zugeführt
alles wird langsam auf 50°C erhitzt und dann 15min intensiv bei der Temperatur gerührt
dann 1kg Wolle hinzugeben und etwa eine Stunde weiterkochen
mit Seifenlauge die Wolle so lange spülen bis das Wasser klar bleibt
anschließend zum Trocknen aufhängen
Quelle: Dreschflegel-Bio- Saatgut ; bei Bedarf kann auch die HP gesendet werden