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Kleines Weihnachtsrätsel: Was ist hier passiert?

*******ris Mann
743 Beiträge
Themenersteller 
Kleines Weihnachtsrätsel: Was ist hier passiert?
Hallo Leute,

pünktlich vor Weihnachten habe ich ein kleines Rätsel für euch. Es dreht sich um die Frage: Was ist hier wohl geschehen? Ich lade ein Bild mit hoch, und ihr könnt munter Diskutieren, was die Ursache ist oder sein könnte. Um Euch dann etwas Hilfestellung zu geben, werde ich euch weiter mit Bildern füttern, oder Erklärungen geben, bin gespannt wer des Rätsels Lösung weiss. So haben wir alle was davon und können was dazu lernen, was ja sicher nicht schaden kann. Ich mag es halt, Erfahrungen zu teilen, und Dinge zu ergründen, aber genug gelabert, hier das Rätselbild.
Was hat wohl zu dieser Elektrodenform geführt?
Das sieht aus wie zu heiß geworden ^^
****_nw Paar
2.030 Beiträge
Gruppen-Mod 
Würde ich auch sagen.
Zu mager?
********icha Paar
27 Beiträge
Ich würde eher sagen...
....falsche Behandlung.Da das Gewinde noch sehr sauber aussieht
*******ris Mann
743 Beiträge
Themenersteller 
Die allgemeine Richtung ist schon die richtige. Das Gewinde sieht nur so sauber aus, ist es aber nicht, kommt blöd rüber auf dem Bild. Das Material, was der Kerze ihren silbrigen Glanz gibt, kommt woanders her. Hier mal ein Blick in den Brennraum des Zylinders, in dem "es" passierte.
Das sieht aus als hätte der Kolben sich angefangen sich aufzulösen oder zu schmelzen... *gruebel*
*******ris Mann
743 Beiträge
Themenersteller 
Nicht schlecht *zwinker*
*****eam Mann
1.674 Beiträge
Und was war passiert?`...
Der Kolbenboden ist sicher nicht geschmolzen, wie das Bruchbild zeigt. Es kam sicher zunächst zu einer massiven thermischen Verformung der Zündelektrode. Möglicherweise setzte ein Kettenreaktion mit Zahnriemenriss ein, denn der Kolbenboden wurde zum Bersten gebracht.

Ein wirklich lehrreiches Schadensbild; ich bin auf die Auflösung gespannt.
*******ris Mann
743 Beiträge
Themenersteller 
Dann löse ich das ganze mal auf:

Es ist ein Z20LEL in einem 2006er Astra H, also ein Turbomotor. 2.0 Liter, 170PS Serienleistung. Dieser hier ist zwar auf 235PS Leistungsgesteigert, das war aber nicht die Ursache. Dem aufmerksamen Betrachter wird sicher nicht entgangen sein, das die Kolben nebenan eine schwarze kohlige Oberfläche haben. Dort fand also die Verbrennung völlig normal und ohne Schwierigkeiten statt. Auf diesem Zylinder allerdings hat die Suche (bisher) ein defektes Einspritzventil ergeben. Zwei der vier Löcher sind verstopft, dadurch konnte für den Zylinder nicht mehr die benötigte Benzinmenge bereitgestellt werden. Durch den Magerlauf und den kurzzeitigen Betrieb unter Last (es passierte auf der Autobahn) stieg die Temperatur im Zylinder an, woraufhin der Kolbenboden angefangen hat zu schmelzen bzw ziemlich weich zu werden. Unten am Feuersteg ist bekanntlich die erste Ringnut, und hier ist dann vermutlich durch die schnelle Bewegung des Kolbens bei der hohen Drehzahl und den wirkenden Massekräften an der dünnsten Stelle ein Teil rausgebrochen. Fetzen davon fanden sich vor allem in der Ansaugbrücke und den anderen unbeteiligten Zylindern durch den plötzlichen Ladedruckwegfall. Ein größeres Stück muss das verbogene Auslassventil blockiert haben, welches dann ziemlich unsanft vom Kolben getroffen wurde. Weiteres Material vom Kolben fanden wir innerhalb einer Ventilführung am Auslass. Der Turbo ist noch nicht auseinandergebaut, da kommen wir noch zu. Ich befürchte weiteren Schaden, obwohl im Vorkat absolut nichts zu finden war. Der Rumpf wird wieder Instandgesetzt, das macht aber ein Motorenbauer. Den Kopf bekommen wir selbst wieder hin, die Auslässe kommen mit Führungen neu. Dadurch, das mein Kollege geistesgegenwärtig ausgerollt ist und keine weiteren Versuche unternommen hat, weiterzufahren, ist nicht noch mehr passiert, wobei das hier schon schlimm genug für ihn ist, grad jetzt vor Weihnachten. Dem Zahnriemen geht es aber noch gut, der hat gehalten, wird aber ersetzt, da er seit mindestens 30tkm drauf sein muss, der Motor hat jetzt 90tkm gelaufen. Die Kerze kann nur von einem der Trümmer derart verformt worden sein, zwischen Kerze und Kolben ist es im OT ziemlich eng, und da hats ziemlich drin gewütet, wie man an den Einschlägen im Kopf auch gut sehen kann.

Wenn alles Material da ist, werde ich nach Weihnachten mal einen selbstgebauten Einspritzventilprüfstand zeigen, und dann zum Vorführen die ESV aus diesem Motor verwenden. Dann sollte man auch sehen können, was hier die Ursache war.

Ansonsten wünsch ich allen anderen Opelanern hier allzeit gute Fahrt und ein frohes Weihnachtsfest. *g*
****_nw Paar
2.030 Beiträge
Gruppen-Mod 
Was mich nun etwas wundert ist die Tatsache, dass ein recht neuer Motor mit gerade mal 90tkm ein "verstopftes" EV hat.
Ist denn vorher nichts aufgefallen? Unrunder Lauf? Temperaturanstieg?

Habe bisher eigentlich nur gehört, dass EV verkleben und dadurch nicht mehr richtig schließen.
Doch so extrem verstopfen? *gruebel*

Habe selber mal bei ner Einspritzeiste, die ich hier für meinen noch liegen habe, die einzelnen EV getestet.
3 von 6 funktionierten nicht mehr.
Ok, bei ca 20 Jahren und bestimmt ein paar Jahren Lagerung kein Wunder.

Bin schon auf das "Untersuchungsergebnis" gespannt *zwinker*

Frage mich auch, warum die ganze Elektronik, die doch alles so toll überwacht, nichts gemerkt hat.

Auf jeden fall ein Tolles Rätsel und ein interessanter Schaden.
Wenn auch echt bes....für den Besitzer.

Hoffen wir mal, dass Ihr den Motor wieder hin bekommt und er wieder freude dran haben wird.

LG

Sebastian
*******ris Mann
743 Beiträge
Themenersteller 
Das einzige, was aufgefallen ist, das beim Beschleunigen kurz ab 4000 die Leistung weggegangen sein soll. Eine Abgastemperaturanzeige hätte hier wohl den Schaden begrenzt, wenn nicht gar verhindert. Sofern man sofort draufguckt und reagiert. Aber das Auto hat ja ab Werk nicht mal eine Kühlwasseranzeige. Soweit ich weiß, hat die wohl kein Astra H, weiß der Geier was sich Opel dabei gedacht hat. Der Peugeot 106 meiner Ma hat auch keine Anzeige, nur so ein Lämpchen, ich würde mir so ein Auto nicht kaufen, das wird es bei mir nie geben. Der Astra wird wohl nach der Reparatur einiges nachgerüstet bekommen, die AGT vermutlich noch währenddessen.

Mich wundert es auch, das ein so junger Motor ein Problem damit haben soll, ich hatte mit ESV nie Probleme, außer, sie waren sehr lange verbaut und nicht gelaufen, oder lagen sehr lange gelagert nach der Verwendung mit Mineralbenzin. Meine ganzen Düsen, die ich hier so liegen habe, sind alle mit E85 gelaufen, und funktionieren nach längerem Lagern immer noch einwandfrei. Aber jetzt habe ich wenigstens einen Grund, mir einen ESV-Prüfstand zu bauen, allein schon, um damit den genauen Durchfluss zu bestimmen. Den kann ich dann mit Sprit meiner Wahl betreiben, also Mineralbenzin oder Ethanolkraftstoff. Wird ja nichts verbraucht in dem Sinne.

Die ganze Elektronik, die das alles so schön überwacht, gab folgende Fehler aus:

P0170 Abgas mager
P0300 Fehlzündung
P0303 Fehlzündung auf Zylinder drei

wobei P0170 der Folgefehler ist, da durch die ausbleibende Verbrennung deutlich mehr Sauerstoff im Abgas ist. Den hat mein Omega permanent durch den Riss im Krümmer (Y22XE), deshalb säuft der auch wie ein Loch (11Liter), und da ist nicht die Lambda kaputt, wie der FC erstmal suggeriert.

Was noch am Astra sein könnte, ist der LMM, der möglicherweise ein falsches Signal rausgibt, aber das können wir erst dann testen, wenn wir einen weiteren Turbo hier stehen haben, an dem man das bei laufendem Motor testen kann, und das werden wir so oder so tun, selbst wenn das ESV wider Erwarten normalen Durchfluss haben soll. Aber es sieht nach Inaugenscheinnahme eher nach dem ESV aus. Die Verstopfung ist rein optisch sogar zu sehen. Bis der Wagen wieder läuft, hab ich die Baustelle halt hier stehen, und aufgrund der Betriebsferien der Leute im Umfeld kommen wir hier momentan nicht viel weiter. Nach Weihnachten bauen wir den Rumpf aus, und dann ist erstmal Zwangspause.
*******ris Mann
743 Beiträge
Themenersteller 
Lange ist es her, und lange läuft das Auto wieder. Was haben wir gemacht, was war nun die Ursache? Hier eine Antwort für die, die es interessiert, was draus geworden ist:

Der Test der ESV auf dem selbstgebauten ESV-Prüfstand ergab: Alle haben ein einwandfreies Spritzbild, und alle hatten die gleiche Durchlassmenge. Sah also nur verstopft aus, war es aber nicht. Der Fehler lag aber ganz in der Nähe. Ein gequetschtes Kabel am Stecker des ESV von Zylinder drei. Dort haben wir einen neuen EV1-Stecker montiert, und es ist seitdem nichts mehr gewesen.

Der Motor bekam einen neuen Kolben, und neue Ringe auf allen 4 Zylindern. Dazu das Standard-Chris-Programm am Zylinderkopf (zerlegen, planen, Ventile hochglanzpolieren, einschleifen, mit neuen Schaftdichtungen zusammenbauen). Der Kolben an Zylinder zwei hatte durch das Material des zerstörten Kolbens eine tiefe Macke am Feuersteg, welcher das Material auf der Lauffläche aufgeworfen hat. Das hab ich mit einer Schlüsselfeile weggefeilt und gut wars. Die Ansaugbrücke haben wir mehrfach durchspülen müssen, denn hier war noch richtig viel Zeug drin, was mal zum Kolben gehört hat, der sich da zerlegt hatte. Im Turbo war wider erwarten nichts zu finden, den haben wir auf volles Risiko wieder eingebaut. Vorm Kat war auch alles sauber. Läuft bis heute.

Dann den Motor wieder komplett zusammengebaut und neu eingefahren. Er braucht jetzt gar kein Öl mehr, im Gegensatz zu vorher. Zumindest ist er nach dem Wechselintervall immer noch auf Max. Für rund 1100 Euro haben wir einen Motor instandgesetzt, den jeder andere weggeworfen hätte. Da der Kollege das Auto noch eine ganze Weile fahren wird, werden wir sehen, wie lang es hält. Momentan fährt er so, als wäre nie was gewesen. Dennoch haben wir uns einen LET an die Seite gestellt, für den worst case. Man weiss ja nie und sorgt lieber vor *zwinker*
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