Oh je,...
...das ist ein Generationenkonflikt, denke ich. Ich bin aufgewachsen mit einem Kadett A/ Kadett B/ Kadett D, hatte selber 2 Kadett Cs, 2 Kadett Es, einen Astra F zwei Vectra B und nun ein Twintop.
Ich bin auch eher der Mechaniker, als der Elektroniker/Informatiker, aber die Jugend kauft kaum noch Autos. Der Freiheitsdrang, den wir noch hatten, wird heute anders befriedigt.
Während wir es kaum erwarten konnten, den Führerschein zu machen, ist heute ein Jahrgang, bis er 90% Führerscheinquote hat, 24 Jahre alt.
Die Jugend heute will vernetzt sein, die einzige Chance, Autos wieder interessant zu machen. Ich habe eine relativ alte Bluetoothtechnik an Bord (Original mit DVD90) über die sich mein Sohn schon sehr amüsiert hat, aber immerhin mit Sprachsteuerung, funktioniert und ist geeignet den Blick eben nicht bei einem Anruf vom Verkehr zu lassen.
Das Einloggen des Smartphones in das Infotainmentsystem des neuen Corsa ist noch genialer, und das Smartphone läßt sich problemlos über die Fahrzeugbedienung steuern, einschl. Telefon, Musik und Navi.
Wenn dies dazu führt, dass sich das Image aufbessert und wieder mehr Opel verkauft werden ist das doch der richtige Weg.
Der nächste Schritt ist der Autopilot, dann läßt sich die vernetzung auch besser bedienen. Und wenn man ehrlich ist, in 25 Jahren gehöre ich zur 75+ und wenn dann mein Auto von alleine den weg findet, bedarfs wenigstens keiner Führerscheineignungsdiskussion mehr.
Bisher hat Technologie im Grundsatz die Lebenssituation des Menschen verbessert.
Wenn wir uns dem technologischen Fortschritt verschliessen, dann sind wir alt. Frühere Generationen waren auch neuer Technologie gegenüber skeptisch, die heute selbstverständlich ist, Telefon, Fernseher, Flugzeug...
Lenkradheizung: ich kenne keine Frau, die das im Adam, Mokka oder Astra erlebt hat, die das anschließend wieder missen möchte.
Ich find´s geil, ins kalte Auto zu steigen und noch bevor die Heizung richtig warm ist schon warme Nieren von der Sitzheizung zu haben. Das Navi hilft mir in fremden Städten durch das Strassennetz, ich habe auf einmal nicht auf einem Tonträger nur noch 10 Musikstücke, sondern Hunderte, dann noch sortiert wie ich es gerade brauche, Alben, Interpreten, Genre, Titel, war das früher mühselig, das Stück zu suchen, was man hören wollte und die meiste Zeit der Fahrt ging mit Kassettenspulen drauf.
Rechts neben dem Lenkrad beim Adam gibt es einen Spassknopf -Citymode-, die Lenkung wird so leichtgängig, dass jeder Kreisverkehr und jedes Abbiegen zum Spass wird, autoscootergleich.
Meine absolute Lieblingsfunktion ist "Dach-ab-in-den-Kofferraum" und wenn man mit mehreren Fahrzeugen unterwegs ist, ist Kommunikation heutzutage kein Ding mehr. Wir haben mit 18 davon geträumt und konnten uns gerade mal so etwas wie CB-Funk vorstellen, in Sprachqualität und Reichweite kein Vergleich.
Und selbst die Assistenzsysteme, die die Fahrt sicherer machen, habe ich mittlerweile schätzen gelernt. Wer mal auf einem Fahrsicherheitstraining Traktionskontrolle und ABS abgeschaltet bekommt und dann an Extremsituation sich ranpirscht, weiß auf einmal wieder, was Heckausbrechen heisst.
Klar ist das auch narrensicherer geworden, aber es hilft auch Unfälle zu verhindern oder glimpflicher ausgehen zu lassen.
Ich mag auch das handgemachte, auch beim Fahren und fluche, wenn die Handbremse elektrisch ist und nicht mehr zur Fahrunterstützung rangezogen werden kann oder die Einspritzung weggenommen wird, wenn Gas und Bremse gleichzeitig getreten wird, aber unsere Alltagsautos sind halt auch keine Rallyekisten.
Pflegen wir das alte, denn das ist Geschichte und gehört dazu und seien wir den modernen Zeiten aufgeschlossen, vielleicht hilft uns das dabei, tatsächliche Fehlentwicklungen, die unserer echte, nicht unsere fahrerische Freiheit einzuschränken drohen, zu erkennen und Einhalt zu gebieten.
Sorry für den langen Text, aber mir war gerade danach.
Gruß in die Runde