Ein Resümee
Als Nachfolger, für einen Kadett E 2,0i Caravan, in dem eine Dame ihren Wagen geparkt hat, kam viel infrage. Doch ein Fahrzeug, welches durch ausreichend Platz, guter Substanz (gerade bei Opel) und kräftigem Motor hervor stach, musste ich mir mal genauer ansehen.
Einen Senator B 3,0i 24V BJ. ´92.
Gerade mal ca 223tkm gelaufen, 2. Hand, ein paar Extras, wie Klima, el. Fensterheber und das nur 50Km von hier entfernt.
Dieser sollte es werde. Und somit durfte ich diesen Wagen genau einen Tag vor Weihnachten, mein eigen nennen. So gesehen, mein mir selbst gemachtes Weihnachtsgeschenk
Schon ziemlich schnell merkte ich, dass es ein Wagen ist, den einige Leute zu schätzen wissen.
Denn es kam immer wieder vor, dass Leute mich darauf angesprochen haben.
Denke, so etwas passiert einem mit nem Golf nicht
Die Zeit verging, der Ölverbrauch stieg und somit habe ich mich zu einer kleinen Überholung des Motors entschieden.
Opel: Revison eines 3,0i 24V ( C30SE )
Natürlich folgten in der Zeit auch immer wieder kleiner Schweißarbeiten an der Karosse und hier und da mal ein paar neue Verschleißteile.
Doch eigentlich nichts, was der Rede wert ist.
Egal ob Urlaub Sommer oder Winterurlaub in Österreich, Kurzurlaub in Holland, oder an der Nordsee.
Der Senator trat diese Strecken immer zuverlässig an und trotz seinem Alter und der etwas größeren Maschine, reichten ihm bei Strecken auf der Bahn bei 120 Km/H gerade mal 7,9 Liter auf 100 Km (mein niedrig Rekord )
Doch es blieb ein Opel der Frühen 90er, welcher innen mehr Rost hatte, als man sich es wünscht.
Von einem Tüv zum nächsten wurde es immer mehr. Egal wie gut man den Rost raus geschnitten hat.
Letztere Rep. musste ich in einer Mietwerkstatt ausführen und somit litt die Qualität dieser Schweißarbeiten, da diese bis Feierabend erledigt sein mussten.
Einen kompletten Radlauf einschweißen, kam somit nicht in Frage.
Nach langem überlegen stand für mich dann fest, dass es so nicht weiter gehen kann.
Ein Wagen, von dem es nicht mehr viele gibt, sollte man doch versuchen zu erhalten und wenn es nicht geht, jemanden die Chance geben, der dies kann.
Nach kurzer Zeit im Netz meldete sich dann auch jemand. Er wollte mehr Fotos, stellte Fragen und sagte dann kurz und knapp eines Abends am Telefon "ok, ich nehme den"
Es wurde ernst...
Schnell musste ein Nachfolger her. Was zeigte, wie sehr ich an dem Senator hing.
Nichts ist gut genug. Zu klein, zu schwach usw.
Zum Schluss ist es dann ein B Omega geworden. Zwar sollte es was neueres werden, doch die Ähnlichkeit zum Senator hat gewonnen
Die Kaufabwicklung war etwas ungewöhnlich. Der Käufer kam aus Bayern ca 550Km von hier entfernt. Er hatte mir nur anhand der Bilder und meiner Aussagen eine gute Anzahlung als Sicherheit überwiesen.
Nach der Abmeldung schickte ich Ihm alle benötigten Unterlagen für ein Kurz-Kennzeichen.
Am Freitag stieg er um 8:40 Uhr in den Zug und war um 15 Uhr in Wuppertal.
Alles angucken, eine Probefahrt, welche für ihn aber sehr schwierig war, denn er stieg von Automatik auf einen Schalter mit Sportkupplung um
Kam mir vor wie ein Fahrlehrer. "Etwas mehr Gas, langsamer die Kupplung kommen lassen...."
Um 23.15 Uhr war der Käufer mit dem Senator ohne Probleme (wie soll es auch anders sein) zu Hause angekommen.
Wieso der ganze Text? Vielleicht um das alles zu verarbeiten. Oder einfach nur zu zeigen, dass ein alter Opel auch was besonderes sein kann.
Aber auch als Antwort für all die, die mich gefragt haben, wieso ich den abgebe.
Es war eine schöne Zeit, doch es muss weiter gehen.
Und nach 7,5 Jahren einen Wagen zu verkaufen, wo man mehr Geld beim Verkauf bekommt, als man bei der Anschaffung gezahlt hat, schafft man auch nicht mit jedem Wagen
LG
Sebastian