Ich fange mal klein an:
X16SZ/R: Super robust, nie Probleme gehabt, weder mit Ölverbrauch noch betriebstechnisch, nur ab und zu gehen mal die Thermostate über den Jordan, die sind hier blöde zu erreichen, weil der Zahnriemen runter muss. Aber Schrauberfreundlich.
bis auf die Leistung. Dafür sind sie sparsam.
C16SE: wie oben, nur das ich den Leistungsverlauf etwas besser finde als bei den Zentraleinspritzern, und die Modifizierbarkeit bezüglich E85-Sprit ist deutlich besser weil es eine viel größere Auswahl an Einspritzventilen gibt.
@**Se den C16SE gab es im Astra F, im G heisst er doch Z16SE, oder? Würde mich wundern, wenn es C-Motoren im Astra G gegeben hätte. Beim C-Motor waren die Nockenwellenprobleme nicht sehr häufig, kamen eher selten vor. Beim Z hat mein Schwiegervater das Problem bei 65tkm gehabt.
X16XEL: Um Autos mit diesem Motor mache ich einen großen Bogen. Die meisten sind Ölvernichter, sind dafür sparsam im Spritverbrauch. Wenn mir ein Auto mit diesem Motor angeboten wird, lehne ich prinzipiell ab. Daran zu schrauben ist ein Krampf, besonders im Astra F. Der einzige, den ich davon mal hatte, brauchte nach einer neuen Kopfdichtung wegen hohem Wasserverbrauch plötzlich Öl, und zwar einen Liter auf 50km mit der zugehörigen Ölfahne. Ich hab das Auto weggeschmissen, da vesenkt man nur sein Geld und hat nach einer größeren Reparatur mehr Probleme als vorher. Ständig verkokte AGR-Ventile. Mir sind bisher nur 2 Motoren bekannt, die kein Öl vernichteten, bei über 200tkm. Diese Motoren waren aber auch frisch überholt mit dem vollen Programm wie Schaftdichtungen und Kolbenringen und allem was dazu gehört. Was aus diesen Motoren geworden ist, weiss ich nicht, die Autos wurden nach der (teuren) Reparatur abgestoßen. Beides Astra G.
C20NE: Stabil, relativ unkaputtbar, preiswert zu Warten und zu reparieren, gutes Drehmoment untenrum und relativ Schrauberfreundlich. Was mich an diesem Motor nervt: 8V-typisch bescheidener Leistungsverlauf (gilt auch für die kleineren 8Ventiler), ab 4500rpm extrem zähe Beschleunigung. Lausige Diagnosefähigkeiten (wie die anderen C-Motoren auch). Das schlimmste ist die Verteilerzündung mit recht teuren Ersatzteilen (Verteilerkappe 45€!!) und die Fehleranfälligkeit im Hochspannungsbereich kann ziemlich nerven. Gibts hier Probleme, tauscht man am besten alles von Spule über Kabel, Kappe, Läufer, Kerzen. Gilt auch für den C18NZ. Der C20NE kann sparsam und lässt sich gut auf E85 modifizieren. Manch einer frisst Lambdasonden wie nix gutes, gibt auch Montagsmotoren, die ohne ersichtlichen Grund plötzlich ihre Pleuellager zerfetzen und daraufhin heiss laufen - Grund ist hier meist die Ölpumpe, die bei gewisser Laufleistung einfach keinen ausreichenden Druck mehr bringt. Einer meiner C18NZ (dieselbe Ölpumpe) hat sich ebenfalls auf diese Weise zerlegt. Resultat ist ein teurer Wiederaufbau des Motors, besser man tauscht hier einfach die Maschine gegen eine gebrauchte, denn die gibts recht preiswert. Das schlimmste am NE ist allerdings, das man diese Motoren einfach nicht vernünftig dicht bekommt, wenn man Originalteile nimmt. Die Korkdichtungen halten nicht das, was sie versprechen, da ist man eigentlich ständig am wechseln. Grade bei der Ölwanne ist das nervig, weil da 2 Dichtungen übereinanderliegen, mit dem Schwallblech dazwischen. Hier muss man dann auf X20XEV-Teile zurückgreifen und muss beten, das die Ölwanne nicht verzogen ist. Beim Ventildeckel müssen manche Motoren zu jedem Ölwechsel ne frische Dichtung haben, weil sie einfach nicht dicht halten. Wem ein Ölverschmierter Motor egal ist, der fährt sicher ganz gut mit einem NE, ich will davon keinen mehr fahren. Habe selbst noch einen hier liegen, den ich verschenken würde, aber selbst geschenkt will den irgendwie keiner mehr haben. Das spricht Bände.
X20XEV: Zu diesem Motor habe ich in anderen Threads bereits alles gesagt. Ich fahre diesen Motor in den meisten meiner Autos, die gute Diagnosefunktion gibt zuverlässig die richtigen Fehler bzw. Folgefehler aus, der Motor ist sparsam, bei mir braucht keiner nennenswert Öl, und wenn, Kopf runter, neue Schaftdichtungen rein, weiter gehts. Das ist ne Arbeit von einem Tag, und man hat dauerhaft Ruhe. Ohne groß zu suchen. Wenn man das AGR stillegt mittels Dichtung, hat man auch hier keinerlei Probleme mehr. Wer einen gebrauchten kauft, wechselt kurz die Ventildeckeldichtung, und hat dann auch über Jahre seine Ruhe. Der Leistungsverlauf taugt sowohl in der Stadt als auch auf der Autobahn und der Landstraße. Wenn mal ein Sensor defekt geht wie LMM oder NWS, kurz auslesen oder ausblinken (Ja, das geht auch mit der OBD), Sensor wechseln, Ruhe ist. Bei den häufig auftretenden Krümmerrissen wechselt man direkt auf einen Fächerkrümmer, und hat das Problem nicht mehr, ebenso reisst kein Bolzen mehr ab. Zahnriemenwechsel alle 60tkm ist zwar relativ kurzer Intervall, dafür aber auch schnell erledigt, egal ob längs- oder Quereinbau. Im Omega ist der Motor recht müde wegen des hohen Fahrzeuggewichts, im Vectra ist der Motor deutlich sportlicher, und im Astra geht er richtig gut, wenn ein entsprechendes Sportgetriebe verbaut ist. Bei endlos langen Schongetrieben wird auch der C20XE Müde.
C20XE: Zunächst: Viele schwören auf diesen Motor und kommen mit Totschlagargumenten, worüber ich lache. Der Motor ist nicht schlecht und war seiner Zeit weit voraus. Aber auch für diesen Motor ist die Zeit abgelaufen. Diagnosefunktion bäh, Zündung dasselbe wie beim NE, der Motor ist einfach nicht mehr Zeitgemäß. In einem alten Kadett oder Calibra, wegen mir auch Astra F ein Motor, mit dem man ballern kann als gäbe es kein morgen. Wenn man den Motor denn fit hält. Zahnriemenprobleme gibt es hier und da, ich hatte mehr Motoren mit krummen Ventilen vor mir als funktionierende. Weil an der Wartung gespart wurde, aber da kann der Motor ja nichts für. Für mich persönlich ist der Motor was für Liebhaber, ich selbst fahre keinen davon. Zu alt, wie auch alle anderen C-Motoren. Meine persönliche Meinung. Ich hab ihn nicht gerne für Reparaturen da. Der einzige Kollege, der einen fährt, geht in seine Stammwerkstatt damit, ich mach daran nix mehr. Er weiss das ich auf die alten Dinger keine Lust mehr habe.
Zu den Reihensechsern und V6 enthalte ich mich, weil mir da die Erfahrungen fehlen. Da taste ich mich grad ran, zumindest an die V-Motoren. Bei den Reihensechsern werde ich wohl gar keine Erfahrungen mehr machen - auch zu alt für mich. Ich gucke lieber nach vorne, egal wie gut der eine oder andere damals gewesen sein mögen. Deren Tage sind gezählt, auch wenn manch einer drauf schwört. Behaltet die alten Motoren in guter Erinnerung. Einen C20XE oder C30SE dürften nur die wenigsten im Alltag, beim Berufspendeln oder für lange Reisen nehmen. Und wenn, dann ist es doch auch schön.
Teure Motorschäden hatte ich bisher bei C18NZ, C20NE, C14SE, C20XE, X16XEL und einem X20XEV, der aber wieder läuft und schnell repariert war. Bei den C-Motoren hat eine Reparatur nie gelohnt, weil das Auto drumherum auch morsch war.