"Mini" Blog von meinem Vectra A

Da mein Vectra den einen oder anderen gefallen hat und auch der Vorschlag eines eignen Threads zu ihm auf Gefallen gestoßen ist, dachte ich mir das ich mal ein bissel mehr zu ihm schreibe und hin und wieder Updates poste.

Los gehts.....

Also hier noch einmal die blanken Fakten, Vectra A GL 1.6i, 75 PS, Baujahr 1990, KM-stand: 159.700 (06/16), Ausstattung: nicht vorhanden (nein Spaß er hat halt Grundausstattung aus der Zeit dh. manuelle Spiegel, Fensterheber, Schiebedach und keine Servo - aber was nicht dran ist kann auch nicht kaputt gehen. )

Jetzt mal seine Geschichte ein wenig im Detail. Gekauft wurde er von meinem Opa im Mai 1997. Die Freude hielt aber nur von kurzer Dauer, denn ein Vierteljahr später hatte er seinen ersten Unfall, Vorfahrtsmissachtung eines anderen Verkehrsteilnehmers. Das Ganze war aber zum Glück nur ein Blechschaden. In dieser Zeit begann auch mein erster Kontakt zu ihm, mein Opa musste den kleinen Philipp (das bin ich ) zum Kinderarzt fahren. Es soll aber nicht die letzte Fahrt gewesen sein. Unzählige Kilometer bin ich hinten rechts in meinem Kindersitz mitgefahren egal ob in den Urlaub , auf einen Tagesausflug, zur Eisdiele oder auch in den Kindergarten. Der Vectra blieb die ersten Jahre original was sich aber über die späteren Jahre leider änderte. Es kamen ein paar Sünden die da wären, LED-Tagfahrlicht, eine Auspuffblende oder auch (nicht funktionierende) elektrische Nachrüstfensterheber.
Mein Opa verstarb 2012. Meine Oma die keinen Füherschein hat, brachte es aber nicht übers Herz ihn zu verkaufen. Somit stand er erstmal eine Weile in seiner Garage und wurde nur hin und wieder bewegt. Doch gerade wenn wenig gefahren wird passiert das meiste - im Dezember 2012 fuhr ein Schneeschieber hinten drauf -> Diagnose: wirtschaftlicher Totalschaden. Doch wieder war es keine Option ihn abzugeben. Also wurde er mehr oder weniger gut von einer Werkstatt "nebenbei" repariert. Und er blieb weiter in Familienbesitz. Unter heutigen Bedingungen wurde er wie erwähnt eher Semiprofessionel repariert - unter genauerem Hinsehen hat die Heckklappe einen leicht anderen Metallfarbton, außerdem ist das Heckblech auch kein Meisterwerk geworden.
Dann war es endlich soweit und ich hatte meinen Führerschein (2013) und er wurde mir vererbt. (Kleine Anekdote nebenbei , mit meinem Vectra hab ich auch meine ersten Fahrversuche gemacht, ich entschuldige mich für die eine oder andere Quälerei ) . Und mit dem "Besitzerwechsel" begann seine Schonzeit, die ersten Jahre musste ich nie wirklich große Distanzen bewältigen - die ersten 2 Jahre bin vielleicht max. 600km gefahren. Doch der erste Schock kam relativ früh. Beim Waschen fiel mir ein wenig Rost am Unterboden auf. Ich machte einen Termin bei meiner Werkstatt des Vertrauens, lies ihn ein paar Tage da und dann kam die ernüchternde Nachricht, Batteriefach, Spritzwand vorn, Federteller hinten, Heckblech hinten, Unterboden usw. -> alles vom Rost befallen und das nicht zu wenig. Wieder kam nie die Frage auf ihn abzugeben sondern meine Oma grief mir finanziell unter die Arme und es wurde alles schön beseitigt.
Und seit 2015 wurde er dann immer mehr zurückgerüstet also hin zum Originalzustand.
Als erstens entfernte ich die hässliche Auspuffblende (fragt mich nicht was er sich dabei gedacht hatte), später kamen die TFL weg und ersetzte die zerschnittene Stoßstange durch eine neue Originale mit Nebelscheinwerfern.
Außerdem bekam er im Mai eine neue Kupplung mit allen umliegenden Teilen, Grund war ein defektes Ausrücklager.
Was dieses Jahr noch ansteht ist ein neuer Himmel (einen nagelneuen habe ich schon da), der Alte löst sich in seine Bestandteile auf sowie neue Türpappen vorn - die Türpappen müssen neu weil die oben erwähnten Fensterheber anbohrt wurden. Die kamen wieder raus und die Löcher blieben, zu all dem dachte mein Opa sich aus (optischen?!) Gründen Aufbügler drüber zu machen um die Löcher zu verdecken. Das klappte ja auch nur sehen die Aufbügler noch viel schlimmer aus als 3 kleine Löcher .
Wenn ich das gemacht hab kommt außerdem noch dieses Jahr ein originales Opel Kasettenradio rein. Der Clou an der Sache, es wird umgerüstet auf einen AUX - Eingang mit zusätzlicher USB Buchse zur Stromversorgung für Handy etc. Die AUX Buchse will ich mir ins Handschuhfach legen und an diese soll ein Bluetooth Empfänger. Und wer hat bitteschön heutzutage ein Kassettenradio mit Bluetooth Außerdem soll im gleichen Zug eine elektrische Antenne reinkommen, mit manueller Betätigung im Aschenbecher.
Wenn das alles gemacht wurde, steht er wieder völligst original da und könnte eigentlich als Anschauungsobjekt zum Opel Händler quasi eine Neuwagenablieferung der 90er, denn das damalige DIN-Kennzeichen hat er immer noch
Könnte mir nie vorstellen ihn abzugeben, weil an diesem Auto hängen nicht nur Gefühle sondern auch Erinnerungen.

So und jetzt plauder ich einfach nochmal ausm Nähkästchen, klar steht er nicht da wie ein Museumswagen aber sollte nicht vergessen werden, dass er immerhin 22 Jahre ein Alltagsauto war. Wenn man sich das aber wiederum ins Gedächtnis ruft dann steht er schon sehr gut da für das Alter. Außerdem bin ich mal gespannt wie sich der Vectra A so als zukünftiger Oldie macht. Wird er ein Klassiker werden oder nur ein Randmodell - für mich ist der Vectra A ein Klassiker, denn selbst unter heutigem Aspekten ist ein noch gut Alltagsfähig. Was er mittlerweile schon hat oder besser gesagt nicht mehr hat, dass ist eine Ersatzteileverfügbarkeit. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es ein Krampf war die Stoßstange, den Himmel bzw. die Türpappen zu bekommen. Neuteile sind mehr oder weniger schon richtige Glückstreffer.

So das wars erstmal, wer Fragen, Anregungen etc. hat einfach mir mitteilen.