Welches Betriebssystem nutzt ihr?

Hallo zusammen,

heute mal etwas völlig anderes, und mal so gar nicht Opel- oder sonstwie Autobezogen. Bitte lest es komplett MIT dem Nachtrag durch, denn ich vertrete hier eine relativ radikale Meinung. Ich habe viel zu diesem Thema in verschiedensten Foren gelesen, und da wurde sich regelrecht an die Wäsche gegangen wegen der verschiedenen Ansichten. Bitte bleibt friedlich. Denn dann sind wir wohl das einzige Forum im Internet, wo dieses Thema sachlich diskutiert wird. Danke euch.


Ich selbst bin ja ein Verfechter von Windows 7, was auf meinem Gaming-PC läuft, und das sehr gut und Hardwarebedingt auch sehr schnell. Mit den Kacheln von Windows 8 konnte ich mich nie anfreunden. Das war auch schon ein gewisses Problem beim Kauf meines Laptops, denn schon zu der Zeit (Ende 2012 war das glaub ich) musste man Neuerechner + Windows 7 mit der Lupe suchen. Mein alter Fujitsu Siemens hatte nach 7 Jahren so seine Macken, und als das Netzteil kaputt ging, musste was neues her. Bis dahin war ich mit Windows Vista unterwegs, und war hochzufrieden. Ich weiß gar nicht, warum darüber immer so gemeckert wird, zumindest bei mir hat es immer genau DAS gemacht, was es sollte, und lief sehr stabil. Ich erinnere mich nur an einen einzigen Absturz. Also kam ein HP ProBook 4730s mit Windows 7 zu mir, und als ich nach einem Jahr den Lüfter tauschen musste, hab ich geflucht. Beim Fujitsu Siemens nach dem Öffnen des Deckels nur 2 Schrauben gelöst, und man hatte den Lüfter in der Hand. Den HP muss man KOMPLETT zerlegen, ich habe 3 Stunden gebraucht. Mal sehen, der Lüfter macht schon wieder Probleme, mal sehen wie lang ich nächstes Mal brauche.

So ging also die Zeit mit Windows 7 ins Land, und Microsoft versprach Windows 10 für kostenlos. Ich habe es runtergeladen, auf dem HP Laptop getestet, und was soll ich sagen? Ich war echt entsetzt. Windows 10 ist das Grauen in Binärform. Ich konnte nicht mal ein einziges Programm installieren, es hagelte Abstürze, das Ding fror nur noch ein, und wenn es denn mal lief, war es Lahm wie eine Schnecke. Auf Sandpapier. Festgeklebt. Reaktionen auf Mausklicks erfolgten frühestens 5 Sekunden danach, so machte nicht mal das Surfen im Internet Spaß. Also runter wieder mit dem Dreck, Platte formatiert, und eine saubere Neuinstallation mit Windows 7. Er war von nun an wieder so flink wie zuvor. Alles einwandfrei. Ich frage mich noch immer, wie ich auf Windows 10 hereinfallen konnte, zumal auch Datenschutztechnisch Windows 10 die reinste Katastrophe ist.

Ja, richtig gehört. In den Datenschutzbestimmungen steht es wirklich so drin: Microsoft behält sich vor, Mikrofonaufnahmen, Tastendrücke, Informationen über persönliche Daten und Dateien, Webcam-Bilder und all sowas an sich selbst zu senden, auszuwerten, und nach eigenem Gutdünken auch an Strafverfolgungsbehörden zu übermitteln. Mit anderen Worten, Windows 10 ist Überwachung in ihrer reinsten Form, die StaSi damals war ein Dreck dagegen. Das lasse zumindest ICH nicht mit mir machen. Und wer jetzt sagt, er habe nichts zu verbergen, den bitte ich, mir die Nacktbilder seiner Frau an meine E-Mailadresse zu senden. Und die Kontodaten mit PIN. Mal im Ernst, JEDER hat etwas zu verbergen, und NIEMAND kann mir weiß machen, er könne auf jegliche Privatsphäre verzichten. Natürlich hat jeder etwas zu verbergen. Auf fremden Klos schließt ihr doch auch die Türe ab oder?

Je tiefer ich mich in das Thema Windows und Datenschutz eingearbeitet habe, desto erschrockener wurde ich. Und ich tat das von zwei Windows 7-Rechnern aus. Eigentlich von dreien, denn meine Frau nutzt ebenfalls Windows 7, nachdem auch ihr Vista-Laptop das Zeitliche gesegnet hat (Mainboardschaden). Noch dazu kam die immer aufdringlichere Werbung für Windows 10.

Jetzt muss ich dazu sagen, ich habe meinen Laptop am Bett und lasse ihn auch des Nachts laufen, weil ich zum Einschlafen meist irgendwelche Dokus auf Youtube laufen lasse oder Webradio höre. Und so kam es, das ich kürzlich gedankenversunken am einschlummern war, während Youtube mir irgendeine Doku über Atomkraftwerke abspielte. Und dann passierte es: es wurde schlagartig totenstill im Raum, nur das Surren des Lüfters hörte ich noch. Ich öffnete ein Auge, und die Festplatten-LED signalisierte mir, das irgendwas los ist - ständig Zugriffe aufs Dateisystem. Hääääh - dachte ich mir, klappte den Deckel hoch, und er war munter dabei, ein Windows 10 - Setup durchzuführen.

"Was zum Fick geht denn hier ab???" schnauzte ich meinen Rechner an, wohlwissend, das ihn das nicht davon abhalten würde, mir nun zum zweiten mal diesen beschissenen Dreck zu installieren. Ich war hell wach und völlig perplex. ICH HABE KEINE ZUSTIMMUNG GEGEBEN!!! Als er dann irgendwann wollte, das ich die AGB akzeptiere, habe ich ganz bewusst auf "Nein" geklickt, um wieder zu Windows 7 zurückzukehren und das Setup rückgängig zu machen. So einem Schund stimme ich doch nicht ein zweites Mal zu! Und dann kam was kommen musste: "Sie können nicht zu Windows 7 zurückkehren", wohl weil das Setup kein Backup angelegt hat. Ich war nicht nur sauer, ich war richtig wütend.

Am nächsten Tag habe ich meine Daten gesichert, und wieder mal die Platte geputzt und Windows 7 neu aufgesetzt. Dabei ging natürlich fast ein ganzer freier Tag drauf, danke Microsoft!!! Als das so weit wieder alles in Ordnung war, habe ich angefangen zu recherchieren, und ich habe nicht schlecht geguckt, als ich im Internet auf weltweite Foreneinträge und Youtube-Videos gestoßen bin, wo andere Nutzer ebenfalls darüber klagten, das sie nun Windows 10 auf ihrem Rechner haben, ohne das zu wollen. So wie es aussieht, hat Microsoft ganz tief in die Trickkiste gegriffen, um nun auch dem letzten, der ihren Scheiß nicht geschenkt haben will, dieses beschissene Betriebssystem reinzuwürgen.

Wer mal ein wenig Googelt nach dem Windows-Update "KB3035583", Windows 10 Zwangsupdate, etc. wird einige Möglichkeiten finden, dieses Zwangsupdate zu verhindern.


Microsofts Geschäftsgebaren, nun den Leuten ungefragt ein völlig verwanztes, instabiles und langsames Betriebssystem reinzudrücken, was viele nicht mal haben wollten, hat bei mir nun zu einem Umdenken geführt. Ich bin immer noch der Meinung, mein Rechner gehört mir. Ich habe dafür bezahlt, nutze ihn, und möchte auch selbst darüber Verfügen, ob ich da nun Windows 95, 98, SE, ME, NT, 2000, Vista, 7, oder auch 8/8.1 oder Windows 10 drauf habe. Das ist MEINE Hardware, ICH Sage, was darauf läuft, und kein anderer, schon gar nicht Microsoft.

Ich habe immer schon gerne mit Windows gearbeitet, ob damals mit 3.11 oder zuletzt mit Windows 7, inklusive alle Versionen dazwischen. Ich wurde nie nennenswert bevormundet, und das, was ich installiert habe, hat auf Anhieb funktioniert. Da hat das System noch mir gehört. So wie ich es erwarte, wenn ich mir etwas kaufe, wofür ich mein Geld ausgebe. Aber da Microsoft nun meint, mir ihr neues System aufzudrängen und meint, es mir ungefragt in die Fresse klatschen zu müssen, wende ich mich jetzt von Microsoft ab. Ich habe mit MS-DOS 6.22 angefangen, das kennen viele heute nur noch vom Hörensagen. Aber da das ein 16Bit-Betriebssystem ist, ist es heute natürlich nicht mehr zu gebrauchen. Vor zehn Jahren habe ich mal SuSe Linux ausprobiert und war eigentlich zufrieden, außer das meine Spiele nicht drauf liefen. Ansonsten habe ich da nichts vermisst, bin allerdings wegen der Spiele wieder auf Windows (damals XP) zurückgewechselt.

Heute habe ich Windows 7 auf dem Gaming-PC, eben wegen der Spiele, und ich habe den Rechner abgesichert gegen Microsofts Zwangsupdate. Mein Laptop läuft auf der heutigen, aktuellen Version von OpenSuSe, nämlich Leap 42.1. Fürs Internet reicht das völlig aus, auch für Bildbearbeitung oder Office-Aufgaben. Es lässt heute echt keine Wünsche mehr offen, und für mich als Privatanwender hat es noch den Vorteil, es gibt keine nennenswerte Anzahl an Viren und Trojanern für dieses System. Vor allem läuft das OpenSuSe auf meiner Hardware, namentlich das HP Notebook. Windows 10 hatte nichtmal Treiber für das Touchpad oder den USB 3.0-Anschluss. Geschweige denn einen vernünftigen Grafiktreiber, 800x600 ist auf einem 17 Zoll Notebook echt beschissen.

Ich bin zufrieden mit meiner Konfiguration, und auch meine Frau würde gern ihren ASUS-Laptop mit dem Linux-System betreiben, da muss ich die nächsten Tage dann mal dran. Für den Gaming-PC kommt Linux nicht in Frage, denn von meinen 42 Spielen laufen grade mal 11 auf dem Linuxrechner, das wird noch dauern, bis Steam so weit ist. Also bleibt da das Windows 7. Währenddessen werde ich mich in Zukunft nun tiefer mit der Materie "Linux" auseinandersetzen, denn ich denke, hier wird die Zukunft liegen. Als ich es 2006 zum ersten Mal probiert hatte, war es mir zu kompliziert, eher eine Bastellösung, aber heute muss ich sagen, es ist wirklich erwachsen geworden.

Was habt ihr? Seid ihr zufrieden? Was würdet ihr alternativ gern machen? Oder kann alles so bleiben wie es ist?



kleiner Nachtrag:

Es wird sicher den einen oder anderen geben, der mit Windows 10 klar kommt. Es wird auch sicher den einen oder anderen geben, auf dessen Hardwarekonfiguration Windows 10 ausreichend schnell und vielleicht sowas wie stabil läuft. Und es gibt sicher auch diejenigen, die "nichts zu verbergen haben". Denen sei gesagt: Hey, wir sind nicht unbedingt einer Meinung, deswegen können wir trotzdem friedlich miteinander umgehen. Ich habe kein Problem mit Euch als frischgebackene Windows 10-Nutzer. Wenn ihr zufrieden seid, ausgehorcht zu werden, nur zu, ist nicht mein Problem. Völlig in Ordnung. Aber meine Erfahrungen mit dem Zwangsupdate, und meine mehr als nur ausführlichen Recherchen zu Windows 10 pro/contra lassen zumindest für mich nur einen Entschluss zu. Weg von Microsoft. Das Vertrauen ist im Arsch. Und nein, bei Apple ist es scheinbar auch nicht besser, was man so liest. Linux ist für mich der Weg des geringsten Übels. Ihr dürft sehr gerne anderer Meinung sein.