Vorstandswechsel bei Opel
Mit großer Überraschung las ich gestern vom Rücktritt des sympathischen Vorstandschefs Karl-Thomas Neumann. Der studierte und promovierte Elektrotechniker hatte das Amt vor etwas über vier Jahren in einer der schwierigsten Zeiten, die von Übernahmeverhandlungen und Werkschließungen georägt war. Die schlimmsten Imageprobleme sind längst überwunden, und inzwischen konnte er Opel wieder zu einem attraktiven Anbieter mit moderner Produktpalette aufwerten. Mit einer wahren Modellflut auch kleiner Fahrzeuge hat man dem MQB von VW tolle Lösungen entgegen zu bieten. Die neuen SUV, Mini-SUV und X-Modelle zeigen, wie schnell man aus unglücklichen Lösungen wieder herausfand. Astra und Insignia haben die Altlasten ihrer Vorgängermodelle abgelegt.
Nach sechs Jahren bei Motorola leitete er ab 1999 die Konzern-Elektronikforschung bei VW und wirde später bereichsleiter. Als Chef des Autozulieferers Continental bewies er, ein größeres Unternehmen führen zu können und übernahm die gesamte Automotive-Sparte von Siemens-VDO. Es folgte eine Station bei Conti als Technikvorstand und später Vorstandsvorsitzender. 2009 ging er zurück zu VW und leitete das Chinageschäft des Volkswagen-Konzerns, bis er im März 2013 Vorstandsvorsitzender bei Opel wurde.
Nun folgt ihm -wie bei Audi- ein Finanzmanager. Das muss für Opel nicht schlecht sein, birgt aber auch heftige Sanierungsrisiken. "KTN" wünsche ich alles erdenklich Gute auf seinem weiteren Weg. Er wird sicher wieder im Bereich der Elektromobilität auftauchen, vermutlich ein drittes Mal bei VW.