Die Oldtimer von Opel- Teil 2: Ascona A
Heute möchte ich den nächsten Blick zurückwerfen auf Modelle, die unsere Marke in den 70-ern deutlich nach vorne brachte. Dabei habe ich besondere Erinnerungen an den Ascona A- nicht nur weil er in der Kadett-Ära ein völlig neues Modell war, sondern auch weil er mein Fahrschulauto war! Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt bereits am Ende seiner kurzen Karriere war, die nur November 1970 bis Juli 1975 währte (mein Fahrschulzeit ging von Juli-Oktober 1975). Damals war so ein Ascona tatsächlich der Mittelklasse zugeordnet, denn er wurde zwischen dem Kadett und dem Rekord gegen Ford Taunus positioniert- als Nachfolger des nur wenige Jahre produzierten Opel Olympia A (im Grunde nur ein Luxus-Kadett). Auch die Motoren stammten im wesentlichen von Kadett und Rekord ab. Daneben bot Opel nur noch die Spitzenmodelle Commodore sowie die "KAD" an (Kapitän/Admiral/Diplomat) an.
Gerade angesichts der häufigen Modellwechsel beim Rekord wurde die Lücke zwischen Kadett und Rekord immer größer und bot so Platz für eine eigene Modellreihe, die tatsächlich ebenfalls als "Neue Klasse" bezeichnet wurde (wie zuvor bei BMW). Und dann darf hier natürlich nicht vergessen werden, dass der Ascona von Geburt an einen viel prominenteren doch technisch identischen Zwilling hatte: Den ersten Manta, der aufgrund der Erfolge vom Ford Capri ebenfalls dringend im Programm benötigt wurde. Insgesamt wurden von diesen beiden Modellen beachtliche 1,2 Mio Fahrzeuge gebaut!
Den Ascona A gab es von Beginn an als zwei- und viertürige Limousine sowie als -unverständlich- nur dreitürigen Caravan. Hier zeigte sich, dass er eigentlich als Kadett C auf die Welt kommen sollte: Auch den gab es im Gegensatz zum Vorgänger nur dreitürig. Und dann wurde er auch noch als "Der Außenseiter" beworben- welch ein Missgriff der Marketingabteilung! Dabei wollte man die Ausstattungs- und Motorisierungsviefalt zum Ausdruck bringen: 12S, 16N/S, 19S boten zwischen 60 und 90 PS ein breites Spektrum. Die Spitzenversion "Asona SR" war zeitlos elegant und "sportlich" zugleich positioniert.
Die Limousine kam auf 4,12 m Länge und 1,62m Breite- also kaum mehr als beim Kadett B. auch der Radstand war fast identisch. Und doch wirkte der Ascona viel größer und luftiger als der "kleinere" Kadett B, was am größeren Frontgrill und an den größeren Fensterflächen lag. Insgesamt ein tolles Auto in seiner Zeit- und doch nahezu vergessen. Wenn man nicht gerade seinen Führerschein darauf machte.