Opel und "Stellantis"
Der im Dezember 2019 neue entstandene Mega-Konzern Stellantis führt zwei große zuvor fusionierte Autokonzerne zum dann Viertgrößten der Branche zusammen. Hatte Fiat aus Angst vor feindlicher Übernahme noch mit Chrysler fusioniert (erstaunlich, dass den Italienern gelang was Daimler mit seiner "Hochzeit im Himmel" seinerzeit nicht schaffte!), war die Integration von Opel in die PSA-Gruppe schon eher problematisch. Denn unter den Marken Citroën, DS, Opel/Vauxhall und Peugeot gab es bereits genügend Überschneidungen in der Modellpolitik. Gut für Opel: Sie kamen endlich aus der amerikanischen Klaue heraus.
Schlecht für Opel: Unter dem Blechkleid wird die deutsche Traditionsmarke nun auf Peugeot-Technik umgestellt, der Kunde erhält also nur noch deutsches Design. Gut indes: PSA verfügt über exzellente Dieseltechnik.
Zwar rühmte sich der französische Sanierer Tavares damit, dass Opel erstmals seit Jahrzehnten und schon im ersten Jahr wieder Gewinne schrieb, doch wurde das mit dem Abbau Tausender Arbeitsplätze erreicht. Und dabei wird es nicht bleiben: Die Fabriken von FCA und PSA waren in 2020 wegen der Corona-Krise nicht mal zur Hälfte ausgelastet. Hier ist also von weiteren Werkschließungen auszugehen, die sicher nicht vorrangig in Frankreich geplant sind. Ob Rüsselsheim demnach nur noch zum Designstudio verkommt?