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Modellkritik

auch eine interessante Betrachtung
wenngleich ich da ein wenig widersprechen möchte und gerne Wiki zitiere:

Der Opel Senator war eine Modellreihe des Automobilherstellers Opel, die auf der IAA 1977 als Nachfolger für die ausgelaufenen Modelle Admiral und Diplomat vorgestellt und ab Frühjahr 1978 ausgeliefert wurde.
Das geht also eindeutig gegen die heutige "Luxusklasse", also S-Klasse, 7-er, Audi A8. Und mit 4,84 m Länge überragte er den Rekord E (4,62/ später 4,68) doch spürbar.

Die Auto Zeitung verglich den Senator 1978 mit dem Mercedes 280 SE (W 116) und dem BMW 730 (E 23), der Monza wurde dem damals über 10.000 DM teureren BMW 630 CS (E 24) gegenüber gestellt.

Natürlich hat Opel schon beim ersten Senator den kapitalen Fehler gemacht, den Rekord E nur etwas aufzuhübschen- das hatte zuvor schon Audi genauso verbockt, als man den Audi 200 und später V8 vom Audi 100 (C3/Typ44) ableitete. In dieser Klasse will der viel Geld zahlende Kunde vor allem Image und kein Cockpit vom Mittelklassefahrzeug.

Heute haben sich ja alle Klassen etwas verschoben, deshalb werden unten ständig neue Baureihen angestückelt wie die "A00", weil die früher kleinsten so mächtig zulegen (bestes Beispiel wird der Opel "Adam" unterhalb des Corsa). Aber Astra/Golf/Escort(Focus) wurden nach oben durch Ascona(Vectra)/Passat/Taunus(Sierra/Mondeo)/MB190 sowie Rekord(Omega)/Audi100(A6)/Granada/E-Klasse ergänzt. Und darüber folgten eben bereits Senator/S-Klasse/7er/Audi V8.

Hoffe, ich konnte ein wenig Klärung ins Thema bringen.*floet*
*****eam Mann
1.674 Beiträge
Schöner Beitrag und gute Infos.
Hej, danke für die Komplimente!
Mir gefällt es selbst sehr, wie sachlich und doch erfreulicherweise nicht frei von Emotionen über das Thema diskutiert wird. Als diese Autos auf den Markt kamen hatte ich ja selbst bereits den Führerschein und war begeistert, welch schöne und moderne Fahrzeuge auf den Markt kamen. Endlich war die Zeit der damals längst altmodischen Käfer, Pontons und Flossen vorüber.

Viele erkannten aber schon damals, dass ein Monza später mal ein bezahlbarer und zeitlos schöner Klassiker wird. Opel hat sein Ziel mit dem Senator A erstaunlicherweise nur knapp verfehlt! Ein liebevolleres und höherwertigeres Cockpit, etwas mehr Luxusoptionen und die eine oder andere kraftvolle Maschine in Kombination mit moderneren Schaltautomaten statt Dreistufenboxen hätte die Baureihe spürbar aufgewertet. Doch da fehlte der Mut nochmal Geld in die Hand zu nehmen. Stattdessen baute man immer kleinere Vierzylinder Aggregate ein, die dem Auto jeglichen Rest von Prestige nahmen.

In wenigen Jahren wird man all diese kapitalen Fehler als Summe in den Geschichtsbüchern wiederfinden. Und gnadenlos konstatieren, dass es nicht die Lohnforderungen der Werker waren die am Abstieg schuld gewesen sein sollen, sondern halbherzige und schlicht kapitale Fehlentscheidungen eines meist völlig orientierungslosen US-Managements. Heute spricht niemand mehr von den unzähligen Bossen- doch Namen wie Irmscher, Mantzel, oder Bitter werden unvergessen bleiben.

Fazit: Nach oben kommen ist immer möglich, oben zu bleiben erfordert Weitsicht, Gespür und Marktkenntnisse.
*****eam Mann
1.674 Beiträge
Noch was zu den Fehlentscheidungen der Vergangenheit. Ich hatte damals als der V8 vorgestellt wurde mit dem Gedanken gespielt, einen zu kaufen. Irgendwann kam dann die Meldung, dass der Omega nicht mehr produziert wird. Als der Signum als Omega(ersatz) angepriesen wurde, musste ich lachen. Damals glaubte ich noch an einen würdigen Omeganachfolger... *nachdenk* Er kam nicht und ich dachte, dass das Opel nicht gerade gut tun wird. Statt dessen kam der neue Vectra, eine wahre Designkatastrophe. Nun, der Signum war ein wahrer Ladenhüter, der Vectra auch nicht der Hit, viele Omegafahrer haben die Marke gewechselt und mit Opel ging es bergab. *umpf*
Mit dem Insignia wollte man die Signum- und Vectrafahrer klassenmäßig zusammenfassen und hat weitere Kunden abgedrängt. Ich hatte mir auch mal einen Insignia(2.0 Turbo Allrad) intensiv vorgenommen. Technisch ok, räumlich zu klein und fahrtechnisch nur mit der Fahrwerks-Einstellung 80% auf die Hinterachse mit dem Hinterachsantriebsgefühl des Omega vergleichbar. Vom Preis mal abgesehen. Für mich keine Alternative. Wenn mein Omega mal stirbt, wird es wohl ein gebrauchter A8 werden... *stolzbin*
Die Kurve zeigt nach oben
Erstaunt reiben wir uns die Augen: Laut Titelbild des marktführenden Motormagazins hat der neue Opel Adam (Korrektur durch mich, nachdem ich hier erst den "Mokka" erwähnte) sogar den Mini geschlagen. Eine Überraschung? Nein, sicher nicht. Natürlich liegt der Mini preislich inzwischen so weit weg und spricht die Einsteigerzielgruppe schon längst nicht mehr an. Auch das Gesamtpaket des Mokka ist sein Geld wert und spricht endlich wieder auch jüngere Käufer an, die bei Opel nahezu verloren geglaubt waren.

Wichtigster Faktor dürfte sein, dass die Ingenieure ein eigenes Auto bauen durften statt einen Suzuki, Isuzu oder sonst was zu verkleiden.

In der letzten Woche war ein Gebrauchtwagenreport über den aktuellen Astra. Abgesehen von den bekannten konzeptionellen Mängeln wurde ihm eine insgesamt ausgezeichnete Langzeitqualität bescheinigt. Das zeigte sich auch schon im Dauertest.

Wenn nun auch noch der Adam mit seinem vielfältigen und modernen Auftritt einschlägt, könnte die quälende Krise ein wenig zur Ruhe kommen. Und die Marke auf konsolidiertem Niveau weiterleben. Denn Fans hat sie sicher noch immer genug!
"Sorgloser Umgang garantiert"
lese ich in der letzten Ausgabe der marktbeherrschenden Automobilfachzeitschrift über den Opel Mokka. Verwundert reibe ich mir als Leser die Augen: Der Opel Mokka gewinnt einen Vergleichstest knapp vor dem Golf. Dass ich das noch erleben darf, hat doch gerade die Motorpresse Opel dahin (ab)geschrieben, wo die Marke heute in der öffentlichen Wahrnehmung steht.

Wie konnte das nur passieren? Schauen wir ein wenig näher hin: Es ging nicht um einen der üblichen Vergleichstests, bei dem die Spaltmaßfetischisten, Drehmomentfans und Imagezauberer die Oberhand hatten, sondern um die reine Alltagstauglichkeit über Kundenwahrnehmung. So wurden verschiedene Fahrzeugklassen daraufhin untersucht, wie das Einsteigen, Sitzen, Fahrkomfort und Handhabung überzeugen. Dazu die Möglichkeit der Zusatzoptionen und der Grundpreis. Okay, der Golf hat noch etwas bessere Sitze, der teure BMW und Mercedes bieten mehr Zusatzoptionen, der Skoda ist billiger und der große Honda-Van ermöglicht besseres Einsteigen.

Obwohl er also in jeder der sechs Kriterien von einem jeweils anderen Fahrzeug übertrumpft werden konnte hat der Opel Mokka unter 9 Markenmodellen dennoch gewonnen. Das Gesamtergebnis weist ihn als Sieger aus, weil er in der Summe den besten Gegenwert bietet.

Beeindruckte Grüße: Martin von den Nighties
*****eam Mann
1.674 Beiträge
So erfreulich die Meldung für Opel auch sein mag, auf diese "Tests" kann man nichts setzen. Die sind oft eher wie ausgewürfelt, gerade bei solchen "weichen" Kriterien. *zwinker*
@ Paulm
Nun, Tests waren schon immer Zielscheibe auch von mitunter berechtigter Kritik. Darum ging es mir weniger. Ich wollte zwei Dinge in den Vordergrund rücken:

1. Die Presse -gerade die marktführende!- spricht sich wieder positiv für Opel aus. Ob das nun aus Mitleid oder "Schuldeingeständnis" heraus geschieht ist sekundär. Was die Marke nun als dringendstes braucht ist Vertrauen beim Kunden. Und da ist jeder Vergleichstestsieg einfach Gold wert.

2. Opel -und ich meine ausdrücklich nicht GM!-zeigt mit der Präsentation von Adam und Mokka, dass sie sich dem wandelnden Markt anpassen. Dass sie sehr wohl noch neue Modelle präsentieren. Dass sie nicht bloß asiatische Kleinwagen verkleiden, sondern wettbewerbsfähige eigene Autos entwickeln.

Auch wenn es in der Branche niemand gerne ausspricht: Während junge Leute selbst nach einem Studium nicht mal mehr Vertrauen haben eine Familie zu gründen geschweige denn in Neuwagen zu investieren, ist die Flut der nun in Rente gehenden Babyboomer zu beachtlichem Teil noch sehr solvent. Hier kommen Alters- und Betriebsrenten zusammen, und man ist sehr wohl an einem neuen Auto interessiert- und sei es nur, um sich jünger zu geben als man ist.

Diese Autos müssen definitv "seniorentauglich" konzipiert sein. Guter Einstieg, bequeme Sitzposition, erträgliche Rundumsicht bzw die Option auf entsprechende technische Unterstützung. Genau all das bietet der Mokka und schafft somit den Spagat zwischen modernem Lifestylefahrzeug und bezahlbarem Allrounder für die noch top rüstigen Mittsechziger. Denen der Golf "Plus" zu bieder und der Benz zu teuer ist. Die aber als Kinder gerne in Papas Rekord mit gefahren sind und eine Markenverbundenheit in sich spüren.
Die neuen Modelle sind in Sicht
Der Vorstandchef Neumann präsentiert immer weitere Details mit einem teils futuristischen Design, und das zeigt sein Vertrauen in die Weiterentwicklung der Marke. So startet bereits Ende nächsten Jahres der neue Corsa, der sich gegen Up! und Polo, vor allem aber Skoda Fabia und die Low-Cost-Marken wie Dacia und vermutlich bald auch wieder Lada (!) wehren muss.

Ein Jahr später wird der aktuelle Astra kräftig renoviert, und das ist besonders wichtig. Man muss dringend das viel zu hohe Gewicht (und damit den Verbrauch) reduzieren und die Raumausnutzung klar verbessern, sonst ist dieses wichtige Volumenmodell bald ein Auslaufmodell. Das gilt ganz besonders beim Caravan, äh, "Sports Tourer". Hier wurde eine der stärksten Kernkompetenzen der Marke ebenso dem Desigernschnickschnack geopfert wie beim Insignia. Jeder, der mal einen Omega B Caravan hatte kann über den Nutzwert des Insignia nur den Kopf schütteln. Sie sollen das tun, was die Marke auszeichnete, statt die Premiumklasse schlecht zu kopieren!

Endlich -wenngleich erst in 2017!- wird man auch noch einen weiteren Fehler in der Modellpolitik korrigieren. Nachdem der langjährige Vorsprung des ersten Zafira längst von VW einge- und dann weit überholt wurde, wird mit dem Nachfolger Opel "Activa" endlich ein gescheiter Crossover als fast schon kompakter SUV oberhalb des Mokka angeboten. Während der Zafira-Nachfolger technisch bei Peugeot/Citroen (!) entwickelt wird, soll der Antara-Nachfolger in Deutschland produziert werden. Nur so wird man sich halbwegs gegen den künftigen VW Taigun wehren können.

Doch beim Design sollten sie aufpassen, dass ihnen nicht der Rest der überforderten Stammkundschaft abhanden kommt. Die riesigen Lufteinlässe und das wenig proportionierte Grilldesign wiederholen meiner Meinung nach exakt die kapitalen Fehler, die Peugeot in seiner Modellpolitik langsam wieder zu korrigieren versucht.
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