Hauptuntersuchung §29 ("TÜV")
Dieser meist alle 2 Jahre anstehende Termin sorgt für sich schon gerade bei nicht so finanziell auf Rosen gebetteten Autofahrern für ungute Gefühle. Die Untersuchung fördert meist teure und unerfreuliche Mängel zutage, die das Budget noch weiter strapazieren. Seit geraumer Zeit dürfen zwar auch andere Organisationen diese Untersuchung durchführen, doch der Wettbewerb brachte nur eines: In der Folge stiegen die Kosten munter immer weiter. Inzwischen ist für einen Diesel je nach Schadstoffklasse bis zu 100 Euro fällig- früher waren es um die 30 DM.
Sobald die aktuellste Novelle in Kraft tritt, werden ganz neue Tricks Einzug halten. Zwar entfällt die unsinnige Rückdatierung, wenn Fahrzeughalter ihr Auto verspätet zur Hauptuntersuchung (HU) bringen. Demnach musste man bei 3 Monaten Überziehen zwar die volle Gebühr zahlen, bekam aber nur eine Plakette für 21 Monate- nach 12 Monaten sogar nur noch für ein Jahr.
In Zukunft bemisst sich das Datum von Stempel und Plakette am tatsächlichen Prüftermin. Allerdings müssen Fahrzeugbesitzer, die die HU-Frist um mehr als zwei Monate überschreiten, nun eine erhöhte Prüfgebühr bezahlen. Der Säumnisaufschlag beträgt 20 Prozent der normalen Gebühr. Säumnis? Strafe? Hallo! Für Ordnungswidrigkeiten sind noch immer die Behörden zuständig, und eine Überschreitung betrifft nun mal die StVZO. Woher nimmt die Prüforganisation das Recht, Mehrkosten in Rechnung zu stellen? Mehrarbeit fällt ja nicht an- es ist schlicht ein Maßregelegungsinstrument, um über erhöhte Gebühren das Überziehen des Termins unattratkiv zu machen.
Noch ist das kein Gesetz, doch die Lobbyisten weren es gnadenlso durchpauken. Ursprünglich zum 01. April geplant wird das nun "im Sommer" rechtsgültig- wahrscheinlich während der Fussball-EM, kaum bemerkt zwischen zwei Spielen der deutschen Mannschaft.
Auch das trägt nicht wirklich zur "Verkehrssicherheit" bei, sondern soll nur weitere Millionen in die Kassen des TÜV und anderer Organisationen spülen. Der Autofahrer als Melkkuh der Nation zahlt es ja.
Machen wir Druck auf unsere Politiker, die zahlosen Automobilclubs und Co. Sonst wälzt sich eine immer größere Kostenlawine auf uns ohnehin reichlich gebeutelte Autofahrer zu.