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Tief im Westen

Tief im Westen
wo die Sonne versinkt, sind Werkschließungen nun der nächste Schritt- das Management hat für 2016 das Ende von Bochum verkündet. Welch ein Schlag für alle Mitarbeiter und Familien der drei Bochumer Werke, die nun mit ansehen müssen wie ihnen Brot und Arbeit weggenommen werden. Waren in Spitzenzeiten etwa 20.000 Menschen dort beschäftigt, hat man dort inzwischen ohnehin 3/4 der Arbeitsplätze verloren.

Natürlich wird das den Niedergang der Marke noch weiter beschleunigen. Ordnungspolitisch mag es nachvollziehbar sein, doch wer erklärt dem fleißigen Arbeiter, dass in Deutschland offenbar nur noch zockende Banken systemrelevant sind und die Rettung fremder Staatshaushalte wichtiger sein soll?

Als emotionaler Krebs kann ich meine Wut nicht verhehlen. Aber ich möchte allen, die nun Opfer von unsäglichem Managementversagen werden mein tiefes Mitgefühl ausdrücken. Auch tief im Süden, wo scheinbar noch alle Räder schnurren, gibt es viele Menschen die felsenfest zur Marke Opel stehen.

Kopf hoch, Bochum!
Als NichtsanderesfahrerausserOpel stehe ich natürlich hinter jedem Opelaner.
*********ds57 Paar
1.841 Beiträge
Diese Meldung...
....hat heute wohl die FAZ veröffentlicht:

Rüsselsheim (dts) - Die finanzielle Lage bei Opel spitzt sich offenbar zu: Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe) aus Führungszirkeln des Autoherstellers hat das Unternehmen sechs seiner Tochtergesellschaften im europäischen Ausland an den amerikanischen Mutterkonzern General Motors (GM) verkauft. Der Transfer war den Angaben zufolge die Bedingung für die Fortführung eines Milliardenkredits von GM an Opel. Die Rüsselsheimer hätten das Darlehen eigentlich Ende 2014 zurückzahlen müssen.

Jetzt sei die Finanzplanung von Opel bis Ende 2016 gesichert. Der Verkauf der Tochtergesellschaften sei vom Opel-Aufsichtsrat unter Vorsitz von GM-Vizechef Stephen Girsky am 13. Dezember beschlossen und am folgenden Tag auch vom Verwaltungsrat des GM-Konzerns in Detroit abgesegnet worden. Die Transaktion umfasse das Motorenwerk im ungarischen Szentgotthard, die Getriebefertigung im österreichischen Aspern, das Entwicklungszentrum im italienischen Turin und das Produktionswerk im polnischen Gliwice sowie weitere Aktivitäten in Großbritannien und Russland. Opel-Kommunikationsvorstand Johan Willems wollte den Sachverhalt auf Anfrage der F.A.Z. nicht kommentieren.

Link zur Original-Meldung:
http://www.klamm.de/news/zei … motors-21N1356020851436.html

LG,
Thomas
******xyz Frau
4.150 Beiträge
Leider ist das nicht nur bei Opel so.

Habe vor einigen Jahren schonmal mit einem Wertpapier Händler gesprochen und der hat mir erklärt,das der deutsche Markt am Boden ist,weil wir zuviele ausländische Sachen kaufen.

Der Witz ist nur das wir das im Prinzip müssen,weil wir für deutsche Markenprodukte auch nicht mehr das Einkommen haben.

Frage mich nur wie das weiter gehen soll??
Wie das weitergehen soll?
In unserem Land läuft seit langem so unglaublich viel aus dem Ruder, gerade weil Politik und Wirtschaft über die Lobbyisten so eng verflochten ist. Weil ständig gewählt wird. In der Folge hat es die Mittelschicht am meisten gebeutelt, in der sich eben auch viele treue Opelfahrer befinden und befanden. Die Gewinner der Krise fahren heute selbstbewusst eine der Nobelmarken, die Verlierer können sich längst gar keinen Neuwagen mehr leisten.

Die gesamten Fehlentwicklungen diskutieren wir übrigens seit über drei Jahren in meiner Gruppe
Talk mit Niveau: Gesellschaftskritik- was läuft schief in diesem Lande?

Dieser (sexfreie)Thread ist für jeden zugänglich.

LG an alle

Martin von den Nighties
Leider leider...
...verliere ich (der männliche Teil) auch meinen Job den ich bei Opel habe. Ehrlich gesagt stehe ich jeden Tag vor dem Tor 1 und muss mir das heulen verkneifen. Aber so ist das nun mal. Erst verliere ich den Job bei Nokia und nun bei Opel.

Danke liebe Gesellschaft, das ihr mein Leben wegnimmt!
So wie dir
geht es sicher vielen Tausend fleißigen Menschen, und nicht nur bei Opel. Dass der Standort Bochum nach Nokia nun den nächsten Totalschaden erleiden muss und es dich somit zum zweiten Mal im noch jungen Berufsleben erwischt, ist sicher ganz besonders tragisch.

Als ehemaliger Personalleiter möchte ich dir dringend empfehlen, bereits jetzt (wenn nicht schon lange geschehen) Bewerbungen auszusenden. Wenn es dann zum Showdown kommt sind die wenigen brauchbaren Stellen längst vergeben, während Du längst wieder in Brot und Arbeit bist. Mit 26 Jahren zählst Du ohnehin zu der gefragtesten Generation die bereits einige Jahre Berufserfahrung hat aber noch nicht so alt, dass sie neuen Arbeitgebern "zu teuer" erscheinen. Im Gegenzug gehen dann viele der Babyboomer-Generation in den Ruhestand, deren Arbeitsplätze ja nicht alle wegfallen. Und dein Lebenslauf weist sicher noch keine größeren Lücken auf, die man schwer begründen könnte.

Auch ich habe im Gegensatz zu meinen Vorfahren bereits mehrfach den Beruf, die Branche und die Heimat gewechselt. Das hat mich am Arbeitsmarkt umso attraktiver gemacht.

Kopf hoch und Nach vonre blicken! Jedem Abschied wohnt ein Neuanfang inne.

Herzliche Grüße: Martin
Sicherlich kommt nach jedem Ende auch ein Anfang...

Aber, mein Lebenslauf sieht aus wie ein Schlachtfeld.
25 Jobs (sehr viele davon sind kleine wie 400€-Basis) hatte ich seit dem 16. Lebensalter. Nicht weil ich zu "blöd" bin sondern weil überall die Läden schließen.

Ich hänge mittlerweile mit einem Fuß in der Arbeitslosigkeit. Für mich persönlich ist es sinnlos sich weiterhin zu bewerben. Was ist wenn diese Firma auch Kurzarbeit oder mit schließung droht? Mir bleibt nicht mehr viel übrig.

Heimat wechseln? Nicht als Bochumer.
Nur in Bochum fühlt sich der Bochumer wohl, ich spreche aus Erfahrung.

Schade ist nur, das jeder 3. in der BRD die Backen aufreißt aber keiner den Ar*** in der Hose hat mal den Bonzen in Berlin die Meinung zu sagen. Alleine schaffe ich sowas nicht.
2 Briefe habe ich an die freundliche Bundeskanzlerin gesendet und ihr mitgeteilt, das ich wohl bald in Harz 4 rutsche wenn sich keiner um uns Opelaner / Bochumer kümmert!

Sorry wenn ich so aufbrausend bin, aber so eine Wut hatte ich bisher noch nie.
Wenn mich einer fragen würde ob ich stolz wäre ein Bochumer zu sein: JA!
Stolz ein deutscher zu sein: NEIN!

Milliarden von Euros werden in die Hintern der Mächte anderer Länder geschickt, aber in Bochum (anderen Städten gehts sicherlich auch dreckig) werden die Betriebe einen nach dem anderen geschlossen.
Angeblich ist daran die Wirtschaft schuld, weil heutzutage keiner mehr arbeiten gehen will. Stichwort "Mindestlohn & Harz 4".

Mir wäre es Latte ob ich (gelernter Informatiker) 25€ oder nur 5,40€ pro Stunde verdiene.

Aber nehmt uns doch nicht den Job weg!




Ich habe fertig....fix und fertig!
*********ds57 Paar
1.841 Beiträge
In gewissen Punkten geb ich Dir unumwunden recht.

Auch ich persönlich finde es in gewissen Massen erbärmlich das in andere EU-Länder zig Milliarden € gepumpt werden wo es in Deutschland angebrachter wäre tätig zu werden!

Nur in Bochum glücklich ?
Das hab ich seinerzeit auch gesagt "Mich bekommt keiner aus Wuppertal wech"

Endresultat: Ich wohne seit über 10 Jahren im Siegerland und das glücklich.

Sei beruhigt, nicht nur dein Lebenslauf weißt so viele Arbeitsstellen auf, Martin kann es gewiss bestätigen.

Resignation wäre nun wirklich der falsche Weg, auch wenn Du nun (verständlicherweise) in einem gedanklichen Loch hängst.

Spring über deinen Schatten, löse Dich von gewissen subjektiven Einstellungen und suche neue Wege für Dich.
Gerade durch deine verschiedenen Arbeitsplätze kannst Du für den Arbeitsmarkt flexibel sein. Da muss dann u.U. auch ein Wohnortwechsel zu führen um etwas neues zu erreichen.

Liebe Grüße,
Thomas
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