Nun mal ausführlicher, denn
ich habe die Reparatur gerade selbst bei meinem 98-er Caravan hinter mir:
Da ich mit den Internetbeschreibungen (wie leider oft) nicht recht zurecht kam, möchte ich heute mal ein paar präszisere Infos einstellen.
Die Arbeit selbst ist viel einfacher als man meint, wenn man richtig informiert ist.
1. Was ist der Vorwiderstand?
Er sorgt dafür, dass das Gebläse nicht mit Dauerstrom versorgt wird, weil es sonst ständig auf höchster Stufe laufen würde. Beim Astra G neigt er dazu, irgendwann zu versagen, so dass nur noch die vierte Stufe läuft. Das bedeutet schon mal, dass der Gebläsemotor funktioniert und weder ersetzt noch für die Reparatur ausgebaut werden muss.
2. Ob es sich bei deinem Fahrzeug um eine Limousine oder einen Caravan handelt, ist unerheblich. Genau wie die Frage, ob es sich um einen Gebläsemotor von Behr oder Delphi Temic handelt, denn der braucht weder erneuert noch ausgebaut zu werden. Der Vorwiderstand ist bei GM als „nicht mehr lieferbar“ angegeben, wird aber über den freien Handel für 35 € plus MwSt. noch angeboten- ein Bauteil das offenbar für beide Hersteller kompatibel ist.
3. Richtig ist zunächst die Aussage, dass das Bauteil hinter dem Handschuhfach sitzt. Es muss also ausgebaut werden, was aber sehr einfach ist. Dazu werden oben und unten drei Torxschrauben herausgedreht, an die man prima herankommt. Für die unteren Schrauben wird der Fachdeckel einfach zugeklappt. ==> Bild 1 und 2!
Nun ist noch der Steckkontakt von der Handschuhfachbeleuchtung abzuziehen, dann kann der gesamte Kasten problemlos herausgezogen werden.
4. Wir blicken nun auf Bild 3: Alle Baugruppen sind zu erkennen. Sinnvollerweise entfernt man den Luftkanal (zwei Bajonettclipse, die mit Vierteldrehung einfach zu öffnen sind) sowie die untere Abdeckung mit den kleinen Schaumstoffpolstern (ist nur eingeschoben).
Der Innenfilterdeckel ist mit drei einfachen Metallspangen verschlossen, die einfach abgehebelt werden, dann kann er nach links geöffnet werden. Bei dieser Arbeit sollte man das Filtervlies gleich prüfen und durchblasen oder erneuern, wenn man schon mal so gut dran kommt!
5. Am oberen Ausgang des Innenfilterdeckels ist der Vorwiderstand verbaut, denn er erwärmt sich und wird durch die Strömungsluft abgekühlt. Die Bilder 4-5 zeigen ihn von mehreren Seiten. Am hinteren Ende ist der Stecker abzuziehen, dann kann man das Teil ersetzen.
6. Natürlich ist unbedingt einen Testlauf zu machen, ob alles funktioniert! Die Montage erfolgt dann analog in umgekehrter Reihenfolge.
Hinweis für Fortgeschrittene: Es geht noch deutlichpreiswerter, denn meist ist nicht das gesamte Bauteil, sondern nur ein kleiner Kondensator bzw. Temperaturfühler defekt, der die Temperatur des Widerstandes misst. Fließt zuviel Strom hindurch wird er zerstört und der Vorwiderstand kann die einzelnen Stufen nicht mehr regeln. Der Fühler kann unter der Bezeichnung „Temperatursicherung“ G4 00 144 im Internet für € 0,93 zuzüglich Versandkosten bestellt werden. Er ist auf dem letzten Bild in der Gehäusemitte zu erkennen.