Das was ich jetzt schreibe, muss nicht auf den MV6 bezogen sein, sondern bezieht sich auf meine allgemeine Erfahrung mit Verbrennungsmotoren in Kraftfahrzeugen. Es ist ja vom Prinzip egal ob V6 oder R4, Wärme entsteht und muss weg.
Wenn also der Motor nun unter der verschlossenen Haube läuft, entsteht nicht grad wenig Wärme, die abgeführt werden will. Dazu wird bei erreichen einer bestimmten Temperatur, die vom Thermoschalter abhängt, der Lüfter eingeschaltet und zieht kalte Luft durch den Kühler - die Temperatur sinkt, und wenn es dem Thermoschalter kühl genug ist, schaltet er das Gebläse wieder aus. Dies wiederholt sich so lange, bis man etwas ändert, sei es abschalten, Tank leer, oder man fährt los, denn dann sieht das alles ein wenig anders aus.
Wir fahren also los und bewegen uns jetzt mal beispielhaft im Stadtverkehr. Stop and go, es wird nur wenig Fahrtwind durch den Kühler gezogen, die Temperaturen steigen, weil ja der Motor läuft und das Auto bewegen muss. Die Wärme staut sich also wieder, bis der Thermoschalter irgendwann sagt, Lüfter Marsch. Das passiert um so schneller, je wärmer es draussen ist.
Jetzt fahren wir mal auf die Autobahn. Nun bekommt der Kühler die frische Luft von aussen durch seine Lamellen gepresst, und die erwärmte Luft geht nach unten aus dem Motorraum direkt raus, das Wasser wurde durch sie gekühlt und der Motor pendelt sich auf eine gesunde Temperatur zwischen meist 90-95° ein. Die Lüfter haben nix zu tun, ausser es ist ne Klimaanlage an.
Jetzt tritt irgendwo ein Fehler auf: Sagen wir mal, die erste Lüfterstufe fällt aus. Auf der AB kein Problem, aber im Stadtverkehr und im Stand steigt die Temperatur höher als normal mit funktionierender ersten Lüfterstufe. Dann steigt die Temperatur so weit an, bis die zweite Lüfterstufe kommt, und die bringt den Temperaturanstieg Holzhammermäßig nach unten. Das alles bekommt man nur mit, wenn man ab und zu mal aufs Instrument schaut und sieht, das der Peak nicht mehr bei 95°, sondern bei 100° liegt.
Genau DAS könnte jetzt bei eurem MV6 der Fall sein. So lange die 100° nicht großartig überschritten werden, droht noch keine große Gefahr für den Motor, aber man tut gut daran, jetzt den Fehler zu beheben. Denn wenn die zweite Lüfterstufe ausfällt, wirds echt brenzlig.
Findet heraus, wie die beiden Lüfterstufen gesteuert werden. Es könnte ein Motorkühlmodul verbaut sein wie beim Astra G, oder ganz klassisch ein zweistufiger Thermoschalter, der in den Kühler eingebaut ist, normalerweise an einem der Wasserkästen, beim Omega B auf der Fahrerseite. Nehmt euch die Schaltpläne, guckt nach wie das angesteuert wird. Dann könnt ihr auch evtl schon ausmessen, was nicht stimmt.
Ich schrieb das jetzt bewusst allgemein gehalten, weil mir die Omega-Spezifische Sache nicht ganz klar ist, denn ich hatte nie Kühlprobleme, bei keinem der 4 Omegas, die ich inzwischen zu Grabe getragen hab. Ihr müsst euch die Frage stellen, "war es damals beim Erwerb des Omega schon genau so oder lagen die Temperaturen damals niedriger?" Wenn dem nämlich so ist, das erst seit kurzem die Nadel auf 100° klettert, hat sich was geändert, und das gilt es jetzt, herauszufinden. Man kann dazu zum Beispiel einen der Lüfter an Dauerspannung legen, und schauen, wie es sich verändert. Irgendwo im Bereich Lüfter und Ansteuerung sollte der Fehler liegen, vielleicht ist ja auch einer der Lüftermotoren kaputt, das kommt auch gerne mal vor. Für diesen Fall hatte ich dir (SaSe) mal 2 MV6-Lüfter aus ner Schlachtung mitgegeben, die könnt ihr zum Testen ja verwenden, ich meine nämlich, die waren beide i.O.
Wünsche euch viel Erfolg bei der Fehlersuche.