Der Calibra
nachdem sich hier langsam besonders viel um den fast vergessenen Star der 90er Jahre tut, möchte ich es mal in einem eigenen Thema bündeln- vielleicht können unsere Mods den einen oder anderen Beitrag hierher verschieben?Kirschrot hat mit ihrem offenbar unverbastelten Exemplar ganz sicher ein tolles Schnäppchen gemacht, denn der Calibra wird preislich in den nächsten Jahren deutlich anziehen. Ihm kommt einfach zugute, dass er im Gegensatz zu den Mantas mit einem Neupreis von 37.000- 57.000 DM einfach zu teuer für die Halbstarken war, die aus ihm einen weiteren Szene- Verbrauchswagen mit Fuchsschwanz hätten machen können.
Die Karosserieteile und vor allem Innenausstattungen werden irgendwann knapp, weil erstere durch unsachgemäßes Tuning, Rempler und Korrosion gelitten haben, während die Armaturentafeln, Sitzpolster und -keder dem UV-Licht sowie mechanischen Belastungen nicht lange standhielten- vor allem bei Lederausstattung. Und die wenigsten Calibra waren dauerhaft noch geschützte Garagenwagen.
Einfachere Motor- und Antriebskomponenten werden durch Gleichteile vor allem vom Vectra und teils Omega dauerhaft verfügbar sein, enger und teurer wird es beim Allradler "4x4" werden, wenn Viscokupplung (Antriebsverteilung) und Lamellenkupplung (die beim Bremsen den Allradantrieb wegschaltet) infolge Überbeanspruchung zu erneuern sind. Das gilt sicher auch für den KKK-Turbolader (K16) im 2,0-Liter-16V-Motor (C20LET), der in den Abgaskrümmer integriert ist. Alleine für den normalen Lader sind inzwischen vierstellige Eurobeträge erforderlich.
Deshalb kann man jedem Calibrafan nur raten, heute dringend brauchbare Fahrzeuge als Ersatzteilträger zurückzulegen. Verglichen mit dem so gehypten Opel GT der 70er-Jahre dürfte die Preiskurve klar noch weit höher reichen. Dabei dürfte irgendwann auch der Umweltschutzwahn den ab August 1993 2,0-16V-Motor (X20XEV) in den Vordergrund spielen, der die strengere D3-Norm erfüllt- die allerersten Fahrzeuge brauchen ja noch immer 5 Jahre bis zum H-Kennzeichen und werden es nur im seltenen, unverbastelten Zustand überhaupt bekommen. Deshalb: Finger weg von Bastelbuden und Kilometermillionären - sie werden in Zukunft keine Wertsteigerung erfahren, zumal unsäglich harte Sportfahrwerke die Karosserie über Gebühr durchprügelten und weichklopften. Auch schwere Unfallfahrzeuge haben wenig Chancen, bei denen oft nach Überfahren einer einfachen Bahnschwelle die Frontscheibe reißt. Übrigens: Auch beim zitierten Opel GT (der ja im Grunde nur ein B-Kadett war!) begannen kluge Köpfe schon in den 80ern, unsägliche Tuningverbreiterungen etc zurückzubauen.
Insgesamt wurden ja nur ganze 238.647 Calibra gebaut, von denen heute kaum mehr 10.000 zugelassen sind. Zumal erschreckende 1.988 Opel Calibra zugunsten der entsetzlichen Abwrackprämie verschrottet wurden! Deren Eigentümer werden sich mal im Grab rumdrehen.