Ergänzung meinerseits, beruhend auf Erfahrungen aus nunmehr 17 Jahren Schrauberaktivität, habe mit 16 damit angefangen.
1. Das Ausbohren abgerissener Schrauben gestaltet sich bei Aluminiumteilen mitunter recht schwierig, hierbei ist es wichtig, nicht mit einer Handbohrmaschine zu arbeiten, das ist nur was für Könner, ich kann es nicht, zumal man mit der Handbohrmaschine nicht immer exakt grade ausbohren kann. Hier gucke ich dann lieber nach Ersatzteilen, aus denen die Schraube rausgerissen ist, und tausche diese gleich komplett, bei Zylinderköpfen gebe ich diese zum Motorenbauer. Ich tausche lieber eine Kopfdichtung, als das ich meinen Zylinderkopf ruiniere, von dem ich weiss, das er sonst einwandfrei ist, wer weiss, was man bei Ebay bekommt.
2. Ersatzteile günstig im Netz - Aufpassen! Allzuoft bekommt man minderwertigen Schrott angedreht, Sensoren, Fühler, Geber, das alles kauft man sinnvollerweise vom Fahrzeughersteller, auch wenn es etwas teurer ist. Wir alle sind zu arm für Billigteile, keiner von uns kann es sich leisten, seine Kohle zum Fenster rauszuschmeissen. Bei Dichtungen ist es schon einfacher, aber auch hier drauf achten, Markenware von Elring, Victor Reinz, am besten Originalteile zu kaufen.
3. Bei Tuningteilen ist ebenso Vorsicht geboten. Wer sich GfK-Teile ans Auto pappen will, muss besonders vorsichtig sein. Diese gibt es mit einem "Materialgutachten", welches einem suggerieren soll, beim Tüv damit durchzukommen. Ein seriöser Prüfer winkt das sofort ab, und es ist richtig so. Mir ist auf der Autobahn mal bei 200 ein solcher GfK-Heckansatz in Teilen vor die Scheibe geklatscht - Das war ein teurer Schaden, den ich teilweise selbst zahlen durfte wegen der hohen Fahrgeschwindigkeit. Den Rest durfte der Fahrer vor mir aus eigener Tasche zahlen, denn das Teil war nicht eingetragen und die Versicherung hat sich geweigert. Ich habe lang auf mein Geld gewartet. Also lieber ABS-Kunststoff mit TEILE-Gutachten kaufen und das Teil ordentlich befestigen und eintragen lassen, das spart Zeit, Geld und jede Menge Ärger. Dasselbe mit Rückleuchten. Diese Kirmeskacke im Lexusstyle ist generell undicht, auch wenn jetzt Stimmen kommen werden, die das zu widerlegen versuchen. Wenn das Wasser nicht in die eigentliche Leuchte läuft, läuft es in den Kofferraum und es beginnt zu rosten/schimmeln. Das ist in den meisten Fällen leider Tatsache. Von der Möglichkeit, an ein gefälschtes E-Zeichen zu geraten, mal abgesehen.
3. Der Wechsel einer Auspuffanlage gestaltet sich ohne Bühne meist Schwierig. Das Arbeiten mit der Flex dabei ist nicht ungefährlich. Keine kurzen Ärmel, und Schutzbrille sowie Gehörschutz sind Pflicht. Nur einwandfreie Trennscheiben verwenden! Ich tausche generell die Komplette Anlage ab Kat, da sind sie meist verschraubt. Einen ESD vom MSD zu trennen, ist eine fiese Sache und ohne Bühne kaum zu bewerkstelligen, weil man einfach keinen Platz hat. Bei Tuningauspuffanlagen ins Gutachten schauen und vergleichen, ob der Auspuff wirklich zum Auto zugelassen ist. Den Sportluftfilter wirft man dann sofort raus, denn der ist nur laut, kann nicht mit Auspuff zusammen eingetragen werden, und das Filteröl ruiniert den Luftmassenmesser.
4. Bei Fahrwerksumbauten vernünftige Federspanner benutzen. Die sind nicht teuer und können Leben retten. Wem mal eine Feder um die Ohren geflogen ist, weiss das. Solche Spitzfindigkeiten mit Spanngurten können gut gehen, aber wenn der Gurt reisst, ist meist Feierabend in der Notaufnahme angesagt. Glaubt mir, so ein Domlager tut derbe weh und hinterlässt im glücklichsten Falle nur blaue Flecken. Das Domlager sowie alle Gummilager, die man grade mal offen hat, gehören gewechselt. Ein Gummilager, was 100tkm runter hat, ist den erhöhten Belastungen eines straffen Fahrwerkes kaum noch gewachsen. Lasst die Finger von Billigfahrwerken. Es gibt kein "TA-Technix ist Weitec", das ist schlicht gelogen. In den Gutachten steht der Federnhersteller drin, bei TA Technix ist es Teverna Twente, bei Weitec ist es die Weichart GmbH. Die Dämpfer bei den günstigen Fahrwerken sind zwar schön gelb und erinnern damit an Koni, sind aber Qualitativ unter aller Kanone. Lieber etwas mehr Geld ausgeben für ein Eibach-Bilstein-Fahrwerk, damit habt ihr mehr Freude, grad auf Lange Sicht. Anschliessende Achsvermessung ist Voraussetzung fürs Eintragen, also die Spurstangenköpfe am Verstellgewinde reinigen und mit Kupferpaste gangbar machen., damit man auch einstellen kann. Das man das Gewinde beidseitig fit macht, sollte klar sein. Die günstigen Auspuffanlagen aus Ebay sind oft besser als ihr Ruf, meine unterm Astra hat 5 Jahre gehalten, bis ich das Auto damit entsorgt habe, und die sah da immer noch gut aus.
5. Gewinde, welche eingeklebt wurden, werden natürlich wieder mit Schraubensicherung versehen. Die Innengewinde werden natürlich mit einem Gewindeschneider, die Aussengewinde wie Schrauben etc. werden mit einem Aussengewindeschneider oder einer Drahtbürste gereinigt und vom alten Sicherungsmittel befreit. Hat man keinen passenden Gewindeschneider, weil es ein Feingewinde ist, kauft man sich einen oder kann ihn zur Not auch ausleihen. Zum Schneiden braucht es kein spezielles Schneidöl, Motorenöl und sogar WD40 erfüllen ihren Zweck, wenn man mit etwas Gefühl an die Sache herangeht. Wird ein Sicherungsmittel verwendet, muss das Öl mit Bremsenreiniger aus den Gewinden geholt werden, damit die Schraubensicherung haften kann.
6. Drehmonente sind nicht nur bei der Motorleistung wichtig, sondern auch bei allen Verschraubungen. Es gibt Tabellen, wo für jede Schraubverbindung ein bestimmtes Anzugsmoment vorgeschrieben ist. Wo es keine Vorgabe vom Hersteller gibt, nimmt man die üblichen Tabellen, die die Schlosser verwenden, ein Tabellenbuch aus dem Metallbereich, oder man sucht sich aus dem Internet eine Tabelle und druckt sie aus. In den o.a. Büchern ist das meiste zu finden, wenn auch nicht alles. Der Drehmomentschlüssel sollte kein Billigteil aus Ebay sein, hier greift man auf Markenware zurück. Hazet, Gedore, Proxxon um nur einige zu nennen. Der Drehmo von Mannesmann taugt zum Radwechsel ganz gut, aber für Zylinderköpfe verwende ich meinen von BGS. BGS hat zwar einen recht schlechten Ruf, warum das so ist, kann ich allerdings nicht nachvollziehen, denn das meiste was man im Netz liest, ist Hörensagen, wie so oft. Ich habe meinen BGS-Knarrenkasten seit 10 Jahren und bin sicher nicht zärtlich damit. Selbst die Ratschennüsse sind einem Schlagschrauber durchaus gewachsen, da ist noch keine von Kaputt oder rundgenudelt. Die in dem Kasten vorhandenen Ratschenringschlüssel sind ein Segen, ich arbeite mit denen mehr als mit den Normalen Schlüsseln, die nutze ich meist nur zum Gegenhalten. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete.
7. Wer unterm Auto arbeiten muss, um den Spritfilter oder den Auspuff zu wechseln, nimmt dafür natürlich nicht den Bordwagenheber und legt sich dann drunter. Gute Unterstellböcke und brauchbare Wagenheber findet man im Baumarkt, und die sind nicht teuer. Wer also alle 2 Jahre für 15€ einen neuen Rangierwagenheber ausgeben kann, sollte lieber das tun als sein Auto auf den Kopf zu bekommen. So lange halten die 15€-Teile mindestens, bis sie irgendwann kaputt sind. Meist fehlt aber nur Öl, zum Nachfüllen eignen sich ATF wie Getriebeöl und Motorenöl gleichermaßen. In meinem ist Altöl aus irgendeinem Motor drin, und das funktioniert wunderbar. Holz ist ein guter Werkstoff, um die Schwellerkanten vor Wagenhebermacken zu schützen, man muss nur immer gut drauf achten, das nichts abrutschen kann.
8. Ist das Auto so weit hergerichtet und alles umgebaute eingetragen, was eingetragen werden muss, will man natürlich Musik im Auto hören. Hier werden sehr viele Verbrechen begangen, und damit meine ich jetzt nicht den Einbruch und Diebstahl von HiFi-Komponenten. Die Endstufe will ordentlich Strom haben. Ein 20mm² reicht meist aus, wer mehr will sollte 35mm² legen. Achtet drauf, das Stromkabel vom Cinch und den Lautsprecherleitungen getrennt zu verlegen. Eine passende Sicherung direkt an der Batterie ist Pflicht, hiermit kann man die Anlage leicht Stromlos machen und wenn die Karre ausbrennt, hat die Versicherung keine Angriffsfläche mehr, den Brand auf eine fehlende Sicherung zu schieben. Weniger ist hier mehr. Ich nehme immer die kleinste Sicherung, fahre die Anlage auf voller Leistung, und wenn die Sicherung dann fliegt, kommt die nächstgrößere rein. Die kleinste, die hält, bleibt dann auch drin, bei mir ist es eine 100A, die 80er fliegt bei Volldampf. Und damit sind wir beim Endstufenkauf. Es sollte klar sein, das eine 5000W-AUNA-Endstufe nie die angegebenen 5000W bringen kann, wenn sie mit 40A abgesichert ist. Leistungsformel in Google eingeben, ausrechnen, und man weiss Bescheid. Gute Marken sind HiFonics, Eton, Monacor (Car Power), selbst Blaupunkt und Magnat sind um Meilen besser als Auna, Toxic, First Austria und die anderen Billigklamotten aus Ebay. Beleuchtung ist Spielkram, auch bei Lautsprechern, die komischerweise fast immer "Boxen" genannt werden. Box ist Englisch und heisst Kiste, trifft also im Car-HiFi bestenfalls auf das Subwoofergehäuse zu. Wer sich so laienhaft ausdrückt, sollte sich das HiFi-Forum zu Gemüte führen. Dort findet man einstimmige gute Meinungen, was an Lautsprechern brauchbar ist, und wovon man besser die Finger lässt. Hat man dann "seine" Ware gefunden und mit der Post bekommen, kann man sie einbauen. Im korrekten Fall hat man Montagematerial wie Lautsprecheradapterringe und Kabelage direkt mitbestellt. Ber der Verlegung drauf achten, scharfe Kanten zu meiden, der Ausbau des Handschuhfachs erleichtert immens die Verlegung vornerum. Verbindet die Leitungen immer mit Kabelschuhen oder Aderendhülsen, Fingerweg von Lüsterklemmen. Die nehmen viel Platz weg und sollten nur in Ausnahmefällen benutzt werden, wo man nicht löten kann. Ansonsten immer sauber verlöten und mit Schrumpfschlauch isolieren, das ist die eleganteste und haltbarste Methode. Beim Radiokauf drauf achten, das genügent Cinch-Ausgänge vorhanden sind, und das man eine brauchbare Marke kauft. Wer nicht viel ausgeben will landet bei Sony, JVC, wer mehr in der Tasche hat kauft sich ein Pioneer, Kenwood, Panasonic, Alpine, wobei es auch hier günstige im Sortiment gibt. Wer AEG haben will, sollte eine Kaffeemaschine kaufen, die Radios aber sind - naja. Auch die Hausmarken der Discounter und Elektronikmärkte sind mit Abstand zu behandeln. Mein Audiovox hat ein halbes Jahr gehalten, mein Panasonic im Vectra ist fast zehn Jahre alt. Bei unseren Opels muss meist Dauer- und Zündplus am Radio getauscht werden, die hochwertigeren Radios haben im Kabelsatz passende Stecker, ansonsten Löten und Schrumpfschlauch. Ich taste den Originalstecker im Fahrzeug niemals an, ich schneide da nicht rum, denn wenn man sich die Möglichkeit offen halten will, zurückzurüsten, weil man vielleicht das Auto verkaufen will, ist man froh, da nicht geschnippelt zu haben. Und bitte glaubt nicht, das eine Rückbank den Subwoofer beim Unfall ganz sicher aufhält. Sichert die Einbauten vernünftig. Der B-Vectra hat zum Beispiel Zurrösen, Spanngurte kosten nicht die Welt, und wenn man den Woofer auf den Boden spannt, ist man eher geschützt, als wenn der Woofer im Kofferraum rumfliegt. Ich hab mal einen Vectra A mit Frontschaden geschlachtet, in dem ein kleiner 20er Woofer ungesichert im Kofferraum war. Der ist beim Unfall durch die Rückbank geschlagen, und der Unfall war nicht schlimm, denn der Motor läuft heut noch im Astra F. Das sollte man nicht unterschätzen. Und wer Lautsprecher in die Hutablage baut, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.
9. Hier und da ist es mal erforderlich, einen Zylinderkopf zu tauschen, oder halt die Dichtung. Soll vorkommen hab ich mal gelesen. Hier informiert man sich vorher gründlich zum entsprechenden Motortyp, guckt wo die Markierungen für OT liegen, und welches Spezialwerkzeug nötig ist, meist bei 16V-Motoren. Hat man alles zerlegt, unbedingt den Kopf mit einem Haarlineal auf Verzug/Verwindung prüfen. Dichtungsreste entfernt man mit einer Cutterklinge ohne Griff, bei Aluköpfen drauf achten, kein Material vom Kopf abzuschneiden. Will man alles zusammenbauen, dreht man die Kurbelwelle so, das kein einziger Kolben im OT steht, dann montiert man den Kopf. Vor dem Auflegen der Kette/des Zahnriemens werden zuerst die Nockenwelle(n) auf OT-Position gedreht, dann erst die Kurbelwelle. Ist der Riementrieb mit neuer (!) Wasserpumpe zusammen und der Riemen korrekt gespannt, dreht man vorsichtig an der Kurbelwelle den Motor durch, natürlich ohne Zündkerzen. Sobalt irgendetwas hart blockiert, keinesfalls Kraft aufwenden, sondern zurück auf OT drehen und gucken, welche Welle daneben liegt. Sonst hat man ruckzuck ein Ventil verbogen, und der Kopf kann wieder runter. Bevor ich einen solchen Motor, der komplett auseinander war, starte, gehe ich sicher, das er im Betrieb mit Öl versorgt wird. Dazu ziehe ich das Benzinpumpenrelais oder die Sicherung, den Versorgungsstecker der Zündspule, und baue die Kerzen aus bzw gar nicht erst ein. Dann wird mit dem Anlasser so lang georgelt, bis die Ölkontrolle ausgeht. Bleibt sie an, hat der Motor keinen Öldruck, dann macht man eine der großen Schrauben an der Ölpumpe auf um diese mittels Spritze/Schlauch mit Öl zu befüllen. Dann nochmals starten, dann muss der Öldruck irgendwann kommen und die Lampe ausgehen. Erst dann stelle ich die Stromversorgung für Spritpumpe und Zündspule her, baue die Kerzen ein, und starte. Springt er nicht direkt an, Ruhe bewahren! Man hört beim starten, ob der Motor Kompression hat. Dreht der Anlasser mit eingebauten Zündkerzen frei durch, fehlt es an Kompression. Das passiert, wenn man bei den 8V-Motoren wie C20NE die Hydrostößel korrekterweise leergemacht hat. Mit 2 Holzstücken im Schraubstock vorsichtig und mit Gefühl auspressen. Hört man also, das er keine Kompression hat, überlegen ob die Hydros leer sind, in jedem Falle aber nochmals den Zahnriemen kontrollieren. So lange starten, man merkt dann das der Anlasser sich mit den verstrichenen Sekunden/Minuten immer schwerer tut, dann sollten bald die ersten Zündungen einsetzen. Manche Motoren brauchen eine Weile, bis sie "kommen", wenn auch nicht immer direkt auf allen Zylindern. Mit wärmer werdendem Öl wird es dann innerhalb sehr weniger Minuten besser. Nur nicht aus der Ruhe bringen lassen, denn dann passieren die meisten Fehler. Das man beim Abziehen der Stecker des Kabelbaumes alles beschriftet, sollte die Regel sein, wenn man nicht mit der Materie gut vertraut ist. Beim X20XEV und seinen Ablegern sowie den 8-Ventilern mache ich es nicht, da kenne ich alles. Aber beim V6 mache ich das grundsätzlich. Wer nicht weiss wie die Baugruppen heissen, findet dennoch meist nur einen einzigen passenden Stecker in der Nähe, ansonsten kann man sich mit Schaltplan und den am Stecker vorkommenden Kabelfarben helfen. In den Büchern sind meist nicht alle Motortypen mit Schaltplan erwähnt, hier helfen Seiten wie vectra16v.com und ähnliche.
Auch für diesen Beitrag sind Ergänzungen und alternative Lösungswege natürlich sehr erwünscht. Mehr schreibe ich, wenn mir noch was einfällt.