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Erfahrung mit Keramikbremsbelägen?

*****lus Mann
7.488 Beiträge
Themenersteller 
Erfahrung mit Keramikbremsbelägen?
Hat einer von Euch Erfahrung mit Keramikbremsbelägen? War die Tage bei Opel und jammerte, dass meine Bremsen total bescheiden wären und mir auch der Chef der Werkstatt vor einigen Monaten mal berichtete, dass bei seinem Insignia die Bremsen auch nichts taugen - werden zu schnell heiß.

Nun meinte einer der Mechaniker, dass man da mit "nur wenig teureren" Keramikbremsbelägen was erreichen könnte - statt 120€ dann ca. 150€.

Kann mir da wer helfen? ...oder auch anderen? *gruebel*
Also...
Ich halte von den keramikbremsbelägen nicht sehr viel. Gut die Arbeiten halt besser bei hohen Temperaturen aber fahren sich teils schneller ab werden glasig und brüchig.

Als Alternative würde ich dir bremsbeläge von EBC empfehlen die gibt es in verschiedenen Kategorien einfach mal vergleichen mit belägen von Ate Bosch oder Trw. Klar ist für höhere ansprüche steigt auch der Preis aber was passendes findet man auf jedenfall wo andere Hersteller nur 2 Typen von belägen anbieten sind es bei EBC bis zu 7 verschiedene.

Hoffe konnte einigermaßen helfen.

Lg
*****eam Mann
1.674 Beiträge
"nur wenig teureren" Keramikbremsbelägen was erreichen könnte - statt 120€ dann ca. 150€.

Das ist wohl Unsinn. Ich kenne nur Bremsscheiben aus Keramikmaterial und die sind meist nur bei richtig teuren Autos verbaut, kosten gern mal über 10000€. Die halten natürlich länger vor allem bei Autobahnvollbremsungen. *zwinker* Ob der Mechaniker vielleicht die dazu gehörenden Klötzer meint, weiß ich nicht aber die werden wohl auch etwas teurer sein. Aber nur die Klötzer können nicht das Problem lösen, denn die bauen ja auch nicht die Hitze der Scheibe ab.

LG Paul
*****lus Mann
7.488 Beiträge
Themenersteller 
Sehr ...
...interessant, was da auf der Internetseite steht - werde ich wohl mal testen. Sind sogar preiswerter als die bei Opel.
*top*

Zur Hitzeentwicklung hoffe ich da mal, dass das "Bremsrubbeln", wie es im Internet genannt wird, nachlässt oder weg ist. Bei über 200km/h hätte ich da schon gerne Bremsen, die ohne schlechtes Gewissen getreten werden können.
*ggg*
Das ist wohl Unsinn

Nein ist es nicht es gibt keramikbremsbeläge für fast jedes fahrezeug. Und bei keramikbremsscheiben ist nicht gleich gesagt das die beläge auch aus Keramik Material bestehen sogar im Gegenteil meist sind es sogar stink normale beläge.

Mal abgesehen gibt es nicht für jedes auto keramikscheiben.
*****lus Mann
7.488 Beiträge
Themenersteller 
Der Opel-Kundendienst...
...meinte auch, dass da nur Keramikbremsbeläge und keine ebensolchen Bremsscheiben genutzt würden.
*g*
*****eam Mann
1.674 Beiträge
ok. aber das thermische Problem der Bremsscheibe dürfte dadurch nicht gelöst werden... ich hatte neulich aus über 200 auf 60 abbremsen müssen und da war die vordere Scheibe bunt... d.h. die hat geglüht...
Naja nicht zwangsweise aber andere beläge bedeuten je nach dem was man sich holt eine mehr oder weniger starke reibung. Also ist auch die thermische Belastung auf die bremsscheibe anders.

Um davor aber auch geschützt zu sein würde ich mir geriefte oder gelochte Scheiben holen dann ist die Gefahr auch verringert. Ich habe wie gesagt die Power discs von Ate drauf mit stink normalen belägen auch Ate vorne und hinten. Wir haben bei uns hier sehr viele serpentinen Straßen die auch teils gut ausgebaut und erneuert worden sind. Also ich habe es trotz teileweiser rennfahrweise noch nicht geschafft meine Scheiben zum glühen zu bekommen.

Mal ganz davon ab das keine normale bremsanlage an einem normalem Auto dafür ausgelegt ist öfter wie einmal so eine " Notbremsung" aus so einer geschwindigkeit zu überstehen. Obwohl das ABS dem auch etwas entgegen wirkt könnte die bremsscheibe da schon krum sein oder glasig.
*****lus Mann
7.488 Beiträge
Themenersteller 
Naja, ...
...vorne sind die Scheiben schon gelocht und gerieft - nun müssen daher, meines Erachtens nach, dann erstmal die Beläge verbessert werden. Und die im zweiten Beitrag genannten Beläge halten eben höhere Temperaturen aus, zudem soll Keramik auch besser greifen, habe ich mir sagen lassen.
*g*
Das stimmt mit dem greifen aber durch gelochte/gerieffte Scheiben ist der Verschleiß dieser aber etwas höher deshalb hab ich normale genommen. Muss eh jeder für sich selbst testen und kommt natürlich auch immer aufs Fahrzeug an
*******ris Mann
743 Beiträge
Die ganze Spielerei mit verschiedenen Bremsklotzmaterialien und gelochten/geschlitzten/Standardscheiben nutzt herzlich wenig, wenn die Geometrie der Bremsanlage nicht verändert wird. Die Serienmäßigen Bremsanlagen sind so dimensioniert für die Autos, das sie im normalen Betrieb funktionieren und sicher sind. Verbessern kann man immer etwas.

Daher bin ich ein Freund von Umbauten auf größere, aber serienmäßige Bremsanlagen.

Mit der Geometrie meine ich nicht nur den Durchmesser und die Dicke der Bremsscheiben, sondern auch den Durchmesser von Bremskolben, sowie dem Hauptbremszylinder.

Zuerstmal muss man gucken, was man im Auto verbaut hat. Die größte Bremse für die 4-Loch Fahrzeuge endet bei 256x24mm Bremsscheiben, die gab es damals im Kadett mit 2.0i und 115PS schon, und wurde nur in Details verändert. Dann geht es bei 5-Loch weiter mit 288x25mm, die gab es im Calibra Turbo und im Vectra B ab 2.0 Liter 16V serienmäßig.

Ohne zu wissen, was jetzt für ein Fahrzeug verbessert werden soll, kann man schwerlich Tipps geben. Geht es um einen Corsa A? Dann ist es am sinnvollsten, die 256x24mm vom Kadett E, Astra F, Vectra A, Calibra und Konsorten zu verbauen, mit einem dazu passenden Hauptbremszylinder, denn der größere Sattel mit mehr Flüssigkeitsvolumen will ja auch versorgt werden. Wenn man drauftritt, und der HBZ am Ende ist, weil er nicht mehr Flüssigleit bereitstellen kann, ist der Umbau eher gefährlich als nützlich. Es hilft, die für das Auto größte verfügbare Serienbremse zu ermitteln, da hilft der Umrüstkatalog weiter, da steht alles drin. Im Vectra B mit 5-Loch ist es die 308mm-Bremse vom i500, die fahre ich auf dem 2.0 136PS-Vectra.

Durch den Umbau auf eine größere Bremsengeometrie bekommt man spürbare Veränderungen hin, da kann man getrost auf EBC-Klötze verzichten, die in meinen Augen unnötig teuer sind. Die angepriesenen Keramikbremsklötze für Serienfahrzeuge in Massenproduktion haben einen gewissen Anteil an Keramikmateriel und darauf wird gerne hingewiesen, weil bei Porsche oder Mercedes teilweise Keramikbremsen verbaut werden und dadurch eine gewisse Popularität des Wortes "Keramik" im Bereich Bremsanlagen vorhanden ist. Nicht alles, was aus Keramik ist, bremst automatisch deshalb gut, nur weil das Wort irgendwo auftaucht.

Mein Universaltipp ist daher: Lest in Foren über Bremsumbauten, nehmt den Umrüstkatalog zur Hand, macht euch mit dem Thema vertraut, bevor rumgebastelt wird. Erst wenn man da einigermaßen fit ist, kann man sich dran machen, Teile zu suchen, zu kaufen, und einzubauen. Und eintragen zu lassen, denn bei den Bremsen sollte man keinen Spaß verstehen, aber das sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand.

Folgendes ist meine Grundregel. Je größer der Bremsscheibendurchmesser, desto besser bei gkeicher Hydraulik die Bremsleistung. Je dicker die Scheibe, desto Temperaturstabiler ist sie. Belüftete Bremsscheiben sind weniger Hitzeempfindlich als unbelüftete. Je größer der Bremskolben im Sattel, desto besser die Bremskraft. Je größer der Hauptbremszylinder, desto größere Bremskolben kann man damit ansteuern. Die Richtwerte und Durchmesser stehen im Umrüstkatalog tabellarisch drin, da kann man schon raus ersehen, was miteinander kompatibel ist.

Mein Astra F hatte damals eine Bremse mit massiven Bremsscheiben 239x12,7mm unbelüftet. Die hatte ich nach nur einer Viertelstunde Ballern so dermaßen am Ende, das die Scheiben blau waren, die Flüssigkeit am kochen, die Bremswirkung war hin. Und das mit 71PS. Der Umbau auf Vectra A 256x24 innenbelüftet mit 22er Hauptbremszylinder aus einem Kadett GSi ohne ABS hat derselben Tortur ohne weiteres standgehalten. Man kann also mit Serienteilen durchaus etwas erreichen, man muss nur wissen, welche Teile das sind.

Von dem ganzen Gefummel mit Powerdiscs und grünen/roten Klötzen halte ich nicht viel, auch wenn einige sagen, das die Karre jetzt super bremst. Alles bremst besser als abgeschrubbte Klötze auf einer völlig verschlissenen und womöglich krummen Scheibe, auch eine frische Serienbremse.
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