Erotische Szenen in Opern
Liebe Zwillingsfrau, vielen Dank für das Eröffnen dieses Themas. Ein inspirierender Abend hat unter anderem diese Szene zum Inhalt gehabt, in der Katerina in der "Lady Macbeth von Mzensk" nächtlichen Besuch von Sergej erhält. Im Libretto heisst es da nur:
K.: Geh, Sergej.
S.: Ich bin stärker als du.
K. Sergej, du darfst nicht. Was tust du? Ich fürchte mich.
S.: Mein Schatz!
K.: Was tust du? Liebster, geh, Liebster, ich will nicht.
S.: Katja, meine Liebe!
K.: Um Gottes Willen, geh. Ich bin eine verheiratete Frau.
S.: Rede nicht davon.
Zwischen zweien dieser Zeilen gibt es aber 50 Sekunden musikalisches Zwischenspiel, und da erkennt jeder, was gemeint ist. Das Libretto ist gar nicht so schlimm, dafür die Musik.
Es gibt eine Verfilmung, die eigentlich sehr passend ist, aber von den Youtube-Zensoren verbannt wurde. Auf der Bühne ist diese Szene schwer zu inszenieren, Martin Kusej hat 2006 in Amsterdam, wie ich finde, eine gute Lösung gefunden:
, ab ca. 00:45:00
Ab 00:20:45 sieht man sozusagen den Anlass zu dieser nächtlichen Begegnung, in dieser Inszenierung wirklich unter grösstem Einsatz der Beteiligten auf den Punkt gebracht. Erotisch im engeren Sinne ist das allerdings nicht, sondern Sex in einer brutalen Ausprägung - von Schostakowitsch so komponiert.