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Opern Parodien

Opern Parodien
Besonders im 19. Jahrhundert (in welchem die meisten der noch heute bekannten uraufgeführt wurden) gab es etliche wunderbare Opern-Parodien. Besonders der geniale österreichische Bühnenautor Johann Nestroy hat auf diesem Gebit großes geleistet.

Im Netz fand ich einen Radiomitschnitt einer Aufführung von 1986 des Musiktheaters im Revier, Gelsenkirchen von Nestroys Tannhäuser-Parodie. Dirigent: Uwe Mund.






Inhalt (Wikipedia):
annhäuser und Venus sitzen bei einem Galadiner und preisen die Liebe. Doch plötzlich vernimmt Tannhäuser Glockengeläut, Halterblasen und Tierstimmen von oben, er bekommt Heimweh und beschließt, Venus zu verlassen:
„O tönet fort, ihr Heimat-Wonnelieder,
Die ird'sche Kneipe winkt, sie hat mich wieder.“ (Erster Act, zweite Scene)[9]
Als Venus merkt, dass sie ihren Geliebten nicht länger in ihrem Reich halten kann, verflucht sie ihn, doch er flieht. Er landet schlafend in einer Gebirgsgegend, wo der Schafhirt den Dudelsack bläst. Der landgräfliche Männergesangsverein, der von Purzel wegen der Pflege der „Zukunftsmusik“[7] verbannt worden war, marschiert vorbei. Tannhäuser erwacht und ist über seine mangelhafte Kleidung entsetzt:
„Ich habe kein Koller[10] als dies Schößellose
Und das ist meine einzige Rittersommerhose.“ (Erster Act, vierte Scene)[11]
Er schläft wieder ein, da künden Fanfaren den Landgrafen an. Purzel kommt mit Wolfram, Walter, Fridolin und großem Gefolge, sie singen ein fröhliches Jagdlied. Als Purzel den schlafenden Tannhäuser bemerkt, kommt er ihm sogleich bekannt vor:
„Ihr Freunde, seht, soll sich mein Auge irren,
Hier liegt ein fremder Rittersmann spaziren.
Ich glaube gar, ich kenne diesen Wandrer,
Entweder ist er’s, oder ’s ist ein andrer!“ (Erster Act, fünfte Scene)[12]
Tannhäuser erwacht, weigert sich aber, den Grund seiner langen Abwesenheit zu nennen. Trotzdem freuen sich alle, dass er wieder da ist und gemeinsam brechen sie zur Wartburg auf.
Elisabeth betritt den großen Saal der Wartburg und begrüßt die Gäste. Wolfram führt Tannhäuser herein und gibt ihm zu verstehen, dass auch er Elisabeth in sein Herz geschlossen habe. Doch sein Rivale beruhigt ihn:
„Ich kann ja doch ihr ganzes Herz nicht fassen.
Ich werde dir noch etwas übrig lassen.“ (Zweiter Act, zweite Scene)[13]
Nun bekundet Tannhäuser Elisabeth seine Liebe. Landgraf Purzel besteigt den Thron und befiehlt, den Sängerkrieg zu beginnen. Nachdem Wolfram und Tannhäuser ihre Lieder vorgetragen haben, verplappert sich Letzterer und erzählt von seinem Aufenthalt im Venusberg. Elisabeth kann es nicht fassen und sinkt in Ohnmacht. Von draußen hört man die Männer des Gesangsvereins vorbeiziehen und Purzel befiehlt Tannhäuser, sich der Gruppe anzuschließen und sich erst dann wieder auf der Wartburg blicken zu lassen, wenn er seine Stimme verloren habe:
„Hörst du den Männergesangverein,
Den ich verbannt aus meinen Ländereien?
Mit ihm wirst du fortziehen und nicht mehr wiederkehren,
So lang du einen Ton noch hast, der anzuhören.“ (Zweiter Act, fünfte Scene)[14]
Nach langer Zeit ist der Gesangsverein aus der Fremde zurückgekehrt. Elisabeth hatte gehofft, in seinen Reihen ihren immer noch geliebten Tannhäuser zu erspähen, aber vergebens. Darüber ist sie todtraurig und verkündet Wolfram, dass sie sterben werde:
„Drum geh ich jetzo die Grotte zu betrachten,
Und werde mich daselbst zu Tode schmachten.
Leb‘ wohl, und wart nur einen Augenblick,
Als Leiche kehr ich bald zu dir zurück.“ (Dritter Act, dritte Scene)[15]
Landgraf Purzel kommt heftig schluchzend mit einem riesigen Schnupftuch und verkündet, dass sich Elisabeth „zu Tode lamentiert“ hat. In diesem Moment tritt Tannhäuser taumelnd auf, sein Anzug ist zerlumpt, um seinen Hals baumelt eine große Schnapsflasche. Wolfram sieht die Gestalt auf sich zukommen:

„Ist’s möglich? Kruzi Türken, Crimineser!
Er ist’s! es ist mein Freund Tannheser!“ (Dritter Act, vierte Scene)[16]
Dieser erzählt, dass er viele Tenorpartien an Opernhäusern gesungen habe, aber all seine Bemühungen, seine Stimme dabei zu ruinieren, hätten nicht gefruchtet. Deshalb habe er sich entschlossen, in den Venusberg zurückzukehren. Schon öffnet sich der Eingang zur Grotte, doch da zieht Elisabeths Leichenzug heran. Tannhäuser stürzt laut weinend vor der Bahre nieder und tötet sich selbst. Nun erscheint Venus, die von dieser wahren Liebe überwunden ist und erweckt die beiden wieder zum Leben. Glücklich verkündet der Landgraf Purzel:
„Als Verlobte empfehlen sich, ich als Onkel verkünde die Geschichte,
Heinrich Tannhäuser und Elisabeth bürgerliche Landgrafensnichte.“ (Dritter Act, sechste Scene)[17]
Autor
*******1972 Mann
548 Beiträge
Genau - es gibt zum Beispiel eine Parodie "Café Lohengrin" von Hans Pfitzner, die Wagners Opern textlich neu mischt und zu ganz verblüffenden Einsichten kommt. Es gibt davon, soweit ich sehe, nur eine sehr alte Einspielung:

Opernparodien mal ganz anders
Schon seit 1985 gibt es die sehr erfolgreichen musikalischen Lesungen "Opern auf Bayrisch" geschrieben von Paul Schallweg, die Musik stammt aus der Feder von Friedrich Meyer und Rolf Wilhelm, die das Opern-Original nie aus den Augen lassen, jedoch auch viele alpenländische und bajuwarische Klänge und anderes mit in die Kompositionen einfließen lassen.
Die Szenerie der Opern wird zumeist ins Bayrische Land verlegt, so dass beispielsweise »Der fliagade Holländer« seine Abenteuer nicht vor der rauen Küste Norwegens, sondern in heimischen Gefilden auf dem Starnberger See erlebt. Es entstand eine Vielzahl von bayrischen Opernparodien, darunter »Die Meistersinger von Miesbach«, »Der Lohengrin von Wolfratshausen«, »Die Zauberflöte – oder das Wunder vom Königssee« oder »Der Ring in einem Aufwasch« – frei nach Richard Wagners berühmtem Nibelungenring.

Ausschnitt aus »Don Giovanni - oder: Der Graf Hallodri von Lenggrias«


Ausschnitt aus »Die Zauberflöte - oder: Das Wunder vom Königssee«


Bericht der Münchner Abendschau über die "Opern auf Bayrisch"

****e82 Frau
282 Beiträge
Gruppen-Mod 
das ist ja herrlich
danke dafür , ich hatte noch nie davon gehört
Danke, einige dieser bayrischen Opern gibt es auch auf DVD ...
Otto Schenks Parodien zum Opernbetrieb
Otto Schenk ist ein genialer Schauspieler und ein wunderbarer Regisseur. Hier ein Sammelsurium seiner Opernparodien.


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