@****na
Das ist ein wirklich SEHR komplexes Thema, über das sich stundenlang diskutieren ließe.
Das moderne Regietheater hat sich im Laufe der Jahre permanent weiterentwickelt, was auch gut und richtig ist.
Oper - und Theater überhaupt - soll und muss provozieren und ggf. auch mal den Finger auf die Wunde legen dürfen.
Wotan im Bärenfell möchte sicher niemand mehr sehen: dies entspräche dann so in etwa der originalen Handlung, bzw. Wagners Regieanweisung, um mal ein Beispiel zu nennen.
Inszenierungen überzeugen (vermutlich nicht nur mich) immer dann, wenn man spürt, dass der Regisseur etwas zu erzählen hat, dies konsequent tut und es nicht g e g e n die Musik geschieht! Dies ist natürlich nicht leicht und kann folglich auch nicht immer gelingen, aber wenn es geschieht, kann es ein großartiger Abend werden!
Oftmals bleibt das Regiekonzept allerdings im Ansatz stecken oder driftet ab, und manchmal lässt sich auch keines erkennen, weil es nie eines gab.
Unzufriedenheit kann sich aber auch einstellen, wenn die Qualität der Ausführung nicht überzeugt, also wenn z. B. ungenügend gesungen wird oder Partien (aus welchen Gründen auch immer) falsch besetzt sind.
Ansonsten würde ich Dir zum besseren Verständnis etwas "Hintergrundstudium" in Form von guten (!) Opernführern bzw. auch der einen oder anderen Biographie empfehlen; sich vorher (und auch sonst) mit der Musik zu beschäftigen, kann ebenfalls hilfreich sein.
Man hört mehr, wenn man mehr weiß, bzw. kann sich besser auf das Geschehen auf der Bühne konzentrieren, wenn man die Musik vorher schon kennt.