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Der Islam braucht eine sexuelle Revolution

Viele Betrachten vorehelichen Sex als Verunreinigung; wie seht ihr das selbst? (Multiple Choice)

Dauerhafte Umfrage
****ode Mann
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Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Islam braucht eine sexuelle Revolution
Seyran Ateş - Der Islam braucht eine sexuelle Revolution (2009)

„Ich wollte dieses Ding, dieses Jungfernhäutchen, endlich loswerden“

sagt eine Interviewpartnerin von Seyran Ateş. Bei ihr führte der „Jungfrauenwahn“ früher zu Sex, als sie ihn vielleicht sonst gehabt hätte. Vorehelicher Sex bringt bei vielen Muslimen immer noch Scham und Schande - aber nur wenn ihn Frauen haben. Mit zweifelhaften bis lebensgefährlichen Auswirkungen auf sie. Seyran Ateş wünscht dem Islam ein zweites 68. Von Franz Birkenhauer - sf magazin 20.10.2009



Dabei geht es ihr nicht hauptsächlich darum, vorehelichen Sex zu propagieren, sondern die Auswirkungen der Ungleichbehandlung aufzuzeigen, der zwischen Jungen - denen Eroberungen eher nicht übel genommen werden und mit denen sie sogar protzen können - und Mädchen - denen daraus der Status Schlampe, Hure, in unserem Land „Deutsche“ und sogar der Tod droht. Basierend auf menschenrechtlichen Aspekten, einer „Universalität der Menschenrechte“, die unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion ist, fordert sie sexuelle Selbstbestimmung. Zudem setzt sie eine Korrelation zwischen dem Ausschluss muslimischer Frauen aus Bildung und Arbeitswelt zur wirtschaftlichen und technologischen Rückständigkeit vieler islamischer Staaten, zeigt aber auch zaghafte positive Entwicklungen.

Sie rollt in einer breiten Passage die Rolle der deutschen 68er auf, selbst ist sie seit 1969 in Deutschland. Leicht vom Thema abschweifend, doch mit der Intention, allen heute Lebenden die gesellschaftlichen Selbstverständlichkeiten aufzuzeigen, die auf die 68er zurückzuführen sind, zeichnet sie Verdienste und Irrtümer. Aber hauptsächlich geht es ans Eingemachte, mit Hilfe Ateş ' fundiertem Koran- und Hadithenwissen (Überlieferungen), ihrer Arbeit als Anwältin und für das Buch geführter Interviews und Email-Korrespondenzen.

Früheste Erinnerungen Ateş ' bergen das Fest der Beschneidung für ihre Brüder in der Türkei, die vorher wie kleine Prinzen in einer Art Uniform abgelichtet werden und das stolze Umsorgen danach, wenn sie mit einem speziellen Nachthemd im Bett kuriert werden. Die Vagina dagegen habe dagegen fast ausschließlich mit dem Begriff „ayıp“, unanständig, zu tun, mit Scham und Schande. Die Frage trieb sie um, warum das Geschlechtsteil der Jungen fast angebetet wurde und das ihre nur Abwertung erfuhr.
Dass Jungfräulichkeit bis zur Ehe verlangt wird, ist kein Spezifikum des muslimischen Kulturkreises. Doch sieht Ateş etwa im Vergleich zur rigiden christlichen Sexualfeindlichkeit in Deutschland bis in die 60er den Islam als Religion, die Sexualität als natürliches Bedürfnis in ihren Schriften ausdrücklich betont, also die Lust weckt, nur um sie dann zu unterdrücken, um ein Machtverhältnis aufzubauen, allerdings mit fatalen psychologischen Folgen nicht nur für die Frauen, sondern auch für Männer, wie sie in einem - wenn auch kürzeren - Abschnitt erläutert. Bei dieser Lustbetonung fällt den Frauen klar die passive Rolle zu, sie hat zur Verfügung zu stehen und Lust zu geben, auch wenn sie keine Lust hat. Einen anderen Rahmen als die Ehe gibt es für Sex ausdrücklich nicht.
Wie kann es rein rechnerisch übereingehen, dass muslimische Männer voreheliche Jungfräulichkeit verlangen, selbst wenn sie selbst schon Erfahrungen gesammelt haben? Kein Mann, schreibt Ateş, würde auf den Gedanken kommen, dass er seinen Penis durch den Akt dauerhaft als unrein betrachten würde.

Vielen deutschen muslimischen Eltern gehe es bei ihren Vorbehalten gegen deutsche Schulen gar nicht um rein Religiöses, sondern um vermeintlich verderbliche sexuelle Moralvorstellungen, mit denen die Kinder nicht in Berührung kommen sollen. „So wachsen auch die Nachkommen der muslimischen Zuwanderer in Europa mit der Vorstellung auf, sie müssten sich vom Westen abgrenzen, weil der Westen unmoralisch sei.“ Mädchen hörten zuhause, dass die deutschen Mädchen unmoralisch erzogen würden. In der Schule erlebten sie sie aber als ganz normal, trauten sich zuhause aber nicht darüber zu sprechen.
Auch das Lehrpersonal entziehe sich nicht der sexualisierten Betrachtung, und so würden Lehrerinnen selbstverständlich von muslimischen Jungen als Schlampen oder Huren betitelt, wenn sie versuchen, ihre Autorität durchzusetzen.

Die gewaltsame Unterdrückung von Sexualität fördert laut Ateş Zustände wie Zwangsheirat, eheliche Gewalt und Ehrenmorde und auch die unschmeichelhafte Google-Studie, wonach nirgendwo auf der Welt so oft im Internet nach Kinderpornografie gesucht wird wie in der Türkei. Beim Thema Kopftuch lässt Ateş nicht eine einzige gängige Rechtfertigungsargumentation durchgehen mit der fast scholastist anmutenden Begründung, allein durch die klar benannte beabsichtigte Reizunterdrückung werde eben genau die Frau auf ein sexuelles Objekt reduziert. Gekonnt.

Ateş sieht gar beim Thema Sexualität „die tiefste Kluft zwischen der muslimischen und der westlichen Welt“. Sie zitiert Barack Obama aus seiner Rede an die islamische Welt und schreibt selber hierzu: „Wenn Frauen und Männer nicht gemeinsam arbeiten dürfen, weil sie sonst angeblich durch eine ständige sexuelle Spannung abgelenkt würden, kann eine Gesellschaft ihre wirtschaftliche und technische Rückschrittlichkeit nicht überwinden.“

Seyran Ateş ' „Der Islam braucht eine sexuelle Revolution“ ist Plädoyer, Stimmungsbild und Denkanstoß. Dabei eben nicht ein statistisch erarbeitetes wissenschaftliches Werk wie etwa die Hite-Reports der US-amerikanischen Sexualwissenschaftlerin Shere Hite. Ateş ' Buch ist ein flüssig geschriebenes Sachbuch für jeden Leser. Manchmal bietet es wenig Trennschärfe, was nun Gegebenheiten in muslimischen Ländern im Allgemeinen, in der Türkei oder in Deutschland betrifft.
Ach ja, und 2008 gab es keine Fußball-Weltmeisterschaft bei der die Türkei hätte im Halbfinale stehen können. Typisch Frau halt.

Habt ihr das Buch bereits gelesen?
Wie ist Eure Meinung zu diesem Buch und eure Meinung im Allgemeinen zu diesem Thema?

*********me07 Paar
108 Beiträge
sexuelle Revolution???!!!!!
....das Buch kenne ich nicht, hört sich aber interessant an.

Ob nun Sex vor der Ehe oder nicht sollte und müsste in unsere heutigen Zeit jede Frau und jeder Mann für sich selbst entscheiden dürfen *ja* .
Aber vielleicht hat der moslimische Mann ja "Angst" vor selbstbewussten Frauen wie Alice Schwarzer oder Uschi Obermeier *nixweiss* .
Denn eine Revolution der sexuellen "Freiheit" erkämpft sich dann auch noch viele andere Freiheiten *oha* .

*sonne* *blume*
****ode Mann
1.252 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@Sonnenblume07
....das Buch kenne ich nicht, hört sich aber interessant an.
Ich kenne das Buch auch noch nicht, aber ich verfolgte viele Interviews usw. mit der Autorin und das Buch hat mein Interesse geweckt. Ich werde es mir mal demnächst kaufen und lesen.

Ob nun Sex vor der Ehe oder nicht sollte und müsste in unsere heutigen Zeit jede Frau und jeder Mann für sich selbst entscheiden dürfen

Das sehe ich ganz genauso.

Aber vielleicht hat der moslimische Mann ja "Angst" vor selbstbewussten Frauen wie Alice Schwarzer oder Uschi Obermeier

Ich bin zwar Muslim, aber ich habe wirklich keine Angst vor selbstbewussten Frauen, im Gegenteil ! Meine Frau ist auch sehr selbstbewusst und genießt ihre Freiheiten. Und Uschi Obermeier finde ich sogar faszinierend auf eine Art. Nur Alice Schwarzer kann ich nicht leiden, denn sie ist mir zu militant in ihrer Meinung !
Denn sie will keine Gleichberechtigung, sondern Emanzipation, wobei Männer den Frauen unterwürfig wären.
*********me07 Paar
108 Beiträge
@Gismode..
.........
Nur Alice Schwarzer kann ich nicht leiden, denn sie ist mir zu militant in ihrer Meinung !
......... *zwinker* , aber, die gute Alice hat sehr viel für die Frauenbewegung getan *ja* . Allerdings gebe ich dir Recht, dass sie in einigen Dingen über das Ziel hinausschießt, da bin ich auch nicht immer konform mit ihrer Meinung.

Man sagt dann zwar immer gleich "Emanze" aber heißt denn Emanzipation nicht Gleichberechtigung? Laut Wikipedia (siehe Anhang) schon.

Die Grenzen wo Gleichberechtigung anfängt bzw. aufhört oder zur Dominanz wird muss sowieso jeder für sich entscheiden, dass kann mir keiner abnehmen.

In der neuen westlichen Geschichte können grob drei Emanzipationsbewegungen unterschieden werden.

Der erste Emanzipationsversuch der Frauen geschah im 12./13. Jahrhundert, auch als Beginen-Bewegung bekannt [3]. Charakteristisch ist, dass die Emanzipationsbestrebung innerhalb des kirchlichen Rahmens stattfand und diesen nicht in Frage stellte. Nach anfänglichen Erfolgen muss diese Bewegung letztendlich als gescheitert betrachtet werden.
Die zweite Emanzipationsbewegung entstand nach der Französischen Revolution. Die Ideale der Revolution Freiheit und Gleichheit galten zunächst nur für Männer. Doch im Begeisterungstaumel der Revolution entschlossen sich die Frauen, ebenfalls für ihre Rechte zu kämpfen.[4] Neu war hier, dass diese Bewegung sich nicht mehr an der Kirche orientierte wie die Beginen. Im englischsprachigen Raum wurden die Frauenrechtlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter dem Namen Suffragetten[5] bekannt. Wichtigste Ziele der ersten Frauenbewegung waren die Erlangung der Bürgerrechte (Wahlrecht, Recht auf Bildung, Recht auf Privateigentum und Erwerbsarbeit). Das Ende dieser Bewegung kann europaweit zu Beginn des Zweiten Weltkrieges datiert werden. Charakteristisch war hier, dass Rechte für Frauen eingefordert wurden, ohne die traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau grundsätzlich in Frage zu stellen.
Die zweite Welle der Frauenbewegung entstand Mitte der 1940er Jahre, ausgehend von Frankreich und wurde durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges begünstigt. Zu einer Massenbewegung wurde sie zunächst durch die Buchveröffentlichung Betty Friedans: The Feminine Mystique (1963)[6] und in der Folge der Studentenunruhen der 1960er Jahre, als die Vertreterinnen der Frauenbewegung kritisch vorbrachten, den spezifischen Belangen von Frauen werde von vielen männlichen 68ern nicht genügend Beachtung geschenkt. Diesmal wurde auch die traditionelle Rollenverteilung von Mann und Frau und das Patriarchat insgesamt massiv in Frage gestellt. Der Katalog der thematisierten Frauenrechte wurde stark ausgeweitet und im Feminismus thematisiert.
Quelle Wikipedia


*sonne* *blume*
****ode Mann
1.252 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@Sonnenblume07
......... *zwinker* , aber, die gute Alice hat sehr viel für die Frauenbewegung getan *ja* . Allerdings gebe ich dir Recht, dass sie in einigen Dingen über das Ziel hinausschießt, da bin ich auch nicht immer konform mit ihrer Meinung.

Schön, daß wir da einer Meinung sind *friends*

Man sagt dann zwar immer gleich "Emanze" aber heißt denn Emanzipation nicht Gleichberechtigung? Laut Wikipedia (siehe Anhang) schon.

Viele Begriffe unterliegen einem zeitlichem und gesellschaftlichem Wandel, so wie auch viele andere Dinge.

Nehmen wir einmal als Beispiel das Wort "Ficken". Ursprünglich bedeutete es nichts anderes, als irgendetwas (auch nicht sexuelles!) hin und her zu bewegen.

Oder nehmen wir einmal das Wort "Geil". Früher stand es nur als Ausdruck dafür, daß jemand dringend das Bedürfnis nach Sex hatte. Heute hingegen findet man eine Jacke geil oder Musik.

Oder als letztes Beispiel: Früher hießen Widerstandskämpfer in einem besetztem Land Partisanen, doch heute macht die Propaganda aus solchen Kämpfern "Terroristen" !

Aber zusammenfassend hast Du schon richtig angemerkt:
Die Grenzen wo Gleichberechtigung anfängt bzw. aufhört oder zur Dominanz wird muss sowieso jeder für sich entscheiden, dass kann mir keiner abnehmen.

*top*
Versteckspiel
Das Hauptproblem ist in der muslimischen Gesellschaft mit dem Thema offen umzugehen oder überhaupt darüber sprechen zu können.
Wir sind überzeugt, dass viele aus dem orientalischen Raum Ihre sexualität ausleben, nur gibt es keiner zu. Es wird heimlich praktiziert.

Nur wenige gehen mit dem Thema um, wie wir es tun.
****ode Mann
1.252 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@Ciftef
Genau damit trefft ihr meine persönliche Meinung ! *top*
Vorehelicher Sex
ist bei manchen islamischen Stämmen in Nordafrika erlaubt *knuddel2* , das Liebespaar sollte es aber trotzdem nicht an die große Glocke hängen.
Desweiteren gibt es sogar Tuaregstämme bei denen die Frau alles besitzt und zu Hause auch das Sagen *uah* hat. Vererbt wird grundsätzlich nur von Mutter zu Tochter. Meiner Meinung nach ist der Islam eine der vielfälltigsten Religionen. ZB. gilt in Arabien der Hund als dreckig, in weiten Teilen der Sahara ist er aber ein Statussymbol. Auch gibt es unterschiedliche Auffassung zum Thema Alkohol, manche Muslime gehen nur von einem Weinverbot aus, den Rest *cocktail* dürfen sie trinken (Albanien).
Liebe Grüße
Konstantin
****ode Mann
1.252 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Meiner Meinung nach ist der Islam eine der vielfälltigsten Religionen

Da hast Du recht, es gibt so viele Gruppierungen, die wiederum so unterschiedlichen Madhabs (Rechtsschulen) folgen usw.

In den Überlieferungen des Propheten Muhammed's ist sogar von 72 verschiedenen Strömungen die Rede, die zuerst entstehen würden, bevor sich alle Muslime wieder zu einer Ummah (Gemeinschaft) vereinen würden.
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