Umgang mit Paaren und Frauen outdoor
Tach !Paare und Frauen outdoor zu begegnen und spontan mit ihnen Spaß haben zu können ist selten. Die Tendenz geht erfreulicherweise nach oben, es finden insbesondere auch mehr Frauen Spaß an dieser Form von Erotik. Das ist zumindest meine Wahrnehmung.
Gleichwohl bleiben Frauen mit oder ohne Partner sehr selten in der Szene. Das ist bedauerlich - ich bin zwar "stark bi", habe durchaus meine Freude am schwulen Sex - aber ich bin nun mal nicht schwul. Ein bissl mehr Weiblichkeit würde auch für mich die Freude an der outdoor-Erotik gewaltig steigern können.
Warum Frauen sich rar machen, liegt auf der Hand: erstens sind Frauen "verletztlicher" als Männer, zweitens herrscht ein brutaler Männerüberschuß in der Szene und drittens gibt es leider immer noch viele in der Szene, die sich nicht zu benehmen wissen - übrigens auch uns schwulen oder bisexuellen Männern gegenüber.
Es ist das Risiko, einem oder gar mehreren Typen zu begegnen, die sich partout nicht an die Regeln halten. Sie reagieren auch nicht auf die deutlichsten Mißfallenskundgebungen und selbst eine derbe Ansprache prallt manchmal an ihnen ab.
Sie verfolgen einen erbarmungslos - oftmals sogar mit dem Prügel in der Hand. Sie rutschen zentimeterweise näher ans Handtuch und grabschen dann nach allem, was es zu grabschen gibt. Das tun sie natürlich auch im stehen.
Es wird sich wohl nie vermeiden lassen, daß man outdoor solchen Typen begegnet - "ce sont les risques du métier" (Berufsrisiko), wie der Franzose so schön sagt.
Was aber das wirkliche Übel ist, und auch ganz erheblich dazu beiträgt, daß sich diese Typen in der Szene so breit machen können: die mangelnde Solidarität unter Outdoor-Erotikern.
Biker helfen einander sehr unkompliziert, wenn sie unterwegs einen "Kollegen" treffen, der liegengeblieben ist, eine Panne oder gar einen Unfall hatte - ein outdoor-Erotiker dem anderen jedoch nicht.
Wer belästigt wird, muß viel zu häufig selbst sehen, wie er damit klar kommt. Die anderen auf der Szene kümmern sich nicht drum, sind heilfroh, daß der übele Notgeile und Grabscher jemand anderen am Wickel und man selbst seine Ruhe hat.
Das muß nicht so sein - meine Frau und ich haben es in Südfrankreich ganz anders kennengelernt. Es war nur ein einziges Mal dort vorgekommen, daß so ein Typ unaufgefordert an uns herangerutscht war, während wir in "action" waren mit ein paar freundlichen Spannern um uns herum - kaum war der Typ an unserem Handtuch angekommen, da ist der erste Kieselstein geflogen gekommen, und dann folgten bald etliche nach. Der Typ wäre fast gesteinigt worden, wenn er nicht so schnell gerannt wäre.
So derb muß man es nicht unbedingt bringen - aber ich möchte diesen Text verstanden wissen insbesondere an meine Geschlechtskollegen, ob hetero, schwul oder bi:
Wenn man mitbekommt, daß jemand, insbesondere Frauen mit oder ohne Partner an der location belästigt werden - dann nicht wegsehen, umdrehen und durch die Büsche das weite suchen, oder garnichts tun - sondern helfen !
Es reicht meistens völlig aus, wenn der notgeile Grabscher auch von ein paar anderen ausser seinem Opfer klar gesagt bekommt, was man von ihm und seiner Art und Weise hält. Wenn er die klare Mehrheit gegen sich spürt, geht er stiften - und zwar "nachhaltig". Man ist ihn nicht nur für diesen Tag oder den Abend los, sondern meistens auch für einige Wochen.
Es ist nicht so, daß man beim rumsexeln outdoor den Anstand völlig vergessen könnte - ich bin vielmehr der Meinung, daß man niemals anständiger sein muß, als beim unanständig sein.
Gruß vom
Nacktzeiger