Zivilcourage von Erwachsenen gegenüber Kindern
Wie es am letzten Sonntag in München geschehen ist.Ein 50 jähriger Mann hatte allen gezeigt, was es heißt Verantwortung zu übernehmen, drei Kinder schützen zu wollen.
Leider musste dieser Mann dafür sein Leben lassen, weil ihm keiner mit unterstütze und Zivilcourage zeigte.
Er stand ganz alleine da, mit seinem Mut, schwächeren zu helfen. Die Fahrgäste in der S-Bahn fühlten sich nicht angesprochen um ihn zu unterstützen bei seinem Vorhaben.
Ist es nicht unser aller Pflicht Kinder vor gewaltbereiten Jugendlichen zu schützen und auf zu klären, wie am sich der Gewalt eventuell entziehen kann?
Wie würdet ihr versuchen, das andere sich angesprochen fühlen, wenn ihr in solch eine Situation kommen würdet?
Dieser Fall zeigt, das man alleine nichts tun kann, ohne selber schaden zu nehmen.
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Der folgende Bericht ist aus dem Kölner Stadt-Anzeige
Ein Großmaul rastet aus
Markus S. ist einer der drei Jugendlichen, die den Geschäftsmann Dominik Brunner an einer Münchner S-Bahn-Haltestelle zu Tode geprügelt haben. Der 18-Jährige kommt aus bürgerlichen Verhältnissen und war als Großmaul bekannt. Doch was machte ihn letztlich zum Gewalttäter?
Viel Eindruck hat die Zeit im Gefängnis bei Markus S. offenbar nicht hinterlassen. „Ich leb' jeden Tag so als wärs mein erster. Ich scheiß drauf was ich gestern gelernt hab“, schreibt der 18-jährige Münchner im Internet über sich selbst. Als letzten Urlaubsort gibt er an: „Stadelheim Ostbau“ - die Justizvollzugsanstalt im Süden von München. Dort hat der arbeitslose Hauptschüler schon mehrere Wochen Arrest verbracht wegen Diebstahls, Körperverletzung und schwerer räuberischer Erpressung. Seit Samstag sitzt Markus S. wieder in Stadelheim, diesmal in Untersuchungshaft, und diesmal wird der Aufenthalt wohl länger dauern. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord aus niedrigen Beweggründen vor.
Mit seinem Komplizen Sebastian L. (17) soll S. den S-Bahn-Passagier Dominik Brunner an der Haltestelle München-Solln getötet haben. Der 50 Jahre alte Manager starb an 22 Schlägen und Tritten gegen Körper und Kopf. Rechtsmediziner fanden Spuren von gezielten Schlägen ins Gesicht und von Tritten, die „von oben nach unten ausgeführt“ worden seien. Da lag das Opfer längst am Boden.
Etwa 15 Passanten sollen die entsetzliche Tat auf dem S-Bahnsteig mitbekommen haben. Hätten sie die Attacke verhindern können? „Da sind wir noch am Anfang der Ermittlungen. Wir haben keine konkreten Hinweise auf irgendwelche Gaffer, die nur dastanden und zugeguckt haben“, sagte Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger.
Außer Sebastian L. und Markus S. sitzt auch Christoph T. (17) in Untersuchungshaft, er soll die beiden zu der Tat angestiftet haben.
In seiner Zelle wird Markus S. auch ausreichend Zeit haben, über sein Lebensziel nachzudenken - „meine Familie stolz zu machen“, wie er im Internet verkündet. Vorläufig hat der Hip-Hop-Fan, der auf einem Foto mit einer Pistole in der Hand posiert, das Gegenteil erreicht. Seine Eltern seien fassungslos, berichtet der Anwalt des 18-Jährigen, Gregor Rose. Markus S. bedaure die Tat. „Es tut ihm leid, er entschuldigt sich bei den Angehörigen“, sagte Rose dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ein Psychologe soll jetzt ein Gutachten über den 18-Jährigen anfertigen.
Sein Mandant stamme nicht aus dem Milieu, aus dem solche Straftäter üblicherweise hervorgingen, „also nicht aus dem Prekariat“, betont Rose. Der Vater soll Facharbeiter sein, die Mutter Hausfrau. Markus S. wohnte bei ihnen. Spannungsfrei verlief das Familienleben aber offenbar nicht. Der älterer Bruder sitzt derzeit eine Haftstrafe wegen eines Drogenvergehens ab. Ihn „rauszuholen und fett in Urlaub“ zu fahren - so sehe sein „Traumtag“ aus, schreibt Markus S. im Internet. In seinem Wohnort gelte der 18-Jährige als „Großmaul, das nichts zustande bringt“, berichteten Nachbarn einem Reporter der Münchner Abendzeitung. Die Familie S. dagegen hat sich völlig zurückgezogen und möchte mit niemandem sprechen.
Die beiden anderen Beschuldigten, Sebastian L. und Christoph T., stammen aus zerrütteten Familienverhältnissen. Der 17-jährige L. verließ die Hauptschule ohne Abschluss, nahm Drogen und lebte zuletzt unter Obhut des Jugendamtes in einem therapeutischen Wohnheim des Suchthilfevereins Condrobs. Dort war auch der gleichaltrige Christoph T. untergebracht. „Dass die Jugendlichen die Tat begangen haben ist schrecklich, und durch nichts zu entschuldigen“, sagte ein Sprecher des Vereins. Das Geschehen sei unvorhersehbar gewesen. Trotz aller Bemühungen könne die Arbeit „mit solch schwierigen Jugendlichen, die oft schon seit Jahren sozial auffällig sind“, nicht immer erfolgreich sein.
Lobeshymnen auf das Opfer
Auch am Dienstag versammelten sich Dutzende Menschen am Tatort in Solln. Sie legten Kränze und Briefe neben das Foto des Verstorbenen, zündeten Kerzen an. Dominik Brunner galt als hilfsbereit und sozial engagiert, als freundlich und zurückhaltend, ausgestattet mit einem ausgesprochenen Gerechtigkeitssinn. Dass der Geschäftsmann nach allem, was man bisher weiß, vollkommen richtig handelte, als er vier Schüler vor einem Raubüberfall durch die Jugendlichen schützen wollte, erhöht die Tragik dieses Falls. Brunner rief die Polizei und begleitete die Schüler aus der S-Bahn. Die Angreifer stiegen ebenfalls aus und fielen dann über den Mann her. „Als Helfer mit Zivilcourage“ ist er zum Opfer brutaler Gewalt geworden. „Wir denken an einen großartigen Menschen, dessen Charisma, Mut und Menschlichkeit nicht nur in unserem Unternehmen Zeichen gesetzt haben“, schreiben die Chefs der Erlus AG, eines Dachziegelherstellers aus Niederbayern, dessen Vorstandsmitglied Brunner war. Der Bruder eines Mädchens aus der Gruppe, die der Manager schützen wollte, legte einen Zettel am Tatort nieder: „Ich möchte Ihnen hiermit meine Ehre erweisen und Ihnen danken, dass Sie auf meine Schwester aufgepasst haben.“
„Das ist schrecklich, ein Wahnsinn, ich kann das noch gar nicht glauben“, sagte Dominik Haselbeck dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Haselbeck ist deutscher Profi-Weltmeister im Kickboxen. Die Erlus AG ist einer seiner größten Sponsoren. Beim seinem siegreichen WM-Kampf habe Brunner ihm im Ring den Gürtel überreicht. „Er hat sich meine Kämpfe angeschaut, hat mich immer unterstützt“, erinnert sich Haselbeck. Eigene Kampfsporterfahrung habe Brunner nicht gehabt. „Aber er hat sich immer für Schwächere engagiert und sich aufgeregt, wenn ihnen Unrecht getan wurde. Das hat ihn wütend gemacht.“
Am Mittwoch will Haselbeck an der ökumenischen Gedenkandacht für seinen einstigen Förderer teilnehmen. Sie findet am Abend auf einem Parkplatz neben dem S-Bahnhof in Solln statt. Ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer wollen in der Feier deutlich machen, „dass wir uns nicht entmutigen und einschüchtern lassen“. Zivilcourage und Gemeinsinn müssten weiterhin Vorrang haben. Die Einwohner von Solln seien geschockt, der gutbürgerliche Münchner Stadtteil sei immer die „heile Welt“ gewesen, erzählt der evangelische Pfarrer Christian Wendebourg. „Aber wir sind keine Insel mehr.“
_______________________________________________________Markus S. ist einer der drei Jugendlichen, die den Geschäftsmann Dominik Brunner an einer Münchner S-Bahn-Haltestelle zu Tode geprügelt haben. Der 18-Jährige kommt aus bürgerlichen Verhältnissen und war als Großmaul bekannt. Doch was machte ihn letztlich zum Gewalttäter?
Viel Eindruck hat die Zeit im Gefängnis bei Markus S. offenbar nicht hinterlassen. „Ich leb' jeden Tag so als wärs mein erster. Ich scheiß drauf was ich gestern gelernt hab“, schreibt der 18-jährige Münchner im Internet über sich selbst. Als letzten Urlaubsort gibt er an: „Stadelheim Ostbau“ - die Justizvollzugsanstalt im Süden von München. Dort hat der arbeitslose Hauptschüler schon mehrere Wochen Arrest verbracht wegen Diebstahls, Körperverletzung und schwerer räuberischer Erpressung. Seit Samstag sitzt Markus S. wieder in Stadelheim, diesmal in Untersuchungshaft, und diesmal wird der Aufenthalt wohl länger dauern. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord aus niedrigen Beweggründen vor.
Mit seinem Komplizen Sebastian L. (17) soll S. den S-Bahn-Passagier Dominik Brunner an der Haltestelle München-Solln getötet haben. Der 50 Jahre alte Manager starb an 22 Schlägen und Tritten gegen Körper und Kopf. Rechtsmediziner fanden Spuren von gezielten Schlägen ins Gesicht und von Tritten, die „von oben nach unten ausgeführt“ worden seien. Da lag das Opfer längst am Boden.
Etwa 15 Passanten sollen die entsetzliche Tat auf dem S-Bahnsteig mitbekommen haben. Hätten sie die Attacke verhindern können? „Da sind wir noch am Anfang der Ermittlungen. Wir haben keine konkreten Hinweise auf irgendwelche Gaffer, die nur dastanden und zugeguckt haben“, sagte Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger.
Außer Sebastian L. und Markus S. sitzt auch Christoph T. (17) in Untersuchungshaft, er soll die beiden zu der Tat angestiftet haben.
In seiner Zelle wird Markus S. auch ausreichend Zeit haben, über sein Lebensziel nachzudenken - „meine Familie stolz zu machen“, wie er im Internet verkündet. Vorläufig hat der Hip-Hop-Fan, der auf einem Foto mit einer Pistole in der Hand posiert, das Gegenteil erreicht. Seine Eltern seien fassungslos, berichtet der Anwalt des 18-Jährigen, Gregor Rose. Markus S. bedaure die Tat. „Es tut ihm leid, er entschuldigt sich bei den Angehörigen“, sagte Rose dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ein Psychologe soll jetzt ein Gutachten über den 18-Jährigen anfertigen.
Sein Mandant stamme nicht aus dem Milieu, aus dem solche Straftäter üblicherweise hervorgingen, „also nicht aus dem Prekariat“, betont Rose. Der Vater soll Facharbeiter sein, die Mutter Hausfrau. Markus S. wohnte bei ihnen. Spannungsfrei verlief das Familienleben aber offenbar nicht. Der älterer Bruder sitzt derzeit eine Haftstrafe wegen eines Drogenvergehens ab. Ihn „rauszuholen und fett in Urlaub“ zu fahren - so sehe sein „Traumtag“ aus, schreibt Markus S. im Internet. In seinem Wohnort gelte der 18-Jährige als „Großmaul, das nichts zustande bringt“, berichteten Nachbarn einem Reporter der Münchner Abendzeitung. Die Familie S. dagegen hat sich völlig zurückgezogen und möchte mit niemandem sprechen.
Die beiden anderen Beschuldigten, Sebastian L. und Christoph T., stammen aus zerrütteten Familienverhältnissen. Der 17-jährige L. verließ die Hauptschule ohne Abschluss, nahm Drogen und lebte zuletzt unter Obhut des Jugendamtes in einem therapeutischen Wohnheim des Suchthilfevereins Condrobs. Dort war auch der gleichaltrige Christoph T. untergebracht. „Dass die Jugendlichen die Tat begangen haben ist schrecklich, und durch nichts zu entschuldigen“, sagte ein Sprecher des Vereins. Das Geschehen sei unvorhersehbar gewesen. Trotz aller Bemühungen könne die Arbeit „mit solch schwierigen Jugendlichen, die oft schon seit Jahren sozial auffällig sind“, nicht immer erfolgreich sein.
Lobeshymnen auf das Opfer
Auch am Dienstag versammelten sich Dutzende Menschen am Tatort in Solln. Sie legten Kränze und Briefe neben das Foto des Verstorbenen, zündeten Kerzen an. Dominik Brunner galt als hilfsbereit und sozial engagiert, als freundlich und zurückhaltend, ausgestattet mit einem ausgesprochenen Gerechtigkeitssinn. Dass der Geschäftsmann nach allem, was man bisher weiß, vollkommen richtig handelte, als er vier Schüler vor einem Raubüberfall durch die Jugendlichen schützen wollte, erhöht die Tragik dieses Falls. Brunner rief die Polizei und begleitete die Schüler aus der S-Bahn. Die Angreifer stiegen ebenfalls aus und fielen dann über den Mann her. „Als Helfer mit Zivilcourage“ ist er zum Opfer brutaler Gewalt geworden. „Wir denken an einen großartigen Menschen, dessen Charisma, Mut und Menschlichkeit nicht nur in unserem Unternehmen Zeichen gesetzt haben“, schreiben die Chefs der Erlus AG, eines Dachziegelherstellers aus Niederbayern, dessen Vorstandsmitglied Brunner war. Der Bruder eines Mädchens aus der Gruppe, die der Manager schützen wollte, legte einen Zettel am Tatort nieder: „Ich möchte Ihnen hiermit meine Ehre erweisen und Ihnen danken, dass Sie auf meine Schwester aufgepasst haben.“
„Das ist schrecklich, ein Wahnsinn, ich kann das noch gar nicht glauben“, sagte Dominik Haselbeck dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Haselbeck ist deutscher Profi-Weltmeister im Kickboxen. Die Erlus AG ist einer seiner größten Sponsoren. Beim seinem siegreichen WM-Kampf habe Brunner ihm im Ring den Gürtel überreicht. „Er hat sich meine Kämpfe angeschaut, hat mich immer unterstützt“, erinnert sich Haselbeck. Eigene Kampfsporterfahrung habe Brunner nicht gehabt. „Aber er hat sich immer für Schwächere engagiert und sich aufgeregt, wenn ihnen Unrecht getan wurde. Das hat ihn wütend gemacht.“
Am Mittwoch will Haselbeck an der ökumenischen Gedenkandacht für seinen einstigen Förderer teilnehmen. Sie findet am Abend auf einem Parkplatz neben dem S-Bahnhof in Solln statt. Ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer wollen in der Feier deutlich machen, „dass wir uns nicht entmutigen und einschüchtern lassen“. Zivilcourage und Gemeinsinn müssten weiterhin Vorrang haben. Die Einwohner von Solln seien geschockt, der gutbürgerliche Münchner Stadtteil sei immer die „heile Welt“ gewesen, erzählt der evangelische Pfarrer Christian Wendebourg. „Aber wir sind keine Insel mehr.“
Wir möchten hier mit euch eine ernsthafte Diskussion führen und versuchen die Geschehnisse zu erörtern.
Wie hätte diese Tat verhindert werden können, ohne das irgend jemand zu Schaden gekommen wäre?
Das ist das Ziel dieser Diskussion
Freuen uns über eure Konstruktive Beteiligung zu diesem Thema.
LG
Gruppen-MOD
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