Zwang und Verbote werden da wenig bringen, ausser Stress und Streit und einer latenten Unzufriedenheit. Vergesst nicht, es ist eine gesellschaftliche Entwicklung, an der man nicht vorbeileben kann. Die sozialen Kontakte, die wir Eltern früher an der Haustür erlebten, auf der Strasse , auf dem Bolzplatz, die haben sich verschoben. Das ist ein Thema, daß man ansprechen kann und sollte, aber nicht erzwingen. Heute ist Handy (SMS), Facebook, Kwick für die Kinder das, was für uns eben der Schulplatz oder der Jugendclub war.
Wichtig ist, Ihr wisst, WAS Eure Kinder am PC machen, setzt Euch mit dem, was da passiert auch mit ihnen auseinander. Auch mit den Gefahren, die bestehen und den Möglichkeiten, diese zu erkennen und zu minimieren. Unsere Kinder sind nicht so dumm und unerfahren, wie viele scheinbar glauben. Spricht man mit denen vernünftig auf Augenhöhe solche Themen an, wird man manche Überraschung erleben. Abber das sollten Eltern eh wissen...!!!
Wird das alles gut besprochen, erklärt, dargestellt, bedarf es nicht einmal eines Jugendschutzes, denn die Kinder müssen im Teenageralter auch eine gewisse Selbstverantwortung lernen. Und sie müssen wissen, daß sie jederzeit zu Euch kommen können und dürfen, weil ihnen etwas nicht koscher vorkommt oder sie nicht verstehen, weil sie wissen, daß sie erklärt bekommen, was da passiert. Mit Verboten oder eine steten Kontrolle wird das eher ver- und behindert. Und das ist weitaus schlimmer und gefährlicher....
Es gibt bei unseren Kindern nur eine Pflichtzeit - abends zur Schlafenszeit .... eine klare feste Uhrzeit und die ohne Diskussion. Und die wird jedes Jahr zum neuen Schuljahr neu ausgehandelt. Aber mit dem Spielraum für Ausnahmen. Denn auch die muss es geben .... in die eine wie die andere Richtung.
Natürlich gibt es Parameter. Leistungen in der Schule - ganz wichtig. Es müssen auch Realtime-Zeiten gegeben sein. Sport ist so ein Beispiel oder eben anderweitige Hobbies und/oder Aktivitäten. Und natürlich dürfen auch familiäre Pflichten nicht vernachlässigt werden. Der Rest sollte den Kindern zur eigenen Gestaltung freigestellt sein. Und je verantwortungsvoller ein Kind erzogen wurde, desto besser kann es auch mit dem Thema umgehen.
Verbote bewirken nur das Gegenteil. Zum einen, weil Euer Kind nicht darf was andere dürfen (auch wenn deren Eltern gern mal das Gegenteil behaupten). Es sucht sich dann andere Nischen. Dann chatten sie beim Kumpel ... geht ganz schnell - ohne daß ihr es dann mitbekommt. Und vor allem, dann wird mit Euch darüber gar nicht geredet.
Wie schnell drei vier Stunden am PC vergehen, kennen wir doch selber. Wollen wir das den Kindern zum Vorwurf machen? Gebt Ihr Euch auch Grenzen, daß Ihr nur ein zwei Stunden online sein dürft? Geht Ihr da als Vorbild voran???
Unsere Kinder haben seit Grundschulalter, etwa dritte Klasse beide einen eigenen PC mit Internetanschluss im Zimmer stehen. Und bis heute können wir uns nicht beklagen, daß sie daran verstören, sozial gestört sind. Das Gegenteil ist der Fall ..... sportlich, schulisch mit TOP-Leistungen, sozial kompetent und eigenverantwortlich.
LG S*herz