Also, ganz ehrlich gesagt...
...soo schlimm find ich die Werbeaktion von dieser Versicherung nun auch wieder nicht.. - auch wenn ich [Tom] mich hier nun vielleicht unbeliebt mache
, aber die Zielgruppe dieser Werbung ist ja eindeutig die Gruppe der Berufsanfänger, also zwar junge, aber doch schon erwachsene oder heranreifende Leute, die in der Lage sein sollten, selbständig zu denken und die Einflüsse unserer medialen Umwelt richtig einzuordnen - und NICHT kleine Kids
, die mit solchen Informationen vielleicht noch nicht umgehen können. Dass Medikamente nicht "gerade so" eingenommen werden sollen, das wissen schon unsere Kids mit 10 und 12, und es ist ein Teil unserer Erziehungspflicht, die Kinder rechtzeitig darauf hinzuweisen, dass nicht alles, was man kaufen kann, auch gut für einen ist (z. B. Alkohol)
.
Es gibt immer wieder allerlei mögliche und unmögliche Werbegags auf die eine oder andere Art (z. B. auch als Bierflaschen oder mit sonstigem Alkohol), so dass ich nun die Werbung in Pillenform nun wirklich nicht als was Schlimmes einschätzen kann..
Im Gegenteil - wer lesen kann, ist klar im Vorteil, bei Erhalt einer Medikamentenähnlichen Packung liest man (hoffentlich) zuerst den Beilagenzettel und der verrät ja schnell, dass es hier nicht um ein Medikament sondern um die Werbung für irgendeine Versicherung geht (ob man die nun braucht oder nicht, sei hier mal dahingestellt). - Aufmerksamkeit erzeugt das Ding also allemal.. Die meisten werden wohl den Beilagenzettel lesen und die Zuckerpillen in den Müll wandern lassen.
Da es heutzutage eigentlich nichts gibt, was es nicht gibt, ist diese "Pillenwerbung" sicher auch nicht die erste, die so gemacht wurde.
Ich denke gerade an diese Hals-Lutsch-Tabletten, die in Medikamentenähnlicher Weise verpackt und verkauft werden, wohl auch mit dem selben Hintergedanken, dass der[die] Käufer[in] denkt, er [sie] würde hier etwas besonders wirkungsvolles kaufen - im Gegensatz zu der Hustenbonbontüte im Supermarkt. - Der Konsum dieser Lutschtabletten - im Erkältungsfall etliche Male täglich - verleitet die meisten von uns (hoffentlich) auch nicht dazu, "echte" Medikamente ohne Kontrolle zu nehmen und dadurch süchtig zu werden.
Wenn meine Kids auf irgendeinem Wettbewerb eine Spielkonsole geschenkt bekommen, sehe ich darin auch nix Verwerfliches, auch wenn die Kids dadurch - bei falscher Nutzung - Schaden nehmen könnten - von der Isolation zu anderen Menschen wegen stundenlangem Spielens bis hin zum Verwechseln von Virtuellem und Realtität bei all den möglichen Ballerspielen, die es dafür gibt.
In Australien verklagte die Familie einer jungen Frau Coca-Cola, weil die Frau bei jahrelangem täglichem Konsum von ca. 8 Litern offensichtlich an einer Überdosis Koffein gestorben ist - man kann mit allerlei möglichen Sachen sich schaden, es hängt immer von der Dosierung ab bzw. der Fähigkeit von uns einzelnen, die Situation richtig einzuschätzen... - Und DAS ist das wirklich wirksame, was wir unseren Kids beibringen können....
Mein Fazit: Das ist eine witzige Form von Werbung, die ihre Botschaft wohl an die Frau bzw. den Mann bringt, wir müssen nur wissen, was wir daraus machen...
Nichts für ungut...
LG
Tom