Frivok
In Saarbrücken gab es vor Jahren eine frivole Kneipe. Der Name Frivok als Kürzel aus frivol und Kneipe. Wir waren oft und gerne dagewesen und wir vermissen ein derartige Location bei uns in der Nähe sehr.
Was hat die Kneipe für uns so attraktiv erscheinen lassen? Das Konzept und die Gastfreundlichkeit des Wirts.
Der Zutritt war in Straßenkleidung, Frauen bei warmer Witterung gerne in sehr kurzen Rock. Es gab auch ein paar Spinde und die Möglichkeit sich umzuziehen. Kleine Handtücher als Sitzunterlagen aber auch um ggf. Sperma aufzufangen lagen bereit. Auch Gäste in Lack & Leder oder auch in Clubkleidung, alles war möglich und akzeptiert.
Spielwiesen hingegen gab es nicht. Die Kneipe bestand aus Theke, Stehtischen und ein paar kuschligen Sitzecken.
Im Grunde nach war unser Besuch einfach in der Kleidung, mit der wir vorher z.B. zum Essen waren. Ohne lange Vorbereitung oder Planung kamen wir so im Frivok vorbei.
Ein Eintritt wurde nicht fällig. Es wurde gezahlt was wir getrunken hatten, zu ganz normalen Preisen. Der Atmosphäre war locker, tollerant und absolut frivol. Die Gasträume waren von außen nicht einsehbar. Geöffnet wurde nach Klingeln. Neue Gäste wurden vor ihrem Einlass durch den Wirt aufgeklärt um was es hier geht. So wusste jeder Gast was ihn hier erwarten konnte. In der Tat, es wunderte sich niemand über eine geöffnete Hose mit einen harten Schwanz, einen gelüffteten Rock mit nackter Muschi über Fumeln und Blasen.
Wir kamen aber auch oft um uns einfach zu unterhalten, einfach mit Menschen die sexuell aufgeschlossen und nicht rote Ohren bekommen und entsetzt davonlaufen wenn Worte wie Schwanz, Muschi oder poppen fallen. Oft nutzten wir das Frivok als Ort zum ersten Date und um sich kennen zu lernen. Wenn es passt, konnte wir so schon mal auf "Tuchfühlung" gehen.
So wurde aus frivolen Treiben, Flirten, Party in der Kneipe das Frivok.
Leider gibt es die Kneipe nicht mehr. Grund ist nicht der mangelnde wirtschaftliche Erfolg. Der Wirt ist, noch relativ jung, nach kurzer Krankheit verstorben. Noch heute denken wir gerne an ihn und das Frivok zurück.
Liebe Grüße
Dany & Frank